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»Internet der Dinge« vernetzt 50 Mrd. Geräte bis 2020

Die neueste Studie »EMC Digital Universe« hat es in sich: Wurden letztes Jahr noch Privat-Personen, die an Smartphones und Tablet-PCs daddeln, als Hauptwachstumstreiber ausgemacht, so greift mittlerweile greift das »Internet der Dinge« um sich – und deren ständig abgesonderten Sensordaten sind neuerdings ein regelrechter Wachstumsbeschleuniger.

Von 230 ExaByte in 2013 auf 1,1 ZettaByte im Jahr 2020: Das digitale Universum wächst exponentiell in Deutschland (Bild/Grafik: EMC)
Von 230 ExaByte in 2013 auf 1,1 ZettaByte im Jahr 2020: Das digitale Universum wächst exponentiell in Deutschland (Bild/Grafik: EMC)
Alle Jahre wieder – die Studie »EMC Digital Universe« liegt nun in ihrer mittlerweile siebten Auflage vor. Laut der Studie, die auf Forschungsergebnissen und Analysen der Marktforscher von IDC basiert, wird das weltweite Datenvolumen bis 2020 um das Zehnfache anwachsen – von derzeit 4,4 Billionen auf 44 Billionen GByte. In Deutschland wird die Menge digitaler Daten im gleichen Zeitraum von 230 auf 1100 Milliarden GByte steigen. Vor allem das Internet der Dinge und die damit verbundene zunehmende Verbreitung von Funktechniken, intelligenten Produkten und softwarebasierten Geschäftsmodellen tragen dazu bei, dass sich das Digitale Universum künftig alle zwei Jahre verdoppelt.

»Internet der Dinge«: heute knapp 200 Milliarden Objekte

Embedded-Systeme: Von acht Prozent Anteil (in 2014) auf 21 Prozent Anteil in 2020 (Bild/Grafik: EMC)
Embedded-Systeme: Von acht Prozent Anteil (in 2014) auf 21 Prozent Anteil in 2020 (Bild/Grafik: EMC)
Doch was ist eigentlich das »Internet der Dinge«? Es umfasst Milliarden von Alltagsgegenständen, die mit Sensoren und Datenschnittstellen ausgestattet sind. Dazu gehören zum Beispiel Laufschuhe mit Geschwindigkeitssensoren oder auch Brücken, die die Verkehrsdichte messen. IDC schätzt, dass heute knapp 200 Milliarden Objekte mit dem Internet der Dinge verbunden werden können. Big Data also ein Reinform.

Davon kommunizieren sieben Prozent (14 Milliarden) über das Internet. Die von diesen Geräten produzierten Daten entsprechen etwa zwei Prozent des weltweiten Datenbestands. 2020 werden bereits 32 Milliarden Objekte mit dem Internet verbunden sein. Diese produzieren dann ungefähr zehn Prozent der weltweiten Daten. In Deutschland wächst der Anteil der vom Internet der Dinge produzierten Daten am Digitalen Universum bis 2020 sogar von zwei auf 14 Prozent.

Schwellenländer holen massiv auf

Derzeit produzieren hochentwickelte Länder wie Deutschland, Japan und die Vereinigten Staaten 60 Prozent der Daten im Digitalen Universum. Aber: Die Schwellenländer holen stark auf, so dass sich dieses Verhältnis bis 2020 umkehren wird: Die Schwellenländer Brasilien, China, Indien, Mexiko und Russland werden dann rund 60 Prozent der Daten generieren.

Heute produziert ein Durchschnittshaushalt in entwickelten Ländern pro Jahr genug Daten, um 65 Smartphones mit 32 GByte im Jahr zu befüllen. Im Jahr 2020 werden es 318 Smartphones sein.

Gehen langsam die Festplatten aus?

Ein Punkt, der schon in früheren Studien für Diskussionen sorgte, ist der kalkulatorisch erkennbare Fall, dass die verfügbaren Speicher eigentlich langsam ausgehen müssten. Denn der weltweit auf allen Speichermedien verfügbare Speicherplatz wächst langsamer als das Digitale Universum: 2013 reichte die verfügbare Speicherkapazität noch für 33 Prozent des Digitalen Universums. 2020 wird die verfügbare Speichermenge nur noch für 15 Prozent aller Daten reichen. Freilich: Die überwiegende Menge aller weltweiten Daten muss nicht dauerhaft gespeichert werden, da sie flüchtig ist – wie zum Beispiel Videostreams, interaktive Onlinespiele oder digitales Fernsehen.

Die EMC-Studie geht natürlich auch auf die Cloud-Anbindung ein. Bedeutend ist hier, dass 2013 weniger als 20 Prozent aller Daten im Digitalen Universum Verbindung zur Cloud hatten. Doch 2020 wird sich dieser Prozentsatz auf 40 verdoppeln.

Interessant ist auch das Verhältnis, wer Daten generiert und wer dafür haftet. So werden laut der Studie zwei Drittel der Informationen im Digitalen Universum von Verbrauchern und Angestellten erzeugt oder gespeichert. Unternehmen haften jedoch für 85 Prozent dieser Daten oder sind anderweitig für sie verantwortlich.

Datenschutz bzw. Storage-Security ist nach wie vor unterentwickelt

Mehr als die Hälfte der Daten des »Digital Universe« sind ungeschützt (Bild/Grafik: EMC)
Mehr als die Hälfte der Daten des »Digital Universe« sind ungeschützt (Bild/Grafik: EMC)
Das Internet der Dinge wird übrigens auch die Menge derjenigen Daten vergrößern, die sich tatsächlich auswerten lassen. 2013 waren nur 22 Prozent aller Informationen im Digitalen Universum nutzbare Daten – von diesen wurden wiederum nur fünf Prozent tatsächlich ausgewertet. 2020 werden bereits mehr als 35 Prozent aller Daten nutzbar sein.

Dieses Wachstum nutzbarer Daten eröffnet vollkommen neue Möglichkeiten, mit Kunden zu interagieren, Geschäftsabläufe zu optimieren und Betriebskosten zu senken. Es stellt Unternehmen aber auch vor neue Herausforderungen beim Management, der Speicherung und dem Schutz dieser Masse an unterschiedlichen Daten. IDC schätzt, dass 40 Prozent aller Daten im Digitalen Universum Schutz benötigen – von Daten mit erhöhtem Vertraulichkeitslevel bis hin zu vollständig verschlüsselten Informationen. Jedoch werden derzeit nur 20 Prozent der Daten tatsächlich abgesichert. Das ist gerade einmal die Hälfte aller eigentlich schutzwürdigen Daten.

Unternehmen vor großem Transformationsdruck

»Die neue Auflage unserer Digital-Universe-Studie verdeutlicht auf beeindruckende Weise, wie massiv die Datenvolumen in den kommenden Jahren wachsen werden – angetrieben durch die kontinuierlich steigende Nutzung von Internet, Smartphones sowie sozialen Netzwerken und vor allem durch das Internet der Dinge«, erklärt Sabine Bendiek, Geschäftsführerin von EMC Deutschland. »Für Unternehmen bietet das die Chance, neue Wertströme für Kunden zu schaffen, die Produkteinführungszeit zu verkürzen und schneller auf die Bedürfnisse der Kunden zu reagieren. Gleichzeitig sehen sich Unternehmen aber auch einem großen Transformationsdruck ausgesetzt: Sie müssen agil und effizient werden und zudem Spezialisten ausbilden, die den Umgang mit den neuen Analyse-Tools beherrschen. Dabei spielt das Thema Geschwindigkeit eine wichtige Rolle: Nur wer diese Veränderungen schnell hinbekommt, wird das Differenzierungspotenzial des Internets der Dinge voll ausschöpfen können.«

»Das Digitale Universum und das Internet der Dinge stehen in enger Wechselwirkung: Indem Sensoren mit dem Internet verbunden werden, gewinnen die von ihnen generierten Daten an Geschäftsrelevanz«, erläutert Vernon Turner, Senior Vice President von IDC. »Das wird für eine Transformation ganzer Branchen sorgen. Zudem werden herkömmliche Storage-Services künftig deutlich stabiler und fehlertoleranter sein müssen, um das Datenvolumen des Digitalen Universums zu unterstützen. Dies kann nur in softwarebasierten Umgebungen sichergestellt werden.«

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