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Festplattenpreise bleiben auf hohem Niveau

Die Festplattenpreise orientieren sich 2012 kontinuierlich nach unten. Seit Dezember 2011 kaufen Anwender Desktop-Platten durchschnittlich um 25 Prozent günstiger ein. Im Jahresvergleich liegt der Verkaufspreis aber immer noch um über 50 Prozent über den Kursen des vergangenen Sommers.

Der Festplattenmarkt hat sich mehr oder weniger normalisiert. »In Anbetracht der stabilen und breiten Verfügbarkeit im Harddisk-Bereich kann von Krise eigentlich keine Rede mehr sein«, Thomas Zacher, Absatzmanager HDD beim Braunschweiger Distributor Devil. Bereits seit einigen Wochen sind so gut wie alle Desktop-Laufwerke ohne Einschränkungen verfügbar. Lediglich 4-TByte-Drives sind nur in geringen Stückzahlen erhältlich. Mit Preisen von aktuell zwischen 299 und 444 Euro herrscht hier allerdings noch kein großer Bedarf.

Wobei die Nachfrage derzeit generell besser sein könnte. »Die Nachfrage nach Festplatten liegt immer noch unter dem Niveau, als vor der Flutkatastrophe«, sagt Markus Harbach, Leiter Einkauf bei Wave. »Einerseits verunsichert die Gema-Thematik einige Kunden, andererseits existiert keine hohe Kaufbereitschaft aufgrund der immer noch als zu hoch empfunden Preise.« Wobei das Geschäft trotzdem einen allgemeinen Aufwärtstrend verzeichne.

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Preisaufschläge nach wie vor existent

Grafik: heise resale Preisradar
Grafik: heise resale Preisradar
Dem Preisradar des Fachhandelsportals heise resale zufolge sind die Verkaufspreise seit Ende Juni im Schnitt um sechs Prozent gesunken. Seit der KW 1 kaufen Anwender 3,5-Zoll-Festplatten um zirka 18 bis 31 Prozent günstiger. In der KW 44/2011 kam die Flut in Thailand so richtig zum tragen und erhöhte die Preise zum Teil um mehr als das Dreifache. Für eine 1- bzw. 2-TByte-Disk mussten Käufer damals fast 160 bzw. 213 Euro veranschlagen. Derzeit liegt der HEK bei zirka 74 sowie 95 Euro. Auf den ersten Blick erreichen die Preise damit wieder ein akzeptables Niveau. Gegenüber der KW 42/2011 zahlen Interessenten allerdings noch einen Aufpreis von über 50 Prozent.

Die Branche ist mit dieser Entwicklung nicht wirklich unzufrieden. Vor der Festplattenkrise musste sich der Handel mit einer bescheidenen Marge von wenigen Prozentpünktchen begnügen. So weißen auch Seagate und Western Digital für das zweite Quartal 2012 jeweils neue Rekordgewinne aus. Während Seagate den Nettogewinn von 119 Millionen US-Dollar auf etwas über eine Milliarde verneunfacht, bringt es WD auf einen Nettogewinn von 1,6 Milliarden US-Dollar. WD kommt damit auch schneller als erwartet wieder auf die Beine.

Kein nachhaltiger Preisverfall erwartet

Für die verbleibende zweite Jahreshälfte wird mit anhaltend sinkenden Preisen gerechnet. Die Konsolidierung unter den Festplatten-Herstellern sollte jedoch auch den Wettbewerb entschärfen. Mit vereinzelte Spitzen ist allerdings nach wie vor zu rechnen.

Marktübersicht 3,5 Zoll SATA-Festplatten »

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