Nutanix will mit »Metro Availability« vor allem Netapp angreifen
Auf der CeBIT 2015: Dheeraj Pandey, CEO, Nutanix (Bild: speicherguide.de)Mit seinen rein softwaregesteuerten, hyperkonvergenten Web-Scale-Infrastrukturen hat Nutanix den Hyperkonvergenz-Boom ausgelöst. Mit den Nutanix-Lösungsn können Unternehmen und Hosting-Anbieter in Deutschland hoch performante, ausfallsichere und linear skalierbare private und hybride Cloud-Umgebungen aufbauen und alle sensiblen Daten zuverlässig im deutschen Rechtsraum halten.
Auf der CeBIT 2015 letzte Woche stellte Nutanix nun weitere Funktionalitäten vor, die die Leistungsfähigkeit ihrer Lösungen in Sachen Ausfallsicherheit und Compliance weiter erhöhen: die synchrone Replikation von Anwendungen und Daten zwischen mehreren Rechenzentren sowie die Verschlüsselung von Ruhedaten.
Metro-Availability braucht nur eine Latenz von bis zu fünf Millisekunden Round-Trip-Time (RTT)
Bei ihrer Replikationsfunktionalität kombiniert Nutanix eine kontinuierliche Datenspiegelung mit der Möglichkeit, synchron über mehrere Rechenzentren hinweg auf die Daten zuzugreifen. Diese so genannte »Metro Availability« ermöglicht damit die Datenspeicherung für virtuelle Maschinen über zwei oder mehr Standorte hinweg, und zwar mit einer Latenz von bis zu fünf Millisekunden Round-Trip-Time (RTT).
Diese Funktionalität ist nativ, vollständig in die Nutanix-Software integriert und wird von allen Nutanix-Plattformen unterstützt, sodass keine Änderungen an der Hardware nötig sind. Die IT-Teams eines Kunden profitieren so von einem flexibleren Rechenzentrumsbetrieb und können die Applikationen bei geplanten sowie ungeplanten Standortunterbrechungen weiter verfügbar halten.
Angriff auf Netapp im MetroCluster-Land Deutschland
Die Replikationsfunktionalität ist freilich ein direkter Angriff auf NetApp. Denn Deutschland gilt, das ist in Storage-Kreisen allgemein bekannt, als MetroCluster-Land. MetroCluster ist eine Lösung von Netapp für Hochverfügbarkeit und Disaster-Recovery, welche die Failover-Fähigkeiten vom Rechenzentrum auf mehrere Standorte ausdehnt, und damit umfassenden Schutz vor vollständigen Standortausfällen bietet. Besonderheit dabei: Die Lösung hat sich ungewöhnlich stark in Deutschland durchgesetzt. Insofern wird damit auch klar, warum Nutanix für die Ankündigung der MetroCluster-Konkurrenzlösung die CeBIT nutzte, um es als erstes in Deutschland vorzustellen – die weltweite Ankündigung steht bei Nutanix nämlich noch bevor.
»Unsere Lösung ist vollkommen Software-defined«, erklärt Dheeraj Pandey, Gründer und CEO von Nutanix, gegenüber speicherguide.de, »während die Konkurrenzlösungen alle nur Hardware sind.« Und warum die Erstankündigung in Deutschland? »Deutsche Administratoren lieben zuverlässige Produkte und haben hohe Ansprüche, und Metro-Cluster-Lösungen kommen dem hohen Sicherheitsbedürfnis deutscher Anwender entgegen – und wir jetzt auch mit Metro-Availability«, sagt Pandey.
Metro-Availability kann unterbrechungsfrei zwischen einzelnen Standorten migrieren
Zu den weiteren Besonderheiten der Nutanix-Metro-Availability-Lösung gehört, dass Virtualisierungs-Teams virtualisierte Maschinen während geplanter Wartungsphasen unterbrechungsfrei zwischen einzelnen Standorten migrieren können. Dies gewährleiste die erforderliche Flexibilität, und die in diesem Zusammenhang wichtigen Ziele wie »Recovery Point Objective = 0« (null Datenverlust) und »Near Zero Recovery Time Objective« (Ausfallzeiten nahe null). Metro-Availability lasse sich innerhalb weniger Minuten implementieren und wird direkt aus der Nutanix-Prism-Benutzeroberfläche heraus verwaltet.
Zusätzliche Management-Konsolen oder spezielle Hardware sind laut Nutanix nicht nötig. Zudem ermöglicht die Metro-Availability unterschiedliche Konfigurationen für Primär- und Sekundär-Standorte und unterstützt »One-to-Many« sowie »Many-to-One«-Topologien. Kunden sollen nicht länger an jedem Standort identische Plattformen und Hardware-Konfigurationen besitzen müssen. Ferner sollen sich einzelne virtuelle Maschinen mittels Metro-Availability zwischen Standorten spiegeln lassen.
Ab sofort verfügbar: Verschlüsselung von Ruhedaten
Die zweite auf der CeBIT vorgestellte neue Funktionalität betrifft das Thema Verschlüsselung: Ab sofort sind selbstverschlüsselnde Laufwerke (SED) Teil des Nutanix-Betriebssystems (Nutanix Operating System, NOS) und werden in der Version NOS 4.1.1 ausgeliefert. Damit lassen sich Ruhedaten (»data at rest«) nach Maßgabe des Standards FIPS 140-2 Level 2 effektiv schützen.
Selbst wenn Innentäter die Laufwerke entwenden sollten, bleiben die Daten laut Nutanix sicher. Denn die Schlüssel werden getrennt von den Daten aufbewahrt, so dass die gestohlenen Informationen für die Angreifer wertlos sind.
Rechtssicherheit und Schutz des geistigen Eigentums in der Cloud sind auch ein Infrastrukturthema
Zum generellen Erfolg der softwaregesteuerten, hyperkonvergenten Web-Scale-Infrastrukturen von Nutanix meint Pandey, dass öffentliche Cloud-Angebote die IT-Abteilungen in den Unternehmen zunehmend unter Druck setzen: »Nicht nur die Kollegen aus den Fachabteilungen, sondern auch die Geschäftsleitungen erwarten, dass die Unternehmensanwendungen so zuverlässig und ausfallsicher wie Apps funktionieren, und sich zudem flexibel ändern und an neue Anforderungen anpassen lassen. Gleichzeitig aber erwarten die Anwender den Schutz ihrer Privatsphäre und das Management absolute Rechtssicherheit sowie den effektiven Schutz des geistigen Eigentums. Mit öffentlichen Cloud-Angeboten ist das jedoch in der Regel nicht zu erreichen. Die Betreiber von Rechenzentren benötigen daher neue Infrastrukturen, mit denen sich diese Anforderungen erfüllen lassen und die dennoch bezahlbar sind. Was die großen Web-Unternehmen wie Google oder Facebook vorgemacht haben, bietet Nutanix für alle: leistungsfähige, ausfallsichere und linear skalierbare Infrastrukturen, die den Unternehmen die Souveränität über ihre Daten im Rahmen von privaten und hybriden Cloud-Umgebungen erhalten. Rechtssicherheit und Schutz des geistigen Eigentums in der Cloud sind auch ein Infrastrukturthema!«