Versionen und Preise von »DocRAID« (Bild: Docraid)Kostenlose Cloud-Storage-Services wie Dropbox, Google Drive oder Microsoft »OneDrive« verleiten nach wie vor auch Unternehmensmitarbeiter, sensitive Dateien und Dokumente dort abzulegen. Obwohl für Spionage-Organisationen wie dem US-Geheimdienst NSA der Zugriff darauf kein Problem sein dürfte. Sogar Whistleblower Edward Snowden warnte vor diesen kostenlosen Speicherplätzen.

Zwar wird für Cloud-Storage oft Verschlüsselung als Lösung propagiert. Aber alleine reicht es oft nicht aus, insbesondere wenn die Schlüssel auf den Servern des Providers liegen. Das Berliner Startup-Unternehmen DocRAID hat deshalb ein neues prämiertes Verfahren zum Schutz von Daten in Cloud-Speichern entwickelt. Die gleichnamige Lösung schützt Daten dreifach: mit Verschlüsselung, Fragmentierung und Datenverteilung. Docraid ist Gewinner des IKT Innovativ Sonderpreises (von SAP, Siemens, BMWi) und Bayer Grants4Apps 2014.

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Verschlüsselte Fragmente über mehrere Cloud-Speicher verteilt

Das Docraid-Team stammt von der Humboldt Universität zu Berlin. Es kombiniert dabei mehrere Schutzmechanismen: Zuerst werden die Dateien in Fragmente zerlegt, diese Fragmente werden verschlüsselt und redundant auf mehrere Speicher verteilt. Dabei kennt kein Speicher alle Fragmente um ein Dokument wieder herzustellen. Ein Hacker findet somit nur verschlüsselte Fragmente einer Datei. Und auch wenn ein Cloud-Speicher vollständig ausfallen sollte, bleiben die Daten erhalten, wie bei einen RAID-System. (IBM forscht an einem ähnlichen Konzept, einer Art »RAID of Clouds«.)

Der neue »DocRAID Server«, der jetzt auf der kommenden CeBIT vorgestellt wird, bietet sich für kleine und mittlere Unternehmen an, für Teams, für die öffentliche Verwaltung und für Großunternehmen. Der Anwender erhält die Möglichkeit kostengünstig einen eigenen hochsicheren Cloud-RAID-Server zu betreiben. Je nach Sicherheitsbedarf kann die Speicherarchitektur angepasst werden, beispielsweise beim Unternehmen an mehreren Standorten verteilt. Liegen die Speicher weltweit verteilt, entsteht ein zusätzlicher Schutz, da die Daten in unterschiedlichen Jurisdiktionen liegen. Für Nutzer ohne eigenen Speicher bietet Docraid auch die Nutzung von sicherem Docraid-Cloud-Storage-Plätzen an.

Die Schlüssel liegen bei dieser Lösung immer beim Nutzer. Die Verschlüsselung und Fragmentierung erfolgt auf dem Endgerät des Nutzers. Docraid unterstützt alle gängigen Speicher von Dropbox und Co. über USB-Sticks bis zum eigenen SFTP-Server-Cluster.

Kostenlose Docraid-Version für Privatanwender

Für private Nutzer gibt es eine kostenfreie Version ohne Teamfunktionen. Für geschäftliche Anwender gibt es Docraid in einer Basic-, Team- und Corporate-Version. Die Lösung ist aktuell für Windows-Betriebssysteme erhältlich. Versionen für iOS, MacOS und Android befinden sich in der Entwicklung.

Einführungsvideo: so funktioniert Docraid

Docraid auf der CeBIT 2015:
Halle 9, Stand E24 (Bundeswirtschaftsministerium BMWi)