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Seagate steigt mit 10-TByte-Festplatte in Helium-Markt ein

In der »10 TB Enterprise Capacity 3.5 HDD«-Festplatte sind dank Helium-Befüllung sieben Platten verbaut (Bild: Seagate)In der »10 TB Enterprise Capacity 3.5 HDD«-Festplatte sind dank Helium-Befüllung sieben Platten verbaut (Bild: Seagate)Beim Festplattenhersteller Seagate Technology geht es derzeit Schlag auf Schlag. Nachdem das Unternehmen erst gestern die erste für NAS-Umgebungen optimierte 8-TByte-Festplatte vorstellte, zieht man nun mit der Ankündigung eines 10-TByte-Laufwerk nach, das den Einstieg von Seagate in die Helium-Technologie markiert.

Die 10-TByte-Klasse hat als erstes HGST eingeläutet, wobei deren Laufwerk statt mit Luft mit Helium befüllt ist. Nun zieht eben Seagate mit einem ebenfalls mit Helium befüllten Laufwerk nach. Für Seagate ist es die erste Helium-Generation. HGST liefert bereits 6- und 8-TByte-Festplatten mit Helium aus; das 10-TByte-Laufwerk ist also bereits deren dritte Generation, es soll im Laufe des ersten Quartals 2016 auf den Markt kommen.

Helium-Befüllung lässt mehr Platten in der Festplatte bei gleicher Bauhöhe zu

Der Grund für den Helium-Einsatz ist bekannt: Die Platten im Inneren drehen sich turbulenzfreier, es wird sowohl Reibung als auch der Luftwiderstand reduziert. Das bedeutet, die Platten können noch dünner werden, und somit können bei gleicher Bauhöhe mehr Platten – was mehr Kapazität bedeutet – verbaut werden. Sowohl Seagate also auch HGST bringen in ihren 10-TByte-Versionen sieben Platten untern. Beim aktuellsten mit Luft befüllten 8-TByte-Laufwerk von Seagate kommen noch sechs Platten zum Einsatz. Hier wir der Unterschied zu Helium deutlich: Nur eine Platte mehr – in der gleichen Bauhöhe – bringt einen Kapazitätssprung von 25 Prozent.

Seagate schreibt in ihrer Meldung, dass »conventional magnetic recording« eingesetzt wird, also nicht das neue Aufzeichnungsverfahren »Shingled Magnetic Recording« (SMR), wie es HGST einsetzt. Bei SMR werden die Datenspuren in einer »schindelartigen« Anordnung überlappend geschrieben. Dies ermöglicht eine rund 25-prozentige höhere Speicherdichte bei gleichbleibender Fläche.

10-TByte-Festplatten prädestiniert für Cloud-basierte Rechenzentrums-Infrastrukturen

Für das neue Seagate-Modell mit der schlichten Bezeichnung »10 TB Enterprise Capacity 3.5 HDD« wird eine verbesserte MTBF (Mean Time Between Failures) von 2,5 Millionen Stunden und eine konsistente Performance in einer 24/7-Multidrive-Umgebung spezifiziert. Die neue Festplatte ist sowohl mit 6-Gbit/s-SATA- als auch mit 12-Gbit/s-SAS-Interface verfügbar.

Seagate machte auch keine Angaben zu Umdrehungsgeschwindigkeit und Cache; diese Eckdaten dürften wohl bei 7.200 U/min bzw. 256 MByte liegen. Auch zum Preis und Verfügbarkeit äußerte sich Seagate nicht. Lediglich so viel, dass die neue Festplatte derzeit an ausgewählte Kunden ausgeliefert wird. Huawei und Alibaba gehören hier unter anderem dazu.

Das neue Laufwerk soll sich vor allem für Cloud-basierte Rechenzentrums-Infrastrukturen eigenen. Für diese Klientel eigne sich die »PowerChoice«-Technologie besonders gut, da sie Unternehmen dabei helfe, laufende Kosten durch Strom und Kühlung in Leerlaufzeiten zu reduzieren. Gleichzeitig unterstütz das »PowerBalance«-Feature von Seagate die Optimierung der IOPS/Watt für noch bessere Effizienz.

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