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Quantum schließt seine Cloud-Storage-Plattform Symform

Ankündigung von Symform im Anwenderforum, ihren Service zum 31. Juli 2016 einzustellen (Bild: Symform)Ankündigung von Symform im Anwenderforum, ihren Service zum 31. Juli 2016 einzustellen (Bild: Symform)Schon wieder schließt eine Cloud-Storage-Plattform ihre Pforten. Jetzt erwischt es Symform, die angetreten waren, die bessere und sicherere Alternative zu Dropbox zu sein. Umworben wurden deshalb in erster Linie Unternehmenskunden, auch wenn man zusätzlich Privatanwender mit einem kostenfreien Startspeicherplatz von 10 GByte köderte. Den Storage-Systemehersteller Quantum begeisterte dies so sehr, dass er Symform vor noch nicht mal zwei Jahren im August 2014 übernahm. Und so schnell geht das heutzutage im Internet-Zeitalter: von der Übernahme mit hochfliegenden Plänen bis zum digitalen Pfortenschluss in nur 22 Monaten.

Symform sollte die Quantum-eigene Storage-Cloud »Q-Cloud«, die ausschließlich Unternehmenskunden ansprach, nach unten abrunden. Doch das klappte anscheinend nicht. Auf einer Symform-FAQ-Site heißt es lediglich: »Quantum schließt den Symform-Service wegen ihres strategischen Geschäftsfokus’ auf Enterprises.«

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NAS-Hersteller Qnap integrierte Symform-Service

Symdrives Philosophie war es, dass jeder Anwender einer Storage-Hardware gleich ein Cloud-Storage-Kontingent dazubuchen sollte, um die wichtigsten Daten ganz einfach als Backup in der Cloud anzulegen. So gibt es beispielsweise eine Kooperation mit dem NAS-Hersteller Qnap, die einen Symform-Anschluss in ihr Betriebssystem integrieren. Anscheinend wollten weitere Storage-Hardware-Hersteller dieser Philosophie nicht folgen.

Interessanterweise hatte diese Idee auch der französische NAS-Spezialist LaCie, der sich den Schweizer Online-Storage-Service Wuala einverleibte. Doch als der Festplatten-Hersteller Seagate Lacie übernahm, erkalteten die Beziehungen zu Wuala. Seagate bündelte seine externen Festplattenlaufwerke lieber mit dem Microsoft-Service »OneDrive«. Schließlich verhungerte Wuala, und schloss letzten Sommer seine Pforten.

Cloud-Storage – anscheinend ein sehr schweres Business

Obwohl der Speicherbedarf drastisch wächst, scheint das Geschäft mit Cloud-Storage schwerlich in klingende Münze umzusetzen zu sein. Auch der Security- und Anti-Viden-Spezialist F-Secure schloss die digitalen Pforten seines Consumer-Services »Younited«. Und vor drei Jahren ging Nirvanix pleite, die sogar einen sogenannten Enterprise-Storage-Service betrieben. Für diesen Service gewann man sogar IBM als OEM-Großkunde.

Im Falle Quantum/Symform wird der Service am 31. Juli 2016 eingestellt. Im Juni funktioniert der Service noch ganz normal. Aber ab 1. Juli wird der Service auf nur-lesend umgestellt. Nach dem 31. Juli sollen alle Daten gelöscht werden. Symform-Anwender, die vor allem größere Files dort gespeichert haben, sollten sich beeilen. In Foren zum seinerzeitigen Nirvanix-Debakel finden sich viele Beiträge von Anwendern, die trotz einer dreimonatigen Vorwarnfrist es nicht schafften, alle ihre Daten von den Nirvanix-Servern rechtzeitig herunterzuziehen.

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