Nutanix zeichnet weiteren OEM-Deal, dieses Mal mit Lenovo
Nutanix-Lenovo-Abkommen: zwei Marktführer tun sich zusammen (Bild: Lenovo)Der Markt für hyperkonvergente Infrastrukturen kommt in Bewegung: Der Server-Spezialist Lenovo zeichnet ein OEM-Abkommen mit dem Hyperkonvergenz-Pionier Nutanix. Für Nutanix ist es bereits der zweite Deal dieser Art: Letzten Sommer brachte man ein Abkommen mit Dell in trockene Tücher. Beide Abkommen zeigen die starke Marktposition von Nutanix, denn bislang hat noch keiner der Hyperkonvergenz-Marktmitspieler ähnliche OEM-Deals unter Dach und Fach gebracht. (Mit Nutanix-Konkurrent SimpliVity kündigte Lenovo vor wenigen Wochen ein Partnerschaftsabkommen an.)
Die Konvergenz von Speichern, Servern und Virtualisierungsdiensten in einer integrierten Scale-Out-Appliance hilft, das Rechenzentrumsmanagement zu vereinfachen, und kann deutliche Einsparungen bei den IT-Kosten bedeuten. Hyperkonvergenz kombiniert Serverplattformen (wie die von Lenovo) mit State-of-the-Art-Software (wie die von Nutanix). Damit lassen sich private Cloud-Rechenzentren aufbauen, die öffentlichen Clouds hinsichtlich Agilität, Skalierbarkeit und bedarfsorientierter Nutzung in nichts nachstehen.
Beide Unternehmen werden neue hyperkonvergente Appliances auf Basis von Lenovos Enterprise-Systemen sowie der Nutanix-Software vorstellen. Konkret sollen die ersten Systeme im Laufe des Dezember vorgestellt warden, lässt Gianluca Degliesposti, Executive Director Enterprise Business Unit EMEA von Lenovo, im Hintegrundgespräch mit speicherguide.de durchblicken: »Wir planen einen ganze Appliance-Familie, abgestimmt und optimiert für verschiedene Workloads von Rechenzentren.« für weitere Entwicklung gebe es eine gemeinsam mit Nutanik vereinbarte Roadmap.
Lenovo will für hyperkonvergente Infrastrukturen ein eigenes globales Vertriebsteam aufsetellen
Mit der gemeinsamen Lösung, die einige der neuesten Intel-Technologien einsetzt, sollen sich praktisch alle Workloads betreiben lassen, einschließlich Unternehmensanwendungen, Datenbanken, virtualisierte Desktops und Big-Data-Analysen, und zwar mit verbesserter Effizienz und Skalierbarkeit.
Laut Degliesposti nimmt man das OEM-Abkommen sehr ernst, um von der stark wachsenden Nachfrage nach hyperkonvergenten Plattformen zu profitieren. So will Lenovo in ein speziell ausgebildetes globales Vertriebsteam investieren. Die gemeinsame Lösung werde darüber hinaus von den weltweiten Lenovo-Channel-Partnern sowie von Lenovos Enterprise-Vertriebsteams vermarktet. Ferner planen Lenovo und Nutanix substantielle Investitionen in Plattform-Engineering und -Entwicklung sowie in ambitionierte Markteinführungsinitiativen.
Degliesposti sieht Lenovo in einer besseren Position beim Vermarkten der gemeinsamen Lösung, als es bei Dell der Fall ist. Denn Dell müsse beim Vertrieb der Hyper-Converged Systemen auch immer darauf achten, ihr klassisches Storage-Geschäft nicht zu tangieren. »Wir müssen kein Storage-Business schützen, wir können auf dem Hyperkonvergenz-Markt alles machen«, erläutert Degliesposti.
Vision von Nutanix und Lenovo: Hyperkonvergente Infrastrukturen verändern jetzt die IT-Landschaften
Für Nutanix hat die Partnerschaft auch den Vorteil von Lenovos globale Präsenz, unter anderem in schnell wachsenden Märkten wie China. »Lenovo öffnet uns Märkte, wo wir so schnell sonst nicht hingekommen wären«, sagt Greg Smith, Senior Director of Product Marketing bei Nutanix. Und dann habe man eine gemeinsame Vision, wie sich die IT in den nächsten zehn Jahren entwickeln werde: »Hyperkonvergente Infrastrukturen verändern jetzt die IT-Landschaften, und zusammen mit Lenovo helfen wir jetzt den Anwendern dabei, die Komplexität in Rechenzentren jeglicher Größe deutlich zu reduzieren.«
»Nutanix spielt eine Schlüsselrolle im aufstrebenden Markt für hyperkonvergente Lösungen und hat schon früh bewiesen, dass es für diese Technologie eine Nachfrage gibt«, sagt Matt Eastwood, Senior Vice President, IDC Enterprise Infrastructure and Datacenter Group. »Lenovos OEM-Partnerschaft mit Nutanix geht weit über typische Herstellerallianzen hinaus, und schließt auch gemeinsames Engineering und Marketing sowie ein spezielles Vertriebsteam mit ein. Vor dem Hintergrund Lenovos globaler Präsenz wird diese Partnerschaft mit Nutanix die Einführung hyperkonvergenter Infrastrukturen in neuen Märkten beschleunigen.«
- Nutanix
- Mehr Infos zum OEM-Abkommen Lenovo und Nutanix
- Vmworld Barcelona 2015: Hyperkonvergente Nutanix »Xtreme Computing Platform« wird von SAP zertifiziert
- Vmworld San Franzisko 2015: Lenovo stellt neue Enterprise-Software mit Fokus Software-defined Data-Center (SDDC) vor
- Nutanix beflügelt Service-Provider mit »FlexPrice«-Bezahlmodell
- Also doch: Nutanix bringt mit »Acropolis« eigenen Hypervisor
- Nutanix will mit »Metro Availability« vor allem Netapp angreifen
- Mehr Infos über Server-Virtualisierung im speicherguide.de-Special