Cisco-Studie: Viel Cloud-Traffic geht nicht die Cloud
Egal, ob Private- oder Public-Cloud: Cloud-Projekte dominieren immer mehr den Datenverkehr in Rechenzentren. So lautet die Vorhersage von Cisco im aktuellen »Cisco Global Cloud Index (2012 – 2017)«. Bis 2017 wird sich demnach der Cloud-basierte Datenverkehr im Rechenzentrum um das 4,5-fache erhöhen und auf 5,3 ZByte (ZettaByte) im Jahr wachsen. Damit wächst die Cloud schneller als alles andere, und ihr Anteil im Rechenzentrum steigt von 46 Prozent (2012) auf 69 Prozent (2017).
Auch insgesamt steigt der weltweite Datenverkehr in Rechenzentren. Erwartet wird eine Verdreifachung auf 7,7 ZByte. Dieser Datenmenge entsprechen 107 Billionen Stunden Musik, 19 Billionen Stunden Internet-Videokonferenzen via Webcam oder acht Billionen Stunden HD-Video-Streaming.
Was aus den Cloud-Rechenzentren wirklich auf die Reise durch die Internet-Welten geschickt wird, ist laut Cisco gar nicht so viel: Etwa 17 Prozent davon werden von Privatnutzern erzeugt, die Internetseiten, Videostreams und soziale Netzwerke sowie mit dem Internet-of-Everything (IoE) verbundene Geräte nutzen. Weitere sieben Prozent entfallen auf den Verkehr zwischen Rechenzentren, etwa für Datenreplikation und Updates. Das war’s.
Nur ein Viertel der Cloud-Daten verlässt das Data-Center
Denn: Drei Viertel (76 Prozent) kommen von Datenverschiebung innerhalb der Rechenzentren für Storage, Produktion und Entwicklung in virtualisierten Umgebungen. Das heißt: Das Gros der Cloud-Daten verlässt sein Rechenzentrum eigentlich gar nicht. Wie ein Auto, das nur ein paar Kilometer rund um seine Garage touren darf.
In Westeuropa wächst der Cloud-basierte Datenverkehr nicht ganz so stark wie im weltweiten Durchschnitt. Von 2012 bis 2017 steigt er hier um das 3,4-fache auf 770 EByte (ExaByte). Dies entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 28 Prozent im Vergleich zu weltweit 35 Prozent. Überdurchschnittlich stark nimmt dagegen laut Studie der Cloud-Verkehr in den Regionen Naher Osten und Afrika (57 Prozent jährliche Wachstumsrate), Asien-Pazifik (43 Prozent) und Zentral-/Osteuropa (36 Prozent) zu.
Cloud-Data-Center-Workloads steigen – bereit für die Cloud?
Die sogenannten Cloud-Data-Center-Workloads, also die Dienste und Datenanfragen, steigen in Westeuropa von 7,0 auf 20,8 Millionen. Weltweit nimmt die Arbeitslast in Rechenzentren von 32,2 auf 118,5 Millionen zu. Dabei werden im kommenden Jahr mit 51 Prozent erstmals mehr als die Hälfte der Vorgänge über die Cloud abgewickelt.
Die Studie hat auch die Leistungsfähigkeit der fixen und mobilen Netzwerke in den einzelnen Ländern analysiert, um die Cloud-Readiness festzustellen. Für eine optimale Eignung müssen die Netzwerke mindestens 2.500 kbps Download-, 1.000 kbps Upload-Geschwindigkeit und unter 100 ms Latenzzeit aufweisen. In Deutschland wurden bei den festen Netzwerken durchschnittlich 16.218 kbps Download-, 2.594 kbps Upload-Geschwindigkeit und 51 ms Latenzzeit gemessen, womit sie vollständig für Cloud-Dienste geeignet sind.
Bei mobilen Netzwerken hat Deutschland Nachholbedarf
Bei den mobilen Netzwerken besteht dagegen nach Meinung von Cisco in Deutschland noch deutlicher Nachholbedarf. Sie weisen vor allem bei Business-Netzen mit Durchschnittswerten von 4.549 kbps Download-, 1.518 kbps Upload-Geschwindigkeit und 129 ms Latenzzeit deutlich schwächere Werte auf als in vergleichbaren Ländern wie Dänemark (16.698 / 9.758 / 35).
»Das starke Wachstum ist ein globaler Trend. Digitalisierung wird einen immer zentraleren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Stellenwert einnehmen«, erklärt Oliver Tuszik, Vorsitzender der Geschäftsführung von Cisco in Deutschland. »Wir erwarten in den kommenden Jahren eine große Steigerung des Cloud-Verkehrs. Dafür sollten wir uns technologisch bereit machen.«
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- Download Studie »Cisco Global Cloud Index (2012 – 2017)«
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