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Bitkom-Studie: Consumer nutzt Cloud-Storage intensiv

Fotos speichern im Netz ist beliebteste Anwendung deutscher Internetnutzer (Bild: Bitkom)
Fotos speichern im Netz ist beliebteste Anwendung deutscher Internetnutzer (Bild: Bitkom)
Die Unternehmen zögern noch etwas – aber dem Privatanwender ist es schnurzpiepegal, wo seine Daten sind, und wer die Herrschaft darüber hat. Denn Cloud-Computing – und vor allem allem Cloud-Storage – erfreut sich unter Privatverbrauchern zunehmender Beliebtheit, ergab eine Erhebung des Hightech-Verbands Bitkom. So legen bereits vier von fünf Internetnutzern Inhalte im Web ab, um sie dort sicher zu speichern oder zu veröffentlichen.

Dabei stehen digitale Bilder auf Platz 1: 44 Prozent der Internetnutzer speichern Fotos im Netz, wie beispielsweise auf Flickr oder Picasa. Jeder Vierte (25 Prozent) legt Musik online ab, jeder sechste (18 Prozent) speichert oder pflegt sein Adressbuch im Web. Auch als Speicherplatz für Videos (YouTube, Terminkalender und E-Mails (GMX, web.de oder Google Apps) wird das Web von einem Teil der Internetnutzer verwendet. »Die Hinterlegung von Daten im Web«, sagt Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf, »hat für viele Menschen zwei Funktionen – sie wollen Inhalte mit anderen teilen und Dateien gleichzeitig sicher speichern.«

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Privatanwender geben den Takt vor

Die Online-Speicherung und -Bearbeitung von Daten hat weiterhin hohes Potenzial. Der deutsche Markt für Cloud-Computing für Privatnutzer wächst nach Bitkom-Angaben 2012 voraussichtlich um ein Drittel auf 2,3 Milliarden Euro. »Cloud-Computing ist zu einem Boom-Thema geworden«, erklärt Kempf. »Für die nächsten Jahre erwarten wir Wachstumsraten im zweistelligen Bereich.« Beim Cloud-Computing werden IT-Leistungen in Echtzeit über Datennetze (aus der »Wolke«) genutzt.

Firmen sind allerdings noch nicht so überzeugt vom Cloud-Computing. Es tummeln sich zwar etliche Startups im Web – von US-Unternehmen wie Dropbox über SugarSync bis hin zu hiesigen Angeboten wie Strato »HiDrive«, CloudSafe oder die Telekom-Cloud –, einen nennenswerten Anteil bei Unternehmen erringt eigentlich bislang nur Amazon S3.

Den Takt gibt hier der Privatanwender vor. Bedenken, dass nun Dritte unbehelligt in seine Dokumente reinschauen können, hat er offensichtlich nicht. Bei Office-Anwendungen in der Cloud avancierte Google mit ihren Google Apps zum Marktführer. Etliche Cloud-Services wie Joukuu oder Spanning in den USA bzw. Backupgoo in Deutschland offerieren deshalb Speicher- bzw. Backup-Services nur für Google. Microsoft mit ihrem Office 365 hinkt noch hinterher – offensichtlich weil es keine Kostenlosvariante wie bei Google gibt.

Zoho, der Senkrechtstarter bei Cloud-Office-Anwendungen

Der Senkrechtstarter schlechthin bei Office-Anwendungen in der Cloud dürfte Zoho sein. Hier gibt es mehr Office-Apps als bei Google – wie zum Beispiel eine CRM-Applikation –, was anscheinend nun auch erste Unternehmen anlockt. Eine ganze Reihe von Apps sind kostenlos, was wiederum die Privatanwender anzieht. Das erst etwas mehr als drei Jahre alte indische Softwarehaus meldete kürzlich, dass man mittlerweile mehr als fünf Millionen Kunden vorweisen könne.

Mit Backupify und Joukuu kümmern sich nun auch erste Cloud-Services um das Cloud-to-Cloud-Backup der mit Zoho im Web kreierten Dokumente. Zoho wird auch in Deutschland immer beliebter, da mittlerweile viele Apps eine deutsche Oberfläche aufweisen.

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