Zadara: Von Storage-as-a-Service zu On-Premise-as-a-Service
On-Premise-as-a-Service (OPaaS) repliziert Daten in Cloud-Storage-Services (Bild: Zadara)Das israelische Startup-Unternehmen Zadara Storage ist drauf und daran, den Speichermarkt etwas durcheinander zu wirbeln. Nachdem man zunächst Storage-as-a-Service (STaaS) anbot, macht man nun mit dem neuen Konzept On-Premise-as-a-Service (OPaaS) erneut auf sich aufmerksam. Die Ideen von Zadara fallen bei Investoren schon mal auf fruchtbaren Boden: 20 Millionen US-Dollar sammelte man bislang ein, davon kamen alleine 13 Millionen US-Dollar von Toshiba. »Bei Toshiba denkt man sehr langfristig, und dort hat man das Potenzial gesehen, dass wir langfristig den Speichermarkt aufmischen können«, erklärt Noam Shendar, Vice President Business Development bei Zadara, im Gespräch mit speicherguide.de.
Technische Basis der Zadara-Angebote sind »Virtual Private Storage Arrays« (VPSA). Damit kann Zadara beim Kunden nach Belieben SAN- oder NAS-Cloud-Storage anbieten. Zadara nennt ihr Angebot nicht nur Storage-as-a-Service, sondern Enterprise-Storage-as-a-Service. Wobei man sich hier bei den Kunden auf die installierten Systeme von EMC und NetApp fokussiert. Für das Nutzen der VPSAs, die ein Art Software-defined-Storage-Lösung darstellen, muss ein Kunde nur nach dem tatsächlichen Einsatz und Speicherbedarf bezahlen. Die Zadara-Server sind üblicherweise Standard-Systeme von Supermicro, die Speichermedien stammen logischerweise in der Regel von Toshiba.
On-Premise-as-a-Service (OPaaS): Zadara übernimmt beim Kunden den Storage-Teil des Rechenzentrums
Bei On-Premise-as-a-Service (OPaaS) geht Zadara noch einen Schritt weiter: Man übernimmt auf Kundenwunsch die Storage-Installation im Rechenzentrum bei einem Kunden, und betreibt es nach dessen SLA-Vorgaben (Service Level Agreements). Man entlastet also den Kunden vom aufwändigen Betrieb und Wartung, und sorgt auch für eventuelle Erweiterungen. Abgerechnet wird auch hier nur der tatsächliche Einsatz und Speicherbedarf. Das kann bis auf Stundenbasis heruntergebrochen werden, erläutert Shendar. Sozusagen pay-as-you-go in Reinkultur.
OPaaS ist zwar im Prinzip für große Unternehmen mit Cloud-Vorhaben sowie Cloud-Service-Provider konzipiert worden. »Aber es lässt sich auch für kleinere und mittelgroße Unternehmen (KMU) wunderbar einsetzen«, sagt Shendar. Er ist sich sicher, dass man damit viele in der Speicherwelt zum Umdenken bringen wird.
Für OPaaS unterstützt Zadara diverse Cloud-Services
Anschluss an die Cloud erfolgt durch die Verbindung zu einem Cloud-Service. Hier unterstützt Zadara derzeit vor allem Amazon AWS, KVH, Equinix, CoreSite und Microsoft Azure. Bei AWS wurde man dazu erst Anfang Dezember als »Storage Competency Partner« ins »AWS Partner Network« aufgenommen. In Europa betreibt Zadara dazu unter anderem Standorte in Dublin, London, Zürich, Amsterdam und Nottingham; Frankfurt soll laut Shendar demnächst folgen. Die Services werden teilweise in Kooperation mit dem Service-Provider Dimension Data Europe erbracht. Ebenfalls demnächst will Zadara einen »großen deutschen Automobilhersteller« als Referenzkunden bekanntgeben können.
Das Lösungsangebot erscheint hochinteressant – ist aber für Zadara sehr kostenintensiv. 20 Millionen Startkapital sind schon mal eine Hausnummer, aber mehr eben nicht. Sollten sich viele, vor allem größere Kunden von den Storage-Services überzeugen lassen, müssten eigentlich in absehbaren Zeiten weitere Kapitalrunden anstehen. Aber mit Toshiba im Rücken – die die Services übrigens selbst einsetzen, und sie auch an Kunden in eigenem Namen (OEM) und auch als Reseller in Japan anbieten – sollte das eigentlich kein Problem sein. Vor allem aber zeigt das Zadara-Angebot dem Rest der Storage-Branche, zu welchen vollkommen neuen Konzepten eine richtig aufgesetzte Software-defined-Storage-Architektur tatsächlich imstande ist.