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Die Cloud – »und wie komme ich endlich rein?«

Die Cloud in Deutschland – sie setzt sich offensichtlich schneller durch, als noch vor einem oder zwei Jahren erwartet. Dies ergab eine aktuelle Studie des Marktforschungsunternehmens IDC. Bei der Präsentation der Studienergebnisse gaben die Sponsoren der Studie, die Unternehmen Netapp, salesforce.com, T-Systems und Logica, interessante Erfahrungen, Einschätzungen und Einblicke zum aktuellen Cloud-Trend ab.

Starkes Datenwachstum dank Cloud (Bild: Netapp)
Starkes Datenwachstum dank Cloud (Bild: Netapp)
Der Storage-Spezialist Netapp verwies auf die enormen Datenmengen, die Cloud-Unternehmen zu bewältigen hätten. »Unternehmen, die in Media-Clouds unterwegs sind, verzeichnen derzeit 500 bis 800 Prozent Datenwachstum pro Jahr«, erläuterte Alexander Wallner, Geschäftsführer und VP Sales von Netapp Deutschland. »In klassischen Rechenzentren beträgt das Datenwachstum dagegen ‚nur’ 50 bis 80 Prozent.« Aber auch hier komme es oft zu Datenstaus, wenn sich Mitarbeiter Videos gegenseitig hin- und herschieben.

Storage umfasse mittlerweile rund 40 Prozent der Hardware-Ausgaben in einem Rechenzentrum. Damit ist Storage der Spitzenreiter. Früher belegten den Spitzenausgabenposten bei der Hardware die Server. »Aber seit VMware Einzug in die Rechenzentren hält, nehmen die Server-Ausgaben beständig ab«, bekundet Wallner. Das Problem beim Storage sei noch, von monolithischen Silo-Architekturen auf eine neue Infrastruktur für Cloud-Architekturen umzuschalten.

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Von der »Cloud 1« geht’s derzeit zur »Cloud 2«

Mani Pirouz
Einer weiterer Sponsor der IDC-Studie ist salesforce.com. Mani Pirouz, Leiter Produktmarketing bei salesforce.com, teilt die Cloud in zwei Entwicklungsstufen ein. Die »Cloud 1« sei von Amazon, eBay, Google und eben salesforce.com geprägt worden, also von B2B-Unternehmen. Die jetzige »Cloud 2« werde von B2C-Firmen wie Facebook, Twitter und Youtube repräsentiert. Was das bedeutet? »Mehr als eine Milliarde Menschen wissen, wie sie mit Facebook und Twitter umgehen können«, süffisiert Pirouz. »Aber wie viele gibt es, die mit SAP umgehen können?«

Seiner Meinung nach hat die Cloud ja bereits den Markt für Endanwender-Hardware umgekrempelt. »Noch vor einem Jahr sagten mehr als zwei Drittel der CIOs, der Tablet-PC kommt mir nicht ins Haus«, unkt Pirouz. Aber neueste Zahlen zeigten, dass sich »nur noch ein Drittel reserviert« verhalte. Die Tablet-PC-Welle, die durch das Apple-iPad angestoßen wurde, habe den Cloud-Anwendungen richtig Vorschub geleistet.

»Und wie komme ich endlich rein?«

Deployment-Modelle: so geht's rein in die Cloud (Bild: T-Systems)
Deployment-Modelle: so geht's rein in die Cloud (Bild: T-Systems)
Dr. Michael Pauly, Consultant ICT Pre-Sales bei T-Systems unterteilt die von IDC in der aktuellen Studie gemachte Erfahrung in drei Teile: »2009 hieß es: Cloud – Realität oder Hype? 2010 war das Thema: sicher oder nicht? Und 2011 heißt es nur noch: Und wie komme ich endlich rein?«

Letzteres ist genau deshalb ein Problem, weil es kaum Universallösungen gebe. »Die Cloud ist für jedes Unternehmen extrem individuell aufzusetzen«, bekundet Dr. Pauly. Die (potenziellen) Kunden seien nämlich bestrebt, keine proprietären Lösungen mehr zuzulassen. Standards sind also gefragt. Aber: »Bitte meine Standards«, lautet oftmals laut Dr. Pauly das Dogma. Und das bedeute dann eben für ein Unternehmen wie T-Systems, dass die »Standards passend geschrieben« würden.

Trend zum Managed-Cloud-Service

Wird kommen: Ein Broker offeriert Managed-Cloud-Services (Bild: Logica)
Wird kommen: Ein Broker offeriert Managed-Cloud-Services (Bild: Logica)
Mit der Cloud und ihre Folgen für die Positionierung von IT-Dienstleistern beschäftigt sich auch logischerweise Logica. »Denn im Resultat wird in bestimmten Felder der Beratung Business wegfallen, wie beispielsweise im gesamten Umfeld der Systemintegration«, ist sich Marco Burk, Industry Sector Head von IT-Dienstleister Logica Deutschland, sicher.

Burk geht davon aus, dass sich Managed-Cloud-Service als neues Geschäftsfeld etablieren wird: »Hierfür wird es als neuen Berufsstand eine Art Broker geben.« Dieser Broker ist dann zuständig für das Datenmanagement und die Integration von Cloud-Anwendungen. Außerdem wird er als echter Mittler zwischen Kunde und Hersteller agieren. Grundlage dafür werden dann neuartige Unified-Services mit verschiedenen Partnern sein, sowohl in der Public- als auch in Private-Clouds. »Zunächst«, erwartet Burk, »dürfte es aber in der Private-Cloud anfangen.«

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