Ein Gerücht lupfte gestern die Kurse von CommVault Systems und Quantum ansehnlich nach oben. Denn die US-Nachrichtenagentur Bloomberg spekulierte darüber, dass die beiden Unternehmen hervorragend zum Storage-Systemehersteller NetApp passen könnten. Netapp hat in diesem Jahr bislang an der Börse rund ein Drittel seines Marktwerts abgegeben, was ca. 7 Milliarden US-Dollar entspricht. Das ist für das erfolgsverwöhnte Unternehmen eine Menge Holz.

Netapp sitzt derzeit auf rund 4,6 Milliarden US-Dollar Barvermögen – und das könnte man wertsteigernd für Übernahmen einsetzen. Bloomberg bezieht sich dabei auf Reports der Analystenhäuser Robert W. Baird & Co sowie ISI Group. Commvault brächte interessante Applikationssoftware mit, Quantum eine ausgereifte Deduplizierungstechnologie sowie das vielversprechende »StorNext«-File-System. Netapp kennt Stornext sehr gut, denn man ist seit diesem Frühjahr offizieller Quantum-Reseller.

EMC machte es mit Data Domain vor, wie es geht

Netapp-Konkurrent EMC machte vor, wie wertsteigernd der Deduplizierungsspezialist Data Domain integriert wurde. Ansehnliche Teile der jüngsten EMC-Gewinne entstammen diesem Geschäftsbereich. Und EMC blätterte für Data Domain die stattliche Summe von über 2 Milliarden US-Dollar hin.

Dagegen wäre Quantum mit ihrer aktuellen Marktkapitalisierung von 595 Millionen US-Dollar ein regelrechtes Schnäppchen. Allerdings gibt es bei Netapp eine firmenphilosophisches Problem: Während EMC bei ihren Übernahmen nicht kleckert, sondern klotzt, ist bei Netapp das exakte Gegenteil angesagt. Netapp übernimmt zwar gelegentlich Firmen, es sind aber in der Regel kleinere Technologieakquisitionen für vergleichsweise harmlose Beträge.

Über Commvault gibt es öfters Übernahmegerüchte

Denn für Commvault müsste schon ein satter Betrag hingelegt werden. Wird doch das Softwarehaus aktuell mit fast 2,1 Milliarden US-Doller gehandelt. Über Commvault ranken sich öfters mal Übernahmegerüchte. Mit auch ein Grund für das beachtliche Kursplus in diesem Jahr von fast 50 Prozent. Commvault ist derzeit dabei, ihren EMEA-Support in England neu zu zentralisieren – für Marktbeobachter ein Hinweis, dass man sich für eine Übernahme aufhübscht.

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