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HGST verspricht mehr Festplatten-Kapazität mit Helium

Noch nicht mit Helium befüllt, deshalb nur ein 5-Plattern-Design: »Ultrastar 7K4000« (Bild. HGST)
Noch nicht mit Helium befüllt, deshalb nur ein 5-Plattern-Design: »Ultrastar 7K4000« (Bild. HGST)
Big Data und Cloud-Storage sind unter anderem die Trends, die die Nachfrage nach immer günstigeren Speicherkapazitäten drastisch steigen lassen. Bei Festplatten ist derzeit bei 4 TByte Schluss. Die Festplattenindustrie arbeitet indes massiv daran, neue Technologien für noch mehr Speicherkapazitäten zu entwickeln. Die neueste Entwicklung kommt von der Western-Digital-Tochter HGST (vormals Hitachi Global Storage Technologies). Das Unternehmen will die nächste Festplattenplattform mit Helium anstatt mit Luft befüllen. Die Vorteile sind außerordentlich.

Springender Punkt ist, dass die Dichte von Helium ein Siebtel der Dichte von Luft beträgt. Die geringere Dichte bedeutet wesentlich geringere Strömungseffekte, denen die rotierenden Plattenstapel ausgesetzt sind, wodurch wesentlich weniger mechanische Kraft auf den Motor wirkt. Die niedrigere Dichte bringt auch eine erhebliche Reduzierung der Strömungskräfte, die die Platten und die Trägerarme, mit denen die Köpfe über den Datenspuren positioniert werden, zum Vibrieren bringen.

Neue Festplattengeneration ermöglicht 7-Platter-Design

Das erlaubt eine engere Anordnung der Platten; derzeit werden in einem 3,5-Zoll-Laufwerk maximal fünf Platten verbaut, zukünftig ist laut HGST in 7-Platter-Design möglich. Auch ein näheres Zusammenrücken der Datenspuren ist machbar, was wiederum eine höhere Datendichte ermöglicht. Und schlussendlich führen die geringeren Scherkräfte und effizientere Wärmeleitung von Helium dazu, dass das Laufwerk kühler und leiser im Betrieb ist.

Die hochkapazitiveren Festplatten eignen sich auch bestens für die gerade entstehenden neuen Speichermodelle wie Cold-Storage, bei denen riesige Datenmengen gespeichert werden und kurzfristig abrufbar sein müssen. Die Betreiber dieser Hyper-Rechenzentren müssen riesige Speicherkapazitäten mit den besten TCO (Total Cost of Ownership) implementieren, um ihre Kosten und wachsenden Storage-Anforderungen im Griff zu behalten. Und wenn es um die TCO geht, dann zählen vornehmlich Zahlen: Kosten pro TByte, Watt pro TByte, TByte pro kg und TByte pro Quadratmeter.

Heliumgefüllte Festplatte benötigt 23 Prozent weniger Energie

Die Vorteile von des Edelgases sind schon länger bekannt. HGST arbeitet daran bereits seit sechs Jahren. »Springender Punkt ist das Produkt- und Prozessdesign, mit dem das Helium im Rahmen der Massenproduktion kostengünstig im HDD-Gehäuse versiegelt wird«, sagt Steve Campbell, Chief Technology Officer bei HGST.

Unternehmensangaben zufolge liegt der Energieverbrauch eines heliumgefüllten Laufwerks 23 Prozent unter dem eines vergleichbaren Modells mit Luft in den Zwischenräumen. Wenn man die zusätzliche Kapazität durch zwei weitere Platten einbezieht, dann lässt sich rein rechnerisch – gemessen am Maßstab Watt pro TByte – sogar eine Reduzierung von 45 Prozent erreichen, argumentiert HGST. Außerdem sei das neue Laufwerk im Betrieb vier Grad kühler, was wiederum weniger Aufwand für die Kühlung in Rack und Rechenzentrum bedeutet.

Noch hält sich HGST bedeckt, mit welchen Eckdaten die neuen Laufwerke auf den Markt kommen sollen. Der Marktstart soll im Laufe des Jahrs 2013 erfolgen.

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