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Wachstum nicht mehr so stark: Vmware killt 900 Jobs

Pat Gelsinger, CEO, Vmware
Pat Gelsinger, CEO, Vmware
Was den Umsatz anbelangt, kann VMware Rekorde vorweisen: Um jeweils 22 Prozent stieg ers im Gesamtjahr 2012 auf 4,61 Milliarden US-Dollar, bzw. 1,29 Milliarden US-Dollar im vierten Quartal. Aber beim Nettogewinn schwächelt der Virtualisierungsmarktführer doch deutlich: Der stieg um gerade mal drei Prozent auf 746 Millionen US-Dollar in 2012 bzw. um ebenfalls drei Prozent auf 206 Millionen US-Dollar in vierten Quartal.

Vmware kündigte deshalb parallel eine Restrukturierung an, bei der unter anderem 900 Jobs wegfallen sollen. Der ein oder andere Geschäftszweig soll zur Disposition stehen, außerdem diverse Fertigungsniederlassungen. Die einmaligen Kosten dafür werden mit 110 Millionen US-Dollar angegeben. Geschäftszweigen könnten auch reorganisiert werden; genannt wurde hier »SlideRocket«, eine Software für Online-Präsentationen.

Vmware will firmeninterne »Ressourcen neu aufstellen«

Man wolle die firmeninternen »Ressourcen neu aufstellen«, sagte Vmware-CEO Pat Gelsinger in einer Analysten-Telefonkonferenz. Man setze weiter auf Wachstum, und deshalb würden parallel auch rund 1.000 Stellen neu geschaffen. Derzeit beschäftigt Vmware 13.800 Mitarbeiter.

Zum Wachstumsplan sollen auch weiterhin Übernahmen und Beteiligungen sowie strategische Allianzen gehören. Vor rund einem halben Jahr akquirierte Vmware beispielsweise den Netzwerk-Virtualisierungsspezialisten Nicira für 1,2 Milliarden US-Dollar.

Microsoft und Cisco als Konkurrenten werden stärker

Was das Wachstum von Vmware momentan beeinflusst sind die stärker werden Konkurrenten. Cisco macht sich ebenfalls daran, den Software-defined-Networking-Markt aufzumischen – und sorgt damit dafür, dass sich die Nicira-Investition für Vmware später auszahlen dürfte. Außerdem wird nun Microsoft deutlich stärker mit dem im letzten Herbst vorgestellten »Windows Server 2012«, der deutlich mehr Virtualisierungs- und Cloud-Features standardmäßig mitbringt.

In Blogs von (Ex-)Vmware-Mitarbeitern scheint die Stimmung derzeit intern zu kippen. Was vielen aufstößt: Mitarbeiter, die schon länger an Board sind, kriegen anscheinend weniger Geld als Neueinsteiger. Außerdem hält sich das Verständnis für die Stellenstreichung mehr als in Grenzen, denn schließlich erwirtschafte Vmware immer noch satte Gewinne mit Margen, von denen viele andere Firmen nur träumten.

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