Anzeige

Kuriose Datenverluste 2012: Hitliste von Kroll Ontrack

Das wahre Leben hält für digitale Daten allerhand Unbill bereit: Ein Buntwaschprogramm für externe Festplatten, Alkohol für 3D-Projektdaten, Salzsäure für einen PC, Salzwasser für einen iPad, oder schlicht und einfach einen frustrierten – weil gekündigten – Mitarbeiter, dessen Unternehmenszugang noch nicht gesperrt war. Fazit: Datenverlust passiert – er muss aber nicht endgültig sein.

Natürlich gibt es auch ganz normale menschliche Fehler, Ungeschicklichkeiten und Irrtümer – aber eben auch oft mit fatalen Folgen für die Daten, auf die man sich gerade noch verließ. Zum Jahresende präsentiert Kroll Ontrack, der Spezialist für Datenrettung und Information-Management, seine Top-10 der Datenverlustfälle aus den Datenrettungslaboren. Übrigens: Kroll Ontrack betont, dass in allen zehn Fällen die verlorenen Daten wiederhergestellt werden konnten.

Anzeige

Die 2012er Top-10-Hitliste kurioser Datenverluste

(Bild: Kroll Ontrack)
(Bild: Kroll Ontrack)
Platz 10: Daten im Schleudergang (Kroll Ontrack Frankreich): Ein Wäschekorb voll schmutziger Wäsche, eine Hauskatze und eine externe Festplatte waren die Zutaten für diesen Datenverlust: Um ihre externe Festplatte nach unten zu tragen, legte eine Frau sie mit in den Korb mit schmutziger Wäsche. Die Hauskatze setzte sich ausgerechnet so in diesen Wäschekorb, dass die Festplatte nicht mehr zu sehen war. Als der Lebensgefährte der Frau die Katze wegscheuchte und die Wäsche schnell in die Maschine warf, war es schon zu spät: Die Daten machten sich im Schleudergang davon.
Platz 9: Don’t drink and work (Kroll Ontrack Polen): Gute Arbeit darf man feiern, aber möglichst weit weg von elektronischen Geräten: Ein polnischer Grafikdesigner beendete gerade den Auftrag für ein 3D-Logo für seinen Kunden und holte sich einen Drink, um den Erfolg zu feiern. Als er aus der Küche zurückkam, wollte er seine Arbeit noch einmal bewundern – und stieß dabei versehentlich sein Glas um. Der Computer bekam zu viel vom Getränk ab und der Designer war schnell ernüchtert: Die Projektdaten waren erst einmal verschwunden.
Platz 8: Die Wüste lebt – per Satellit (Kroll Ontrack Australien): Als ob die Arbeit in der Wüste Gobi nicht sowieso schon einsam und mühselig genug wäre, erlebt ein Minenkonzern auch noch einen ernstzunehmenden Datenverlust. Mitarbeiter löschten versehentlich eine VMware-Maschine und mehrere Snapshots. Die IT-Abteilung kontaktierte Kroll Ontrack und so konnte schnell eine Remote-Verbindung per Satellit aufgebaut werden, über die die Datenrettung in Angriff genommen wurde. Dank der Satellitenverbindung konnten die Kroll-Ontrack-Ingenieure rund um die Uhr arbeiten und die Daten wesentlich schneller wiederherstellen als zunächst angenommen.
Platz 7: Spurlos verschwunden (Kroll Ontrack Australien): Nach dem Einbruch in ein Spa in Australien wollten einige besonders gründliche Einbrecher ihre Spuren unkenntlich machen. Sie verteilten deshalb einen Vorrat an Salzsäure auf dem Tresen und Fußboden, und beschädigten dabei auch den Computer und das Kassenterminal. Die Festplatte, die der Eigentümer anschließend an das Kroll-Ontrack-Labor schickte, roch erbärmlich. Die Daten konnten jedoch trotz des schweren Schadens am Computer alle gerettet werden.
Platz 6: Rutschpartie (Kroll Ontrack UK): Wasserschäden sind eine der häufigsten Ursachen für Datenverluste bei Mobilgeräten. Wenn allerdings ein iPad mit wichtigen Bohrungsdaten in Nigeria von einer Ölplattform ins Wasser fällt, ist das auch für Kroll Ontrack nicht alltäglich. Trotz des eingedrungenen Salzwassers konnten alle Daten problemlos wiederhergestellt werden.
Platz 5: Busfahrt mit Hindernissen (Kroll Ontrack USA): Beim Warten auf den nächsten Stadtbus setzte ein Geschäftsmann nur kurz seinen Rucksack auf dem Boden ab. Der Bus fuhr vor, doch als der Busfahrer merkte, dass er versehentlich auf dem Zebrastreifen gehalten hatte, rangierte er noch einmal. Der Geschäftsmann erkannte die Gefahr für seinen Rucksack und wollte ihn aufheben, doch der Bus hatte die Tasche schon erfasst und überfahren. Im Rucksack: Das iPad des Geschäftsmanns mit zahlreichen Daten. Der physische Schaden war erheblich, die Daten konnten gerettet werden.
Platz 4: Die Rache des Mitarbeiters (Kroll Ontrack USA): Nach seiner Entlassung verließ ein Mitarbeiter sein Unternehmen, setzte sich in das nächste Fast-Food-Restaurant und sann über seine Rache nach. Über das kostenlose Wi-Fi-Netzwerk des Restaurants loggte er sich im Unternehmensnetzwerk ein – sein Zugang war noch nicht gesperrt –, und löschte alle Daten, derer er habhaft werden konnte. Für das Unternehmen gab es ein Happy-End: Mehrere TByte an Daten konnten von Kroll Ontrack gerettet werden. Und auch der Schuldige wurde überführt, als die Polizei Kassenbons und Zahlungsinformationen mit den Netzwerkinformationen und der Zeit der Löschattacke abglich.
(Bild: Kroll Ontrack)
(Bild: Kroll Ontrack)
Platz 3: Sorgfalt beim Einparken (Kroll Ontrack Polen): Ein Mann stellte sein Auto auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums ab. Als er die Autotür öffnete, bemerkte er, dass er versehentlich zwei Parkplätze belegt hatte. Er stieg wieder ein, schloss die Tür, merkte aber nicht, dass seine Kamera auf die Straße gefallen war. Beim Korrigieren der Parkposition spürte er etwas unter dem Rad, überfuhr aber trotzdem mehrmals seine Kamera. Die Fotos konnten von Kroll Ontrack gerettet werden.
Platz 2: Höchste Ansteckungsgefahr: Ein Computervirus kann sich schnell und leise ausbreiten und dabei größten Schaden anrichten. Bei einem Mineralölkonzern im Nahen Osten waren von einer Malware-Attacke 30.000 Workstations betroffen. Um den Schaden zu begrenzen und den weiteren Betrieb des Unternehmens nicht zu stark einzuschränken, war schnelle Reaktion gefragt. Das Unternehmen beauftragte die Ingenieure von Kroll Ontrack USA, die den Virus als Verursacher des Schadens identifizieren konnten und die Daten von wichtigen Servern und Workstations wiederherstellten.

…und das ist berechtigt der Spitzenplatz:

Platz 1: Die Warnung in den Wind schlagen: Ins Kroll-Ontrack-Labor in Spanien wurde ein defektes RAID-5-Array eingeschickt. Die Störung hätte allerdings frühzeitiger bemerkt werden können: Schon seit drei Wochen hatten mehrere Mitarbeiter des Unternehmens beobachtet, dass an dem RAID ein rotes Licht blinkte, und hatten den IT-Manager darüber informiert. Dieser vertrat jedoch die Meinung, dass das Licht nichts zu bedeuten habe – und schließlich gab das RAID-5-Array die Funktion auf.

Peter Böhret, Managing Director, Kroll Ontrack
Peter Böhret, Managing Director, Kroll Ontrack
»Auch wenn man die Sicherheit seiner Daten ernst nimmt, lassen sich Unfälle und Datenverluste nicht komplett verhindern«, kommentiert Peter Böhret, Managing Director bei Kroll Ontrack. »Hardware-Ausfälle, Software-Fehler, Computerviren, Naturkatastrophen und nicht zuletzt menschliche Fehler führen immer wieder dazu, dass wichtige Daten verloren gehen. Wir bei Kroll Ontrack forschen und entwickeln deshalb immer an den neuesten Technologien, damit wir auch von aktuellen Geräten Daten retten können. Dafür sorgen auch unsere mehr als 200 Ingenieure weltweit.«

.
Anzeige