Nutanix sichert sich weitere 140 Millionen US-Dollar VC-Gelder
Nutanix-Systeme eignen sich für die derzeit heißesten IT-Märkte (Bild: Nutanix)Nachdem Nutanix erst Anfang des Jahres 101 Millionen US-Dollar von Venture-Capital-Geldgebern einsammelte, gelang soeben mit 140 Millionen US-Dollar eine weitere Finanzierungsrunde. Beeindruckend ist die Bewertung: Zwei Milliarden US-Dollar billigten die VCs zu. Insgesamt sammelte Nutanix damit bislang 312 Millionen US-Dollar an.
Was macht Nutanix so interessant? Ihre »Virtual Computing Platform« richtet sich an den Markt der neuartigen hyper-konvergenten Infrastuktursysteme. Normale konvergente Systeme – also eine Kombination aus Server, Storage und Netzwerkkomponenten – gibt es schon länger. Die Nutanix-Systeme zielen jedoch auf virtualisierte Rechenzentren auf Basis von VMware ab. Den Bedarf scheinen die Nutanix-Gründer rechtzeitig erkannt zu haben – Kunststück, das Gros der Gründer kommt von Vmware. Nutanix nennt ihre Lösungen übrigens Web-scale-konvergente Infrastuktursysteme – es läuft aber im Prinzip fast auf das Gleiche hinaus.
Nutanix hat 50 Prozent Marktanteil bei hyper-konvergente Infrastuktursysteme
Auf dem Markt für hyper-konvergente Infrastuktursysteme ist Nutanix zwar nicht alleine – aber laut Marktforschern ganz vorne dran. Schätzungen reichen bis zu 50 Prozent Marktanteil, zum Beispiel von Baird Equity Research. Mitbewerber ist beispielsweise noch Symplivity, die aber gerade erst aus dem Startup-Modus herauskommen. Im weitesten Sinn ist hier auch noch EMC mit ScaleIO zu nennen.
Und dann natürlich Vmware selbst. Der Virtualisierungsmarktführer kündigte erst in diesem Frühjahr den Einstieg in den Software-defined-Storage-Markt (SDS) mit Virtual-SAN (VSAN) an. Auf der Hausmesse »VMworld«, die diese Woche in San Franzisko tagte, gab es nun mit »EVO-Rail« und »EVO-Rack« den nächsten Schritt hin zu hyper-konvergenten Infrastuktursystemen. Diese Ankündigung hat möglicherweise die VCs bestätigt, mit Nutanix aufs richtige Pferd zu setzen.
Nutanix: Distributionsabkommen mit Arrow und Avnet
Die Nutanix-Lösung hat bereits Dell bewogen, die Software im Rahmen eines OEM-Abkommens zusammen mit eigenen Server-Systemen zu kombinieren. Echte Verkäufe sind allerdings erst im vierten Quartal zu erwarten. Interessanterweise ist Dell auch Vmware-Partner bei den kommenden EVO-Systemen – das wird spannend sein zu sehen, auf welche Lösungen Dell zukünftig größeren Fokus legt.
Kürzlich hat Nutanix auch Distributionsabkommen mit Arrow und Avnet gezeichnet. Momentan ist Nutanix auf einer Runrate von rund 200 Millionen US-Dollar Jahresumsatz. Wann liebäugelt Nutanix dann mit dem Börsengang? Gut vorstellbar bei einer Runrate von 500 Millionen US-Dollar, und mit einer Marktbewertung von fünf Milliarden US-Dollar. – Der Markt für Web-scale- bzw. hyper-konvergente Infrastuktursysteme beginnt sich warm zu laufen.
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