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Western Digital spendiert 4,3 Mrd. USD für Hitachi GST

Consumer-Festplatten von Western Digital
Consumer-Festplatten von Western Digital
Elefanten-Hochzeit in der Festplattenbranche: Western Digital (WD) gibt für die Übernahme von Hitachi Global Storage Technologies (Hitachi GST) rund 4,3 Milliarden US-Dollar (ca. 3,06 Milliarden Euro) aus. WD bezahlt rund 3,5 Milliarden US-Dollar in bar, und mit 25 Millionen eigenen Aktien, was einem Wert von rund 750 Millionen US-Dollar entspricht. Nach Abschluss der Transaktion, die im Laufe des dritten Quartals 2011 erwartet wird, hält dann Hitachi Ltd. rund zehn Prozent der WD-Aktien.

Hitachi wird nach Abschluss der Transaktion zwei Directors im Board von WD stellen. Der Deal wurde bereits durch die Aufsichtsräte der Unternehmen abgesegnet. Eine Zustimmung seitens der Wettbewerbshüter steht noch aus.

Übernahme kreiert neuen Marktführer mit großem Abstand

Mit ein paar Auflagen dürfte allerdings zu rechnen sein. Denn WD ist in Stückzahlen gerechnet bereits knapp die Nummer Eins auf dem Festplattenmarkt. In Umsätzen gerechnet liegt dagegen Seagate knapp vor WD, da Seagate mehr hochpreisigere Modelle im Enterprise-Segment verkauft (speicherguide.de berichtete). Hitachi GST lag bislang auf Marktplatz Drei, allerdings heftig attackiert, seit Toshiba die Festplattensparte von Fujitsu übernahm.

Der ehemalige CEO von Hitachi, Steve Milligan, wechselt zu WD und nimmt dort eine einflussreiche Position ein. Vor rund einem halben Jahr hatten WD und Hitachi GST bereits angekündigt, in Zukunft stärker kooperieren zu wollen; von einer Übernahme war seinerzeit noch nicht die Rede. Im Zuge der »Storage Technology Alliance for R&D Collaboration« sollte weiter an konventionellen Festplatten geforscht werden um die Vorteile gegenüber SSDs (Solid State Drives) – mehr Speicher, geringere Kosten – aufrecht zu erhalten.

War WD ursprünglich an Seagate interessiert?

Für die Finanzierung verschuldet sich WD neu mit 2,5 Milliarden US-Dollar auf den Finanzmärkten. Im Dezember kamen kurzzeitig Gerüchte auf, wonach WD an Seagate interessiert sein könnte. Denn Seagate unternahm damals allerhand Schritte, um sich gegen eine mögliche Übernahme zu wappnen. Im Gespräch waren allerdings hauptsächlich Private-Equity-Funds (speicherguide.de berichtete).

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