Imation drängt mit Nexsan-Kauf ins Array-Geschäft
Der Speichermedienhersteller Imation bleibt im Übernahme-Modus: Nach Akquisitionen zuletzt im Security- und USB-Stick-Segment steigt man nun mit Nexsan direkt ins SAN- bzw. NAS-Storagesysteme-Geschäft ein. Für Nexsan spendiert Imation insgesamt 120 Millionen US-Dollar; davon 105 Millionen US-Dollar in bar, der Rest in Imation-Aktien.
Nexsan hatte zuletzt mehrfach den Börsengang (IPO) versucht, die Kapitalaufnahme darüber aber nicht geschafft. Im Frühjahr 2010 beispielsweise vermasselte Konkurrent Compellent einen Nexsan-IPO, als das Unternehmen eine Gewinnwarnung veröffentlichte - just während den Vorbereitungen von Nexsan für einen Börsengang.
Imations Speichermediengeschäft hängt durch
Laut Imation konnte Nexsan in 2011 rund 82 Millionen US-Dollar umsetzen, wobei das Unternehmen zuletzt wuchs und eine Bruttogewinnspanne von 40 Prozent realisierte. Die Übernahme werde sich deshalb relativ schnell positiv aufs EBITDA (Vorsteuergewinn) von Imation auswirken, meldet Imation.
Eine bessere Gewinnsituation hat Imation denn auch dringend nötig. Seit die Umsätze mit Speichermedien wie Disketten, Tape-Cartrdiges und Optical-Disks wegbrechen, versucht man sich bislang wenig glücklich in arrondierenden Speichergeschäftsbereichen. In den Segmenten Security-Applikationen und Business-USB-Sticks wurden etliche Akquisitionen Unternehmen erworben, ein vernünftiger Geschäftserfolg wurde indes noch nicht erzielt. Seit sechs Jahren schreibt Imation rote Zahlen - ein richtiger Erfolg ist langsam dringend nötig.
Mit Nexsan bekommt Imation fette SAN- und NAS-Systeme
Im NAS-Segment ist Imation bereits vertreten. Vor allem setzt man auf kleinere Systeme für KMUs bis maximal acht Drives, wobei in den Lösungen meist RDX-Wechselfestplatten-Cartridges mit eine Rolle spielen. Erst zur CeBIT im letzten Jahr wurden neue Systeme vorgestellt - aufgrund des jungen Geschäftsbereichs ist über Erfolge allerdings noch nichts bekannt.
Mit Nexsan werden die Storage-Systeme jetzt deutlich größer. Die E-Series-SAN-Systeme bringen bis zu 60 Festplatten in einem 4U-System unter. Das Topmodell der NAS-Reihe nimmt sogar bis zu 360 Hard-Disks auf, und skaliert damit bis in den PByte-Bereich.