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Qnap bringt erstmals NAS-Serie mit AMD-Prozessoren

NAS-Baureihe »TVS x63« mit vier, sechs oder acht Festplattenschächten (Bild: Qnap)NAS-Baureihe »TVS x63« mit vier, sechs oder acht Festplattenschächten (Bild: Qnap)Wenn es um Prozessoren in NAS-Speichersystemen geht, dann haben typischerweise die Chiphersteller Intel, Marvell oder ARM die Nase vorne. AMD suchte man bislang ziemlich vergeblich. (Selbst in unseren speicherguide.de-Archiven finden wir nur eine einzige Ankündigung von Thecus aus dem Jahr 2008.) Doch nun kommt die faustdicke Überraschung auf der heute beginnenden Consumer-Electronics-Messe »CES 2015« in Las Vegas: Kein geringerer als Qnap bringt mit der Baureihe »TVS x63« jetzt NAS-Systeme mit AMD-Prozessoren.

Qnap setzt hierbei ein AMD-G-SoC mit vier Kernen, 2,4 GHz Taktfrequenz und – als Grafik-Schmankerl – eine Radeon-GPU ein. Die NAS-Serie ist in Varianten mit vier, sechs und acht Festplattenschächten erhältlich.

Qnap positioniert die NAS-Familie, die zur bekannten »Turbo NAS«-Serie zugeordnet werden, für KMUs (kleiner und mittelständische Unternehmen). Ob die allerdings wirklich diese Grafik-Power des Radeon-Chips brauchen? Denn Qnap hebt unter anderem auch einen 4K-tauglichem HDMI-Ausgang hervor – und das dürfte doch eher in Heimnetzwerken gefragt sein.

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Funktion »QvPC« bringt Virtualisierung für NAS-Systeme

»QvPC«-Funktion bringt Virtualisierung für NAS-Systeme (Bild: Qnap)»QvPC«-Funktion bringt Virtualisierung für NAS-Systeme (Bild: Qnap)Für Unternehmen dürfte indes die Funktion »QvPC« interessant sein, mit der Qnap auf den aktuellen IT-Trend des »Software-Defined Everything« antwortet. QvPV – das Kürzel steht für »Qnap virtualized Personal Computer« – vereint eine Reihe von Highend-Technologien, darunter die Virtual-Machine-Integration (VM-Integration), die Transkodierung von Multimediadateien und HDMI-Ausgabe sowie die Cloud-Integration und NAS-Verbindungstechnologien. Außerdem lassen sich einzelne USB-Ports an eine VM (Virtuelle Maschine) durchreichen.

QvPC ermöglicht Nutzern, das Turbo-NAS durch Anschließen eines HDMI-Bildschirms und Inbetriebnahme der Funktion »HD Station« als PC zu verwenden. Damit lassen sich verschiedene Anwendungen nutzen: Mit »QVM Desk« verwalten Nutzer ihre virtuellen Maschinen unter Windows, Linux oder Unix parallel, mit »Defense Desk« behalten sie ihr Überwachungssystem im Blick, und »Local Display Desk« vereint diverse Anwendungen wie Google Chrome, XMBC und Spotify unter sich. Damit avancieren die Turbo-NAS-Geräte laut Qnap zu einem preis-leistungs-starken Allzweck-NAS.

Optionale Dual-Port-10-Gigabit-Ethernet-Karte bringt Datenübertragungs-Power

In die neuen NAS-Modelle lassen sich SATA-Festplatten oder -SSDs im 3,5- oder 2,5-Zoll-Format einbauen. Das Topmodell TVS-863+ ist bereits mit einer PCIe-Karte mit 10-Gigabit-Ethernet-Adapter bestückt. Die anderen Modelle lassen sich damit nachrüsten.

Es gibt sogar eine optionale Dual-Port-10-Gigabit-Ethernet-Karte, mit der Qnap Datentransferraten von mehr als 1,4 GByte/s beim Lesen von einem RAID-5-Verbund spezifiziert. Schreibend sollen es immer noch 840 MByte/s sein. An RAM-Speicher sind 4 oder 8 GByte eingebaut, die sich auf bis zu 16 GByte aufrüsten lassen.

Bis zu 192 TByte im Vollausbau mit Erweiterungseinheiten

Neben dem 10-Gigabit-Ethernet-Adapter gibt es noch zwei Gigabit-Ethernet- und zwei HDMI-1.4a- sowie vier USB-3.0-Ports. Weiterhin kündigt Qnap die zwei Erweiterungseinheiten UX-800P (acht Platten) und UX-500P (fünf Platten) an. Zwei dieser Erweiterungseinheiten, die wohl als JBODs fungieren, lassen sich an ein NAS-System anschließen. Im Vollausbau wären dies also 24 Platten. Werden die brandneuen 8-TByte-Festplatten von HGST verwendet, ergäben sich 192 TByte Rohkapazität.

Preise nannte Qnap noch nicht. Verfügbar sollen die neuen NAS-Systeme gegen Ende des Monats sein.

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