Anzeige

Tegile fokussiert intensiv auf hybride Flash-Architekturen

Alok Agrawal (li.) und Dieter Schmitt (Mi.) von Tegile im Gespräch mit speicherguide.de-Mitarbeiter Engelbert Hörmannsdorfer (Bild: A3 Communications)Alok Agrawal (li.) und Dieter Schmitt (Mi.) von Tegile im Gespräch mit speicherguide.de-Mitarbeiter Engelbert Hörmannsdorfer (Bild: A3 Communications)Der Storage-Markt verändert sich seit ein paar Jahren enorm. Mit dem Aufkommen der Halbleiterspeichertechnologie Flash sind derzeit neben den etablierten Storage-Array-Anbietern auch viele Startups unterwegs, die sich erst in den letzten Jahren gegründet haben. Der Markt ist momentan somit deutlich fragmentierter, als er es noch vor zehn bis 20 Jahren war.

Jeder der Neuankömmlinge setzt bei seiner Got-to-Market-Strategie und bei seiner Storage-Architektur eigene Nuancen. Bei Tegile ist es vor allem die hybride Architektur und die Vielzahl an unterstützten Storage-Protokollen. Freilich hat Tegile auch All-Flash-Arrays im Programm – aber wenn man genau hinschaut, ist es innen meist auch hier eine Hybrid-Architektur.

»Es ist selten, dass ein Anwender mit einer einzigen Flash-Technologie im Array glücklich wird«, erklärt Alok Agrawal, Mitgründer von Tegile, im Hintergespräch mit speicherguide.de. Bei einem All-Flash-Array von Tegile kommt deshalb meist Fast-Flash und Density-Flash zum Einsatz. Fast-Flash ist stark bei Schreibvorgängen, aber weist keine so hohen Speicherdichten auf wie Density-Flash, bei denen es SSDs mit 16 TByte und demnächst sogar mit 32 TByte geben wird. Density-Flash ist denn auch besser geeignet für leseintensive-Anwendungen.

Tegile unterstützt u.a. die extrem schnellen NVDIMMs

»Das ist unsere Philosophie: Ein Anwender kann sich mit uns exakt für seine Workloads eine Speichermedien-adaptierbare Architektur in einem Gerät zusammenstellen«, sagt Agrawal. »IntelliFlash HD« war 2016 die erste Lösung auf den Markt, die eine mehrschichtige Flash-Plattform unterstützt. Dann kam die »IntelliFlash Cloud Platform«, in der erstmals NVMe-SSDs unterstützt werden.

Mittlerweile unterstützt Tegile heute schon als einer der ganz wenigen Hersteller die extrem schnellen NVDIMMs. Dies sind Speichermodule in DIMM-Bauform, die DRAMs und Flash zugleich integriert haben. Neben NVMe-Speichermodulen wird Tegile wohl auch demnächst die 3D-Xpoint-Technologie von Intel unterstützen.

Auch wenn Tegile Speicher-Arrays anbietet – Agrawal positioniert das Unternehmen als reine Software-Company: »Server- und Speicher-Hardware entwickeln können andere besser – wir bringen diese beiden Welten mit unserer Software und unseren Technologien optimal zusammen.« Tegile unterstützt sowohl NAS- als auch SAN-Anschlussmöglichkeiten nebst den entsprechenden Protokollen.

Hybrid-Architektur von Tegile bedeutet Wahlfreiheit für den Anwender

»IntelliCare Lifetime Storage«: Programm zum problemlosen Upgrade bei neuen Technologien (Bild: Tegile)»IntelliCare Lifetime Storage«: Programm zum problemlosen Upgrade bei neuen Technologien (Bild: Tegile)Der generelle Vorteil der Hybrid-Architektur von Tegile ist es laut Agrawal, dass sich ein Anwender am Anfang nicht unbedingt nur für Festplatten oder nur für Flash festlegen muss: »Wir haben Kunden, die starten mit einem kleinen All-Flash-System, und wechseln bei Wachstum dann durchaus auf ein Hybrid-System. Und wir haben Kunden, die testen Flash in einem Hybrid-System aus, und wechseln dann oft erst, wenn sie ihre Workloads richtig kennen, auf ein All-Flash-System.« Aber nichtsdestoweniger: Rund 60 Prozent der derzeit von Tegile verkauften Systeme sind All-Flash – Tendenz weiter klar steigend.

Nach Agrawals Ansicht möchten Kunden bei ihrem Storage-System »Einfachheit, Effizienz, Flexibilität und voraussagbaren Support«. Letzteres wird mit der Cloud-basierenden Analytics-Engine »IntelliCare« ermöglicht. »Kunden lieben es, wenn man diese Punkte gemeinsam adressieren kann«, betont Agrawal.

Demnächst kommt Betriebssystemversion »IntelliFlash 3.7«

Derzeit ist von Tegile die Betriebssystemversion 3.5 von »IntelliFlash« draußen. Voraussichtlich im Juli/August kommt das Release 3.7. Agrawal gab ein paar kleine Einblicke, was kommen wird. So werden natürlich deutlich höhere Kapazitäten adressiert. Außerdem wird die Schreib-Performance deutlich erhöht. Es wird auch mehr APIs geben, um noch mehr Automatisierungs-Tools einzubinden. Und die Browser-basierte Bedieneroberfläche wird auf HTML-5 aufsetzen – Adobe-Flash gehört dann der Vergangenheit an. »Es gibt mittlerweile sehr viele Administratoren draußen, die proaktiv danach fragen, und Adobe-Flash aus ihren Rechenzentren verbannen wollen«, erläutert der Tegile-Manager.

Bekannterweise ist ja der Storage-Konzern Western Digital Corp. (WDC) einer der Großinvestoren von Tegile. Die WDC-Tochter WD stellt SSDs her, die Tegile verbaut. Die SSDs nutzen intern eMLC-Flash, die als die zuverlässigste und performanteste Flash-Technologie gilt. Da die SSDs von WD einen so guten Ruf auf dem Markt haben, denkt man laut Agrawal bei Tegile darüber nach, die Arrays mit dem Sublabel »Powered by WD« zu branden.

DACH-Markt läuft für Tegile gut

Dass WDC einer der Investoren ist, hilft Tegile nicht nur technologisch, sondern offensichtlich auch beim Verkauf ihrer Systeme. »Das kommt bei Kunden sehr gut an, dass wir nicht nur Venture-Capitalisten an Board haben«, erläutert Dieter Schmitt, Regional Director DACH von Tegile. »Vor allem die sehr sicherheitsbewußte Kundschaft in Deutschland schätzt einen solchen Langfristinvestor.« Und mit WD habe Tegile mehr »Füße auf der Straße«, da auch die WD-Mannschaft die Tegile-Systeme anbiete.

Tegile vertreibt hierzulande nur über den Channel, wobei Exclusive Networks als alleiniger Distributor fungiere. Und daran wird sich laut Schmitt auf absehbare Zeit auch nichts ändern: »Wir sind sehr glücklich und zufrieden mit Exclusive Networks.« Als VAR (Value Added Reseller) kam kürzlich movetech aus Bad Nauheim mit dazu, hier geht es nur um VDI-Lösungen.

Generell laufe der DACH-Markt für Tegile gut. »Wir haben den Einstieg geschafft«, betont Schmitt. »Und mittlerweile gibt es die ersten Kunden, die nach den ersten Systemen weitere bestellen.« Man komme oft über ganz spezielle Workloads rein, beispielsweise wenn es um die Performance von Datenbanken gehe.

.
Anzeige