Hyperkonvergente contra traditionelle Rechenzentren
Ein hyperkonvergentes System vereint Computer, Speicher, Netzwerk und Virtualisierung in einer einzigen Appliance (Bild: Nutanix).Apple macht es seit vielen Jahren vor, wie ein perfekt aufeinander abgestimmtes System aussehen kann. Dabei arbeiten sämtliche Hard- und Software-Komponenten in vorbildlicher Art und Weise zusammen, sodass Störungen allenfalls vom Hörensagen bekannt sind.
Genau diesen Ansatz verfolgen konvergente Systeme, die vor einigen Jahren unter dem Eindruck eines enormen Kostendrucks entstanden sind. Hierbei handelt es sich um Komplettsysteme, bei denen die Server-Hardware (Compute-Einheit), die Storage- und die Netzwerk-Komponenten in einem einzigen Rack zusammengefasst werden. Das hat enorme Vorteile, da beim Ausfall einer bestimmten Komponente das gesamte System relativ schnell wieder einsatzbereit ist. Allerdings ist der Anschaffungsaufwand dieser Systeme sehr hoch, wenngleich sich die Betriebskosten mit diesem Ansatz reduzieren lassen.
Daher setzt sich gerade der nächste logische Schritt sukzessive durch, was in Fachkreisen als Hyperkonvergenz bezeichnet wird. Hierbei werden sämtliche Einheiten – also Computer, Speicher, Netzwerk und Virtualisierung – in einer einzigen Appliance verbaut, was zahlreiche Vorteile mit sich bringt. Dazu gehören unter anderem: ein verbesserter ROI (Return of Investment), ein günstigerer TCO (Total Cost of Ownership), ein schnelleres und einfacheres Bereitstellen von mehr Speicher sowie weniger Ausfallzeiten.
All diese und weitere Vorzüge hat das Marktforschungsunternehmen IDC genauer beleuchtet und belegt anhand von hyperkonvergenten Nutanix-Systemen, welche Vorteile sich daraus ergeben und in welchem Umfang Unternehmen von solchen Spezial-IT-Lösungen profitieren können.
Hyperkonvergenz: Mehr Speicher in weniger Zeit bereitstellen
Jan Ursi, NutanixBasierend auf der Nutanix-eigenen Administrations-Software »Acropolis« lassen sich hyperkonvergente Systeme beliebig virtualisieren und das mithilfe von Software-defined-Storage-Ansätzen (SDS). »Damit spielt es keine Rolle mehr, ob es sich bei den zur Verfügung stehenden Speicherkomponenten tatsächlich um SAN-Einheiten handelt oder einfach nur um Festplatten oder SSD-Bausteinen, die beliebig virtualisiert werden können«, erklärt Jan Ursi, Sr. Director, Channel Sales & Alliances bei Nutanix. »Und das über die gesamte hyperkonvergente Infrastruktur hinweg.« Damit lässt sich benötigter Speicher deutlich einfacher und schneller bereitstellen als bei traditionellen IT-Infrastrukturen, wie auch ein Teilnehmer der IDC-Studie bestätigt: »Ohne Nutanix hätten wir für unser Disaster-Recovery-System vermutlich eine zusätzlich benötigte SAN-Einheit kaufen müssen, was uns Zusatzkosten von ungefähr einer Million Dollar beschert hätte.« So musste der vorhandene Speicher nur neu verteilt werden.
Dieser virtualisierte, softwarebasierte Ansatz bedeutet aber auch ein schnelleres Bereitstellen zusätzlich benötigter Speicherkapazitäten. Ein von IDC interviewter IT-Manager belegt dies mit Zahlen, sagt Ursi: »Laut einem von IDC interviewten IT-Manager habe das Implementieren des neuen Systems nur zwei Tage gedauert. Mit einer traditionellen IT-Lösung wären wohl eher ein bis zwei Monate ins Land gegangen, alleine schon wegen der aufwändigen Beschaffung der einzelnen Komponenten. So kam alles Out-of-the-Box.«
Hyperkonvergente IT-Systeme lassen sich komfortabler verwalten
Neben den enormen Kosteneinsparungen bei Beschaffung und Bereitstellung zusätzlich benötigter Storage-Einheiten stellt sich das Administrieren von hyperkonvergenten Infrastrukturen wesentlich einfacher und komfortabler dar. Speziell im Fall von Nutanix, die auf ihre eigene Software-Lösung »Prism« setzen, gelingt das Verwalten eines vollständigen Computer-Storage-Clusters mit nur einer einzigen Software, die sämtliche Aufgaben übernimmt.
Das macht sich vor allem bei der Bereitstellung und Administration der vorhandenen Speicherkomponenten bemerkbar. So konnte die IDC-Studie belegen, dass sich hyperkonvergente IT-Landschaften in etwa der Hälfte der bisher benötigten Zeit installieren und implementieren lassen, und das mit nur 50 Prozent der hierfür erforderlichen Manpower. Darüber hinaus kann mithilfe der passenden Software die gesamte IT-Infrastruktur deutlich effizienter und einfacher verwaltet bzw. überwacht werden. In der Studie ist die Rede von gut einem Viertel an Management-Aufwand, der nur noch im Vergleich zu traditionellen IT-Umgebungen erforderlich ist.
»Der IT-Administrator einer großen europäischen Bank bestätigt beispielsweise, dass früher für das Verwalten der Speicherlandschaft etwa eine Stunde pro Tag aufgewendet wurde«, sagt Nutanix-Manager Ursi. »Mit der neuen Lösung sei daraus eine Stunde pro Monat geworden.«
Hyperkonvergente Lösungen skalieren besser und sind zuverlässiger
Doch nicht nur das einfache Bereitstellen benötigter Speicherkapazitäten zählt zu den wesentlichen Vorteilen einer hyperkonvergenten IT-Infrastruktur. So lässt sich dank des Baukastenprinzips ein Rechenzentrum stets um die Computer-Komponenten erweitern, die gerade notwendig sind. Damit geraten IT-Verantwortliche erst gar nicht in die missliche Lage, CPU-Power »auf Verdacht« zu kaufen, sondern dem System immer dann mehr PS zu spendieren, wenn es erforderlich ist. Auch hier kann Nutanix-Manager Ursi einen Studienteilnehmer zitieren, der eigene IT-Services anbietet: »Die eher traditionellen Infrastrukturen gingen meist mit einer enormen finanziellen Vorleistung einher, da unser Partner im Voraus mehr CPU-Power kaufen musste als notwendig. Mit unserer Lösung fügt er einfach einen weiteren Baustein hinzu und bekommt die Pferdestärken, die er für das jeweilige Projekt benötigt.«
Dass sich dieser modulare Ansatz nicht nur auf die Anschaffungs-, sondern auch auf die Lizenz- und laufenden Kosten positiv auswirkt, belegt die IDC-Studie ebenfalls. So entfallen bei traditionellen IT-Systemen alleine auf die Software-Lizenzkosten pro Jahr und Firma mehr als 83.000 US-Dollar. Im Vergleich dazu werden für das Bereitstellen der erforderlichen Lizenzen in einer hyperkonvergenten IT-Landschaft etwa 77.000 US-Dollar fällig, was einer Ersparnis von sieben Prozent entspricht.
Die sehr gute Planbarkeit zusätzlicher Ressourcen wirkt sich auch günstig auf die Zuverlässigkeit der gesamten IT-Infrastruktur aus. So stehen den sechs Stunden geplanter Downtime pro Jahr innerhalb einer traditionellen Infrastruktur genau null(!) Stunden innerhalb einer Nutanix-basierten IT-Umgebung gegenüber. Das bedeutet in der Konsequenz eine verbesserte Produktivität hyperkonvergenter Rechenzentren.
Hyperkonvergenz verbessert ROI und senkt Kosten
Zusammengefasst lässt sich also festhalten, dass hyperkonvergente IT-Lösungen positive Auswirkungen auf das Bereitstellen, Administrieren und Nutzen von Rechenzentren haben und das sowohl technisch als auch betriebswirtschaftlich. So kann der Einsatz hyperkonvergenter Lösungen die Gesamtkosten (TCO) und den ROI deutlich verbessern. Beim TCO kommt die Studie auf eine Reduzierung der Kosten von 5,5 Millionen US-Dollar pro Unternehmen, beim ROI auf 2,3 Millionen US-Dollar, und das auf fünf Jahre betrachtet. Das entspricht einer Kosteneinsparung von rund 58 Prozent. Darüber hinaus bestätigt die IDC-Studie, dass sich die Anschaffung einer Nutanix-Installation in gerade mal 7,5 Monaten amortisiert hat, wenn man all die bereits darstellten Vorzüge in Betracht zieht.
Doch nicht nur TCO und ROI sind die »Gewinner« einer hyperkonvergenten IT-Umgebung, auch die jährlichen Gesamtkosten lassen sich damit reduzieren. »Das betrifft nicht nur die geringeren Kosten für die IT-Infrastruktur, sondern auch die Reduzierung der Energiekosten, die sich um etwa 50 Prozent senken lassen«, sagt Nutanix-Manager Ursi. »Zudem hilft der geringere Stellplatzbedarf der Appliances, die Gesamtkosten einer hyperkonvergenten IT-Landschaft weiter zu senken.«
- Kostenloser Download: IDC-Studie – Quantifying the Business Value of Nutanix Solutions, August 2015
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- Die Meinung von Doc. tec. Storage über hyperkonvergente Lösungen