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OCZ »Vertex 2« im Macbook Pro – Teil 2

Uwe Klenner

Die ersten Wochen hat die OCZ »Vertex 2« im »MacBook Pro« nun hinter sich und um das Fazit mal vorweg zu nehmen – ich bin begeistert. Nur eine Kleinigkeit trübt diese Euphorie. Dazu später mehr.

Nach dem Einbau der Solid-State-Disk (SSD) in das Apple-Gehäuse und dem Zurückkopieren der Systemdaten von der externen Festplatte überzeugte die neue Systemkonfiguration mit einer unglaublichen Boot-Geschwindigkeit (21 Sekunden). In den folgenden Tagen lief das System unauffällig und problemlos. Ich konnte meinen Test zu den Programmstarts durchführen.

Hier konnte die Vertex-SSD ihr ganzes Können zeigen und die Applikationen gut dreimal so schnell auf den Bildschirm bringen, als ihr Vorgänger – die gute alte Festplatte. Adobe »InDesign CS4« beispielsweise braucht gerade sieben Sekunden zur Einsatzbereitschaft. Vorher dauerte das 23 Sekunden. »Photoshop CS4« ist nach vier Sekunden hochgefahren. »QuarkXPress 8.5« ist der eigentliche »Langsamstarter« meiner Programme und ließ zu Harddisk-Zeiten immer fast eine Minute auf sich warten (54 Sekunden). Nun ist auch Quark nach 19 Sekunden einsatzbereit.

Programme wie »Firefox«, »Safari«, Microsoft »Office 2011«-Applikationen, Mail, »Filezilla« oder »TextEdit« starten in Regionen unter fünf Sekunden oder sind teilweise sofort nach dem Klick verfügbar, so dass ich eigentlich nicht von einer Wartezeit sprechen kann.

Ebenso verhält es sich mit dem Öffnen von Daten. Eine TIF-Datei mit einer Größe von 100 MByte benötigt keine zwei Sekunden um in Photoshop geöffnet zu werden. Vorher musste ich zirka neun bis zehn Sekunden warten.

Die Arbeit im Finder ist extrem schnell. Eine 100-MByte-Datei ist in 1,4 Sekunden in ein neues Verzeichnis kopiert (HDD: 3,8 Sekunden). Bei 500 MByte ist der Vorgang nach 4,5 Sekunden beendet (HDD: 14 Sekunden).

Alle Zeiten sind mit der Stoppuhr gemessen. Ich habe keine Benchmark-Programme oder sonstige Hilfsmittel genutzt. In diesem Feldversuch soll der normale User die SSD während seiner täglichen Arbeit am Rechner testen. Bei dem Hands-on-Test geht es nicht um Millisekunden oder Performance-Schwankungen in unterschiedlichen Umgebungstemperaturen. Grundsätzlich sind die gemessenen Werte auch von anderen Systemkomponenten abhängig. Die Werte belegen allerdings die gefühlte Arbeitsgeschwindigkeit – es geht mit SSD alles schneller.

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Probleme beim Booten

Dann tauchte allerdings ein Problem auf: Das Macbook Pro blieb beim booten plötzlich hängen, kam erst gar nicht dazu die Daten von der SSD zu lesen. Der berühmte Apfel erscheint nicht auf dem Bildschirm. Das gab es mit Festplatte nicht. Recherchen nach möglichen Fehlerquellen im Internet brachten weder Fehler bei Apple noch bei OCZ als auch bei SSDs im Allgemeinen zum Vorschein. Das Bootproblem häufte sich, bis zirka jeder dritte Bootvorgang betroffen war. Rechner aus und wieder einschalten – dann ging es. Der Fehler war nicht reproduzierbar. Versuche mit oder ohne Netzteil und Dauer der Power-Knopfbetätigung brachten keine Hinweise. Das EFI im Mac war aktuell.

OCZ konnte sich den Fehler auch nicht erklären, wies mich aber auf ein Firmware-Update für die SSD hin. Die entsprechenden Daten bekam ich per E-Mail zugeschickt. Einziges Problem – keine Software für OSX zum Update der Firmware und das obwohl von der Verpackung das Apple-Certified-Logo strahlt. Die Vorgehensweise erwies sich dann als etwas kompliziert und musste mit Linux-Life-CD am aufgeschraubten Gehäuse durchgeführt werden. Zudem war ein Backup und Recovery notwendig und die Prozedur verlangte ein ab- und anstecken der SSD im laufenden Betrieb. Service-Programme für Windows sind natürlich auch erhältlich und sicher die komfortablere Variante.

Mit der neuen Firmware war das Problem vorerst behoben und der Systemstart funktionierte grundsätzlich wieder. Obwohl in den letzten Tagen der gleiche Fehler wieder ein, zwei Mal auftrat. Dieser kleine »Wehrmutstropfen« trübt die Freude am neuen System ein wenig.

In diversen Internet-Foren wird geraten, die Energiesparoption »Wenn möglich Ruhezustand der Festplatte(n) aktivieren« zu deaktivieren. Das macht aus meiner Sicht auch Sinn, denn es dreht sich bei der SSD ja nichts im Leerlauf, könnte aber ein Hinweis darauf sein, dass SSDs teilweise Schwierigkeiten mit dem »Aufwachen« haben. Nach Beendigung des Ruhezustandes muss ich vorsichtig agieren und nicht zu schnell klicken, sonst steht der Rechner. Vielleicht hat das auch etwas mit den Boot-Problemen zu tun.

Fazit

Der Laptop ist rasend schnell, leise und vor allem dank fehlender Mechanik auch im eingeschalteten Zustand bedenkenlos transportabel. Die Lüfter sind fast arbeitslos – zumindest unter normalen Umgebungstemperaturen. Der positive Eindruck den die OCZ Vertex 2 auf mich gemacht hat, kann durch die Aufwach- bzw. Einschaltprobleme nicht getrübt werden. Der Ruhezustand spielt für mich keine Rolle, da ich Dokumente immer schließe, Programme ordentlich beende und den Rechner ausschalte. Dank des schnellen Boot-Vorgangs ist das Gerät auch so in 20 Sekunden einsatzbereit. 160 GByte Speicherkapazität sind ein wenig mager, können aber gegebenenfalls durch externe Medien ausgeglichen werden. Wer 500 GByte im Gehäuse haben will, legt ein kleines Vermögen auf den Tisch. Hier wird in Zukunft der Markt ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Den SSDs gehört die Zukunft. Ich persönlich würde mich über benutzerfreundliche Wartungsprogramme für alle Betriebssysteme freuen. Das Firmware-Update war wirklich »unhandlich« und für den absoluten Laien ohne Hilfe nicht durchführbar. Hier ist eine Nachbesserung nötig. In Zukunft basieren Rechnersysteme sicherlich auf SSD-Speicher, bis auf weiteres bleibt es aber beim nachrüsten.Mein Erfahrungsbericht mit der Vertex 2 fällt weiterhin positiv aus.

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