»Connect 2016«: Huawei setzt stark auf die Industry-Cloud
Das Motto »Connect« als Leitmotiv der diesjährigen Huawei-Hauskonferenz »Connect 2016« fokussierte die Trendthemen digitale Transformation und Internet der Dinge. Natürlich hat Huawei die Megaveranstaltung auch dazu genutzt, eine ganze Reihe neuer Cloud-, Storage-, Netzwerk- und Service-Lösungen zu präsentieren, ebenso wie neue Partnerschaften anzukündigen.
Von Stefan Girschner
Huawei-Hausmesse »Connect 2016« zog in Shanghai dieses Jahr 20.000 Teilnehmer an (Bild: Stefan Girschner)Mit seiner diesjährigen Hauskonferenz »Connect 2016« brach der chinesische ITK-Konzern Huawei alle Rekorde: Der aus den drei Konferenzen »Cloud Congress«, »Network Congress« und »Developers Congress« bestehende Event auf 18.000 qm war mit rund 20.000 Teilnehmern der größte in der Unternehmensgeschichte.
Für Huawei als Technologielieferant, der die Lösungen weder selbst implementiert noch betreibt, haben Partnerschaften mit Cloud-Providern, TK-Anbietern, IT-Integratoren und der Industrie als Endanwender einen hohen Stellenwert. Als neue Partner wurden Accenture und der Aufzugshersteller Schindler Group vorgestellt. Derzeit kooperiert der chinesische Konzern weltweit mit über 400 Partnern, unter ihnen General Electric (GE), Hexagon, Honeywell, Infosys, Alston und Siemens.
Gemeinsam mit SAP und T-Systems wird Huawei eine neue Lösung für High-Performance-Computing (HPC) entwickeln, die auf der SAP-HANA-Technologie basiert. Mit Deutsche Telekom vereinbarte Huawei auf der diesjährigen CeBIT im März bereits eine umfängliche Partnerschaft für die Open-Telekom-Cloud, für die der Hersteller die nötigen IT-Systeme liefert.
Digitalisierte Unternehmen brauchen Datenanalyse
Huawei sieht sich auf den bedeutenden ITK-Märkten bereits bestens positioniert (Bild: Stefan Girschner)»Die zunehmende Verbreitung digitaler Technologien hat weltweit disruptive Auswirkungen auf eine Vielzahl von Branchen«, erklärte Yan Lida, Präsident« von »Huawei Enterprise Business Group, in seiner Keynote auf der Connect. »Unternehmen, die auf diese Veränderungen reagieren und neue Informations- und Kommunikationstechnologien einführen, um die digitale Transformation zu meistern, erhalten einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Die ‚Industry Cloud’ ist ein Lösungsansatz für die geschäftsorientierte digitale Transformation und stellt eine Kombination von Cloud und Industrie dar; es ist die Integration von Technologien in die Geschäftsmodelle der Unternehmen.«
Darüber hinaus gab sich Lida überzeugt, dass digitalisierte Unternehmen sich zukünftig auf die Erzeugung, Übertragung und Analyse von Daten konzentrieren müssen. Dazu benötigten sie eine Cloud-basierte IT-Infrastruktur, um eine offene, flexible, agile und sichere Plattform zu etablieren, die sich auch um Partnerschaften erweitern ließe. »Das«, sagte Lida, »schafft ein innovatives, Win-Win-Ökosysten, das die digitale Transformation von Unternehmen voranbringt.«
Die andere Internet-of-Things-Art: eine Million vernetzte Aufzüge, oder Internet der Elevators & Escalators
Um die Entwicklung neuer ICT-Technologien und Cloud-Plattformen voranzubringen, hat Huawei zehn miteinander verbundene Open-Labs auf der ganzen Welt gegründet, die den Kunden helfen sollen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und die Bedürfnisse des Marktes zu klären. Eine herausragende Rolle spielt dabei das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT). So wird der Markt für IoT-Technologien laut dem Marktforschungsunternehmen Lux Research bis 2020 weltweit auf imposante 151 Milliarden US-Dollar anwachsen.
Für den Anwendungsbereich »Internet der Elevators & Escalators« (IoEE) kündigte Huawei eine Zusammenarbeit mit dem Aufzugshersteller Schindler Group an, die die Entwicklung einer vernetzten, offenen und skalierbaren Aufzugs-Lösung vorsieht. Mit ihrer Hilfe sollen eine Million Schindler-Aufzüge auf der ganzen Welt miteinander verbunden und zentral verwaltet werden.
Mithilfe einer Cloud-basierten Big-Data-Analyse sollen die Betriebsdaten der Aufzüge in Echtzeit ausgewertet und so eine vorbeugende Wartung ermöglicht werden. Das wiederum würde auch die Betriebssicherheit der Aufzüge deutlich verbessern und nicht zuletzt die Betriebskosten erheblich senken.
Neu bei Huawei: von Cloud-Services über Storage-System bis Plattform-as-a-Service
Bombastischer Rahmen zur Ankündigung neuer »FusionCloud«-Services von Huawei (Bild: Stefan Girschner)Zheng Yelai, President of Huawei IT Product Line, kündigte auf der Connect eine ganze Reihe neuer Lösunngen an, darunter 31 verschiedene »FusionCloud«-Services, das neue Storage-System »FusionStorage 6.0« und die neue Plattform-Lösung »FusionStage PaaS«. Die neuen Cloud-Services bestehen aus zehn Kategorien, darunter Computing, Storage, Netwerk, Security, Datenanalyse, Datenbanken, Testing und Entwicklung sowie Management-Services.
Die neue Storage-Lösung Fusionstorage 6.0 unterstützt verteilte Blöcke, Daten und Objekt-basiertes Storage und soll insbesondere die Migration in Cloud-Dienste erleichtern. Die PaaS-Lösung Fusionstage schließlich basiert auf einer offenen Architektur, die Unternehmen eine komplette Umgebung für die Entwicklung von Apps und deren Implementierung, Betrieb und Management bietet. Darüber hinaus enthält Fusionstage eine große Auswahl an Middleware-Dienste, unter anderem für Big Data und das Internet der Dinge sowie Anwendungskomponenten für unterschiedliche Branchen.
Außerdem wurden auf der Connect mit »Agile Network 2016« neue Lösungen und Services angekündigt. Huawei nutzt dabei die SDN-Technologie (Software-defined Networking), um eine Cloud-fähige Netzwerk-Architektur zu entwickeln, und so die Grundlage für die digitale Transformation von Unternehmen zu schaffen.
Yelai erklärte in seiner Keynote, im letzten Jahrzehnt habe Cloud-Computing als eine revolutionäre Technologie zur Weiterentwicklung der IT-Branche beigetragen. Aufgrund von Problemen wie der Datenhoheit oder der Migration von Anwendungen würden derzeit weniger als 20 Prozent der Unternehmensanwendungen auf Cloud-basierten Systemen laufen.
Allerdings gab sich Yelai überzeugt, dass viele Unternehmen in den nächsten zehn Jahren zahlreiche Dienste in die Cloud migrieren würden. Dazu gehören sowohl nichtkritische Dienste und Standardanwendungen wie auch Produktionssysteme und kritische Services. Bis 2025 sollen über 85 Prozent der Enterprise-Anwendungen aus der Cloud kommen. Huawei hat es sich zum Ziel gesetzt, verstärkt offene Plattformen aufzubauen, um Open-Source-Technologien wie Openstack, Hadoop, Spark und Docker zu unterstützen.
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