Apple vollzieht mit iCloud den Einstieg in die Cloud
Praktisch alle IT-Konzerne haben schon ihr Cloud-Angebot, nun drängt es auch Apple in die Wolke. In diesem Fall nennt sich die Anwendung »iCloud«. Im Gegensatz zu anderen Cloud-Angeboten adressiert Apple indes stark der Consumer-Bereich. iCloud soll zur zentralen Stelle für Musikeinkäufe und Daten werden. Natürlich lassen sich auch darüber Kontakte und Kalender synchronisieren. Kalender können auch anderen Anwendern zugänglich gemacht werden.
Die iCloud ist sowohl in iOS5 als auch in Mac OS X 10.7 (»Lion«) enthalten. Sie soll auch für Apple-TV und mit einer Windows-Schnittstelle erscheinen. Auch Backup-Funktionen soll die Lösung enthalten. Eine Datensicherung soll täglich über WLAN stattfinden, sobald iPhone, iPad oder iPod touch aufgeladen werden. Gesicherte Inhalte umfassen gekaufte Musik, Apps und Bücher, Aufnahmen (Fotos und Videos), Geräteeinstellungen und Daten der Apps. Wird ein iOS-Gerät ersetzt, reicht die Eingabe der entsprechenden Apple-ID und des dazugehörigen Passworts während des Einrichtungsvorgangs, und iCloud stellt das neue Gerät wieder her.
»iCloud Storage«: nur für Dokumente mit iCloud-Storage-API
Ein weiterer Service ist »iCloud Storage«. Hier lassen sich Dokumente speichern und auf jedes Gerät des Nutzers pushen – allerdings mit einer klaren Einschränkung: Die Dokumente müssen alle mittels iCloud-Storage-APIs erstellt worden sein. Könnte das bedeuten, dass mit Microsoft-Office oder OpenOffice erstellte Dokumente nicht in der iCloud gespeichert werden können? Man wird es sehen. Es erinnert etwas daran, dass die iGeräte auch keine normalen MP3-Songs verarbeiten können…
Wird ein Dokument auf einem der Geräte verändert, pusht iCloud diese Änderungen automatisch auf alle anderen Geräte des Anwenders. Die Apps Pages, Numbers und Keynote von Apple machen sich den iCloud-Storage-Dienst bereits zunutze. Anwender erhalten bis zu 5 GByte an kostenlosem Speicherplatz für ihre E-Mails, Dokumente und Backups.
Apple investiert über 500 Mio. US-Dollar in Rechenzentren
Neu ist auch, dass in den iWork-Büroanwendungen von Apple und der Fotoanwendung von iOS5 die Cloud-Anbindung integriert wurde. So lassen sich Dokumente von den mobilen Geräten auf den Desktop übertragen und umgekehrt. Die Arbeit soll danach an der gleichen Stelle fortgesetzt werden können, an der sie auf dem jeweils anderen Gerät beendet wurde. Weitere Cloud-Services sind noch »Photo Stream« und »iTunes in the Cloud«.
Apple will in drei eigenen Rechenzentren noch über 500 Mio. US-Dollar investieren, um die iCloud zum Start richtig zum Laufen zu bringen. Eine Beta-Version von iCloud sowie Cloud-Storage-APIs stehen Mitgliedern des iOS- und Mac-Developer-Program ab sofort über developer.apple.com zur Verfügung.
Apple investiert über 500 Mio. US-Dollar in Rechenzentren
Strategie von Apple ist anscheinend, Daten, die iAnwender zuvor mit anderen Geräten zusammengetragen hat, in einem zweiten Schritt in der iCloud zu sammeln, und dann drahtlos auf neue iGeräte aufzuspielen. Das Anmelden von neuen iGeräten und Synchronisieren via Kabel und einem PC soll wohl der Vergangenheit angehören.
Fotos, die man mit iPhone oder iPad aufnimmt, landen vermutlich fürderhin sofort in der iCloud – ob der Anwender das will oder nicht. iCloud ist der Nachfolger von Apples wenig erfolgreichem Online-Dienst MobileMe, der nun abgeschaltet werden soll.
- speicherguide.de-Blog zur iCloud: Cloud-Hype erfasst Apple
- Vmware bringt kostenlosen Client für iPad
- Apple iPad wird schnell an zu wenig Storage leiden
- speicherguide.de-Blog: Apple & Cloud: Wo Name Geld einbringt
- Mehr über Cloud-Computing im virtualisierungs-guide.de-Schwerpunkt
- Vor- und Nachteile von Cloud-Computing