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Experton: Storage-Tiering wird immer wichtiger

Wolfgang Schwab
Traditionelle Speichersysteme, vor allem RAID-Systeme, dürften schon bald der Vergangenheit angehören. Nach Meinung der Experton Group werden stattdessen neue Storage-Systeme auf Basis disruptiver Technologien zum Einsatz kommen. Das derzeit aufkommende Auto-Tiering ist jedoch nur ein Aspekt einer größeren unverzichtbaren Storage-Strategie.

Nach Meinung von Wolfgang Schwab Manager Advisor & Program Manager Efficient Infrastructure bei Experton, gehören traditionelle Speichersysteme schon bald der Vergangenheit an: »Stattdessen kommen neue Storage-Systeme auf Basis disruptiver Technologien zum Einsatz, die eine höhere Flexibilität, ein besseres Management, eine höhere Performance und Skalierbarkeit sowie eine bessere Auslastung bieten.«

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Kommende Speichersystemgeneration deutlich wirtschaftlicher als die heutige

Diese würden über mehr Schichten (Tiers) und auch so genannte Auto-Storage-Tiering-Fähigkeiten verfügen, seien kostengünstiger, verbrauchten weniger Strom und hätten einen geringeren Platzbedarf. Außerdem seien im Laufe der nächsten zehn Jahre schnelle Verbesserungen der dazugehörigen Hard- und Software-Komponenten zu erwarten. IT-Entscheider sollten deshalb nach Meinung von Schwab erkennen, in welche Richtung diese Angebote gehen und analysieren, wie sie die Storage-Planungen ihres Unternehmens entsprechend anpassen können.

Die Speichersysteme der nächsten Generation seien deutlich wirtschaftlicher als die heutigen Systeme, die sie ersetzen. Sie verfügen über Features wie Auto-Tiering, Cache, Autoskalierung, Storage-Ressourcenmanagement und Thin-Provisioning. Mit dieser neuen Generation können Anwender ihre Datenbanken ausbauen, ohne dass die Support-Kosten entsprechend in die Höhe gehen.

Es gelte, die Kosten und Nutzen einer Migration auf Lösungen der nächsten Generation zu analysieren und herauszufinden, ob und an welcher Stelle man diese Angebote am besten einsetzen könnte. Im nächsten Schritt müssten Initiativen aufgesetzt werden, um die Storage-Systeme der nächsten Generation in die Rechenzentrumsarchitektur zu integrieren.

In einem Jahrzehnt von 1.260 qm auf ein Quadratmeter

Die Anwender können laut Schwab davon ausgehen, dass die Preise für Storage bis zum Ende des Jahrzehnts um durchschnittlich ca. 15 Prozent jährlich zurückgehen und die Speicherdichte um über 30 Prozent pro Jahr zunimmt. »Innerhalb eines Jahrzehnt«, rechnet Schwab vor, »passt dann also Speicher, der bislang 1.260 qm Platzbedarf hatte, auf gerade einmal einen Quadratmeter, und das bei sehr niedrigen Kosten. Der Stromverbrauch pro TByte wird ebenso rasant sinken.«

Dieser Rückgang werde allerdings durch die zunehmenden Kapazitätsbedarfe, die im zweistelligen Bereich steigen, wieder wettgemacht. IT-Entscheider müssten sich für diesen schnellen Wandel rüsten und eine Refresh-Strategie entwickeln, die die unternehmensweite Speicherauslastung optimiert.

Manche »neue« Lösungen ersetzten vorhandene Produktlinien nicht vollständig

Im Laufe der letzten Jahre haben die Storage-Anbieter neue Storage-Systeme mit Hardware und Software der nächsten Generation angekündigt und auch auf den Markt gebracht. Manche haben diese Lösungen als Ersatz für die vorhandenen Storage-Arrays angepriesen, andere haben sie als Appliances, Big-Data-Lösungen oder Cloud-Storage-Plattformen vermarket.

Schwab schätzt, dass so mancher IT-Manager vielleicht gar nicht wahrgenommen hat, worum es sich da wirklich handelt, da diese Lösungen bei vielen Anbietern die vorhandenen Produktlinien nicht vollständig ersetzten. Oft können diese Arrays nicht nur in neuen Umgebungen eingesetzt werden, sondern können auch den bereits vorhandenen Storage-Betrieb dramatisch verbessern.

Die Features der nächsten Generation

Beim Storage geht es nicht mehr um schnelle, leistungsfähige SAS-Laufwerke versus langsamere, billigere SATA-Laufwerke und Bänder, sondern um Effizienz, Flash-Cache, mehrere Storage-Schichten (Tiers), Produktivität und auf die Workload abgestimmte Speicher. Die Experton Group hat für die Speicherlösungen der nächsten Generation sechs Ebenen identifiziert (von der niedrigsten Latenz und Server-Proximität bis zu den langsamsten Arrays in einer Storage-Hierarchie):
1) PCIe Cache,
2) Network Cache Appliance,
3) Solid-State-Drives (SSD),
4) Hochleistungsfähige SAS-Laufwerke,
5) langsamere SAS- bzw. SATA-Laufwerke, und
6) (virtual)Tape und Archiv.

Neben ihrer Leistungsfähigkeit verfügen diese Speichergeräte laut Experton über neue Features wie einen höheren Automatisierungsgrad, Auto-Tiering, Cloning, Clustering, Komprimierung, Deduplizierung, eine hohe Skalierbarkeit, Load-Balancing (Lastverteilung), Optimierung, regelbasiertes Management, Proximität von Server und Daten, Benutzerfreundlichkeit, Thin-Provisioning und virtuelle Pools. Hinzu kommt, dass die Gesamtbetriebskosten dieser neuen Storage-Arrays niedriger seien als bei traditionellen Speichersystemen.

Anwender müssen Refresh-Strategien entwickeln

Mit zunehmendem Datenvolumen – Stichwort: Big Data – steigt auch die Nachfrage nach diesen neuen Storage-Plattformmodellen. Die Anwender würden nach Lösungen suchen, die die Lücken schließen zwischen der Zunahme der Speicherbedarfe einerseits und den relativ konstanten Storage-Budget andererseits. Angesichts der schnell zunehmenden Kapazitäten und des abnehmenden Platzbedarfes und Stromverbrauchs müssen Refresh-Strategien entwickelt werden, mit deren Hilfe man von den Vorteilen der Plattformen der nächsten Generation frühzeitig profitieren kann.

Wie Experton-Group-Untersuchungen ergeben haben, sollten Unternehmen angesichts der schnellen Veränderungen ihre Storage-Systeme alle 36 Monate austauschen. Es gibt allerdings durchaus vernünftige Gründe, die auch für einen Vierjahres-Zyklus sprechen. Über diesen Zeitrahmen hinaus kann die Weiterbenutzung von Storage-Plattformen aber aus betrieblicher Sicht nicht mehr verargumentiert werden.

Drei-Jahres-Refresh-Zyklus ist besser für kontinuierliche Storage-Aufrüstung

Es ist ein Standard-Refresh-Modell für die gesamte Rechenzentrums-Hardware erforderlich, um eine Überalterung der Ausstattung zu vermeiden und gleichzeitig die Effizienz, Produktivität und technische Aktualität zu verbessern. Bei einem Drei-Jahres-Zyklus kann ein Plan zur kontinuierlichen Aufrüstung und Transformierung der Storage-Plattformen erstellt werden, wobei jedes Jahr ein Drittel der Systeme entsprechend aufgerüstet wird. Angesichts der jährlich erzielten Verbesserungen und Fortschritte sollte es einfacher sein, einen entsprechenden Business-Case auf Basis dieser Angebote der nächsten Generation zu rechnen.

Der digitale Wildwuchs hört nach Einschätzung der Experton-Analysten nicht auf; im Gegenteil: Angesichts der explosionsartigen Big-Data-Zunahme, Analysewerkzeugen und Business-Intelligence, des Internets und des Mobile-Computings wird die Datenhaltung immer exzessiver.

Hinzu kommt die Möglichkeit, Daten, egal wo sie generiert werden, auszusondern und weiterzuverarbeiten. Das kann die Menge an Informationen, die Speicherplatz benötigen oder über das Netzwerk transportiert werden müssen, enorm senken. Dieses Thema dürfte also auf den Prioritätenlisten mit der Zeit ganz nach oben rücken. IT-Verantwortliche müssten also eine langfristige, schlüssige Storage-Strategie aufsetzen und so bald wie möglich damit anfangen, diese Strategie auch konsistent in die Praxis umzusetzen.

Experton-Fazit: Ausschau halten nach Storage-Lösungen der nächsten Generation

Es steht zu erwarten, dass die Anbieter mit einer ganzen Reihe von Speicherlösungen der nächsten Generation aufwarten, die darauf abzielen, den Personalbedarf zu verringern, problemlos höchste Leistungsfähigkeit und Skalierbarkeit zu bieten, eine schnellere Wertschöpfung zu erreichen und die Betriebskosten zu senken. Die unternehmensweiten Speicherkapazitäten steigen weiterhin um ca. 25 Prozent oder mehr pro Jahr. Ohne geeignete Storage-Lösungen der nächsten Generation dürften die Kosten für die riesigen Datenmengen in die Höhe schnellen, und die Zeitfenster für Sicherungen zusehends verschwinden.

Es gilt, sich in Zusammenarbeit mit den strategischen Storage-Partnern mit den Lösungsangeboten der nächsten Generation vertraut zu machen und im Rahmen von Pilotprojekten herauszufinden, wie die Ansätze der einzelnen Anbieter zur Unternehmensausrichtung passen und welcher Partner für den Transformationsprozess in Frage kommt.

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