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Cisco: Internetdatenverkehr wächst stärker als erwartet

Smartphone-Anwender sorgen für extrem stark steigendes Datenaufkommen (Quelle: Cisco)
Smartphone-Anwender sorgen für extrem stark steigendes Datenaufkommen (Quelle: Cisco)
Für den Zeitraum von 2011 bis 2016 wird ein gigantischer Anstieg des IP-Datenverkehrs in allen öffentlichen und privaten Netzwerken erwartet – einschließlich Internet, verwalteter IP-Netzwerke und mobiler Datenverbindungen. Demnach wird der globale IP-Datenverkehr 2016 mit einem Volumen von 1,3 Zettabyte pro Jahr bzw. 110 Exabyte pro Monat den Wert von 31 Exabyte pro Monat im Jahr 2011 um das fast das Vierfache übersteigen. Dies sind die Ergebnisse des neuen Cisco »Visual Networking Index (VNI) 2011-2016«.

Der generelle Trend dahinter sind einfach immer mehr internetfähige Geräte im Einsatz: Die zunehmende Nutzung von Tablets, Smartphones und anderen intelligenten Geräten sowie Machine-to-Machine-Verbindungen (M2M) erhöhen den Bedarf an Netzwerkbandbreite. Bis 2016 werden fast 18,9 Milliarden Geräte mit dem Internet verbunden sein – im Vergleich zu 10,3 Milliarden Netzwerkverbindungen im Jahr 2011.

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Internetzugriff über TV-Geräte gewinnt an Bedeutung

Internetfähige Fernsehgeräte werden mehr als sechs Prozent des weltweiten privaten Internetdatenverkehrs (nach vier Prozent im Jahr 2011) sowie 18 Prozent des Videodatenverkehrs (nach sieben Prozent im Jahr 2011) ausmachen. Dies zeigt auch, dass der Internetzugriff über TV-Geräte in Zukunft deutlich an Bedeutung gewinnen wird.

Aber vor allem beanspruchen immer mehr mobile Internet-fähige Geräte – Smartphones und Tablet-PCs etc. – drastisch die Netzbandbreite. Smartphones machen demnach laut Cisco-Studie zwar erst zwölf Prozent der mobilen Telefongeräte aus – aber sie stehen bereits für 82 Prozent des entsprechenden Datenverkehrs. Wechselt ein Nutzer eines normalen Handys (mit typischerweise rund 4,3 MByte Datenvolumen/Monat) auf ein Smartphone, steigt innerhalb von Monaten sein Datenaufkommen um den Faktor 35 auf durchschnittlich 150 MByte/Monat.

Smartphone-Anwender nutzen ihr Gerät extrem intensiver

Und dazu kommt, dass Smartphone-Nutzer immer intensiver von den Möglichkeiten ihres Geräts Gebrauch machen. Generierte der durchschnittliche Anwender noch in 2010 nur rund 55 MByte/Monat Datenverkehr, waren es 2011 bereits besagte 150 MByte/Monat.

Und diese Steigerungsrate bleibt weiterhin offensichtlich dramatisch steil – steiler als erwartet. Cisco schätzt in ihrer Studie, dass noch in diesem Jahr rund 100 Millionen Smartphones in den »Gigabyte-Club« eintreten – eine Umschreibung für 1 GByte verursachten Datenverkehr pro Monat.

Deutschland: fünf internetfähige Endgeräte pro Kopf in 2016

Im Jahr 2016 wird in Deutschland der Datenverkehr 68 Exabyte betragen, im Vergleich zu 19 Eyabyte im vergangenen Jahr. Der mobile Datenverkehr wird hierzulande von 2011 bis 2016 um das 21-fache von monatlich 18 auf 394 PByte steigen. Damit wächst er dreimal so schnell wie der Traffic über feste Leitungen. Der Anteil der Video-Übertragungen erhöht sich von 44 auf 63 Prozent.

Während in Deutschland 2011 jeder Einwohner über drei internetfähige Geräte verfügte, werden es 2016 bereits fünf sein. Dann wird er monatlich 73 GByte über IP-Netze übertragen. Die durchschnittliche High-Speed-Anbindung in Deutschland erhöht sich von 13 auf 49 Mbit/s.

2016 werden jede Sekunde 1,2 Millionen Minuten an Videoinhalten gestreamt

Der durchschnittliche globale IP-Datenverkehr wird im Jahr 2016 voraussichtlich 150 PByte pro Stunde erreichen. Dies ist gleichzusetzen mit dem Kapazitätsbedarf von 278 Millionen Internetnutzern, die gleichzeitig einen HD-Film bei einer mittleren Geschwindigkeit von 1,2 Mbit/s streamen.

Apropos HD-Film streamen: Die Videonutzung durch Privatnutzer ist der größte Wachstumstreiber. Bis 2016 wird laut Cisco die Anzahl der weltweiten Benutzer von Internet-Videoservices von 792 Millionen im Jahr 2011 auf 1,5 Milliarden ansteigen. Oder anders ausgedrückt: Bis 2016 werden jede Sekunde 1,2 Millionen Minuten an Videoinhalten – dies entspricht einer Abspielzeit von 833 Tagen bzw. mehr als zwei Jahren – die globalen Datenautobahnen durchlaufen.

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