PSP: schnellste SSDs von TMS und Dataram für SANs
Wenn ein Server Daten an den Speicher schickt oder von dort abfragt, dann prallen Welten aufeinander. »Der Server ist eigentlich eine sechsspurige Autobahn ohne Speedlimit«, meint Jörg Karpinski, designierter Geschäftsführer von dem Spezial-Distributor für SSD-Technologie PSP. »Aber wenn die Daten an den Storage-Komponenten ankommen, dann wird auf einmal ein Feldweg befahren.« Soweit der nette bildliche Vergleich. Etwas technischer beschreibt es Karpinski so: »Die vorhandenen Speicherkapazitäten sind enorm, die Durchsätze – sprich, Lese- und Schreiboperationen (IOPS) – auf die diversen Storage-Medien hingegen vergleichsweise dürftig.«
Selbstredend, dass der Hahnstätter Spezialist zwei weltweit führende Lösungsanbieter an Bord hat, die mit Ihren Hardware-SSDs (Solid State Disks) nunmehr Hochgeschwindigkeit für unterschiedliche Ausgangssituationen bieten.
»XcelaSAN« einfach nur zwischen Server und SAN schalten
Das US-Unternehmen DataRAM wendet sich mit seinen brandneuen »XcelaSAN«-Einheiten an Kunden, die bestehende Storage-Landschaften »tunen« wollen oder bei einer Neuinvestition weiterhin auf drehende Speichermedien beharren (speicherguide.de berichtete). In beiden Fällen wird die Xcelasan-SSD als Caching-Unit vor die jeweilige SAN-Struktur gesetzt. Ähnlich wie bei Enterprise-Lösungen, die vergleichbare Caching-Eigenschaften schon von Haus aus mitbringen, können so Mittelstandslösungen drastisch beschleunigt werden. »Das ist fast wie eine Art Chiptuning beim PKW«, süffisiert Karpinski im Gespräch mit speicherguide.de.
Zum Beispiel zeigen Standardapplikationen nach Angaben des PSP-Managers über 30 Mal schnellere Prozesszeiten, Lese- und Schreibzugriffe würden bei Microsoft-Exchange-Servern um 325 Prozent gesteigert (Benchmark Factory) und beim Einsatz von »Oracle 10«-Datenbanken könnten die Transaktionen pro Sekunde um 166 Prozent gesteigert werden. Um diese Performance-Steigerung zu erreichen, müsste man normalerweise ein System mit 2.000 Spindeln installieren«, erläutert Karpinski. »Im Falle Dataram ist ein SSD-System mit nur zwei Höheneinheiten.«
Ausgerüstet mit zahlreichen redundanten Funktionen vom Flash-Laufwerk bis zum Netzteil, besticht die über 128 GByte Cache verfügende Einheit mit einer sehr schnellen und einfachen Implementierung in nahezu jede IT-Umgebung. »Das ist in einer Stunde installierbar«, betont Karpinski. Die Boxen seien skalierbar, voll transparent und bieten höchste Datensicherheit, da die Originaldaten weiterhin auf dem traditionellen Festplatten-Storage liegen. Der Einstiegslistenpreis der Lösung liegt bei ca. 65.000 US-Dollar (USD).
Texas Memory Systems will Festplatten teilweise ablösen Während die Dataram-Lösung als Cache keine Gefahr für installierte Festplatten-Arrays darstellt, verfolgt der Hersteller Texas Memory Systems (TMS) mit seinen »RamSan«-SSDs dagegen die Strategie, mit Festplatten-Systemen zu konkurrieren. Denn die TMS-Lösungen sind für sich alleine ansprechbar wie ein Hochgeschwindigkeits-SAN. Die kleinste Version ist eine 225-GByte-PCIe-Steckkarte. Das Modell »RamSan 620« beispielsweise bietet im 2U-Formfaktor bereits eine skalierbare Lösung von 1 bis 5 TByte Speichervolumen.
Das Gerät verfügt über SLC-Speicher, Chipkill-Technologie und ein mittels Onboard-RAID ausgelegtes Redundanzprinzip. Mit bis zu 250.000 IOPS, 3 GByte/s Datendurchsatz und einer Latenzzeit von 80 bis 200 Mikrosekunden ist die Lösung bis zu 25 mal schneller als klassische Festplattenlösungen. Die Ramsan-620 lässt sich in fast alle gängigen Fibre-Channel- oder InfiniBand-Lösungen einbinden. Im Endausbau können bis zu fünf Millionen IOPS erreicht werden – ein Raketenturbo für jede Datenbank. »Für Sondersituationen können Administratoren gezielt einzelne LUNs beschleunigen«, betont Karpinski. Die TMS-Lösungen beginnen bei einem Preis von 12.000 US-Dollar.