Der Datenbankmarktführer Oracle, der in der Storage-Branche schon mit der Übernahme von Sun Microsystems auffiel, akquiriert nun den SAN-Spezialisten Pillar Data Systems. Die Akquisition ist freilich keine ganz große Überraschung, denn Pillar war bisher mehrheitlich im Besitz von Oracle-CEO Larry Ellison. Der Oracle-Chef steckte Branchengerüchten zufolge mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar in Pillar – der große Erfolg blieb indes aus.

Das soll jetzt natürlich unter dem Dach von Oracle anders werden. Man sieht jetzt die Chance, eine durchgängige Reihe von Storage-Produkten anzubieten, mit denen Oracle-Software schneller und effizienter läuft. Oracle nennt als Beispiel den Exadata-Storage-Server, die »Oracle ZFS Storage Appliance« sowie »Oracle StorageTek Tape«-Systeme. Und nicht zu vergessen: In einer Präsentation zu der Übernahme wird Pillar nun deutlicher gegen die »Clariion«-Systeme von EMC positioniert.

Idee der integrierten Storage-Tiering-Funktionen ging nicht auf

Pillar blickt eigenen Angaben zufolge derzeit auf rund 600 Kunden. Technologischer Knackpunkt der Pillar-»Axiom«-Modelle, mit denen man sich gegen Marktbegleiger abheben wollte, waren integrierte Storage-Tiering-Funktionen. Die Idee, Daten ihrer Wichtigkeit entsprechend auf unterschiedlich schnelle Festplatten zu verteilen bzw. hochwichtige und oft beanspruchte (Datenbank-)Daten auch auf die am schnellsten zugreifbaren äußeren Speicherbereiche einer Festplatte zu legen, hatte wirklich Pep. Der richtige Marktdurchbruch blieb Pillar trotzdem verwehrt, wohl weil die Systeme vermutlich zu proprietär waren – und weil freilich die Konkurrenten mit ähnlichen Konzepten relativ schnell nachzogen. Auch der schnelle Marktdurchbruch der Solid-State-Drives (SSD) machte vollkommen neue und effiziente Tiering-Konzepte möglich.

Da Pillar eine privat gehaltene Firma ist, wurden keine Angaben zu finanziellen Transaktionen gemacht. Es heißt, an Ellison soll zunächst kein Geld fließen. Zahlungen sollen erst fällig werden, wenn das Unternehmen bestimmte Ziele erreicht. Die Transaktion soll bereits im Juli abgeschlossen werden.

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