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Nachlese SNW Europe 2012

Trotz einiger neuer interessanter Ansätze verzeichnet die wichtigste Storage-Messe Europas keine neuen Erfolge. Zwar konnten mehr Aussteller akquiriert werden, die Teilnehmerzahl ist jedoch rückläufig. Für kommendes Jahr sollten sich die Hersteller wieder etwas mehr Mühe geben.

Das Wachstum der Storage Networking World Europe (SNW Europe) erreicht allmählich sein Momentum. Die Veranstaltung verzeichnet mit knapp 1.650 Besuchern, davon zirka 1.200 »Quality Delegates« (Endkunden, Reseller, Analysten und Pressevertreter), einen leichtern Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Als Besucher würde man sagen »passt schon«. Als Veranstalter ist man allerdings gegenüber den Ausstellern gezwungen ein ständiges Wachstum vorzuweisen. Weil diese maulen natürlich sofort rum, stellen den Event in Frage und finden sowieso alles zu teuer.

Mit 74 Ausstellern gab es jedenfalls ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr. Wobei dies durchaus überrascht, denn neben Hewlett-Packard verweigerten sich dieses Jahr mit EMC und IBM zwei weitere Schwergewichte. Vor allem EMC setzt heuer auf eigene Veranstaltungen. Dass dies kein Hinderungsgrund ist nach Frankfurt zu kommen beweist Fujitsu. Die Japaner laden kommende Woche zum Fujitsu Forum nach München ein. Zur SNW wurden vor allem Kunden und Partner empfangen, die es am 7. und 8. November nicht nach München schaffen.

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Gedankenaustausch mit Gleichgesinnten

Alles in allem sind die Meinungen der Aussteller mehr oder weniger positiv. Klar, es könnten immer noch mehr Besucher am eigenen Stand vorbeikommen. Mittlerweile gastierte die SNW bereits zum neunten Mal in Frankfurt und da dürfte man von den Beteiligten eigentlich mehr Durchblick erwarten. Die SNW ist eine Vortragsmesse. Das heißt, IT-Manager, Consultants und Co kommen in erster Linie um sich weiterzubilden. An zweiter Stelle steht die Kontaktpflege und erst dann kommt die Besichtigung der Ausstellungsfläche. Wobei aber immer die bemerkenswert hohe Qualität der Teilnehmer gelobt wird.

Dies sollte übrigens auch für die Besucher eines der Hauptargumente sein, an der SNW teilzunehmen. Nirgendwo sonst treffen sich so viele Storage- und IT-Experten an einem Fleck. Unabhängig vom Ausstellungs- und Konferenz-Programm sollte man die Möglichkeit sich mit Gleichgesinnten auszutauschen sehr hoch bewerten. Vor allem, weil es sich bei der SNW um eine unabhängige Messe handelt.

Vielversprechend: Mini-Tracks und Tape-Summit

Aus Journalistensicht müssen wir bemängeln, dass es keine nennenswerten Ankündigungen gegeben hat. Um ganz ehrlich zu sein, da brauchen sich die Aussteller nicht zu wundern, dass sie keine neues Publikum anziehen, wenn sie so rein gar nichts Neues mit im Gepäck haben. Die Idee in Form von »Mini-Tracks« Schwerpunkte zu setzen kam ganz gut an. Hier wurden den Besuchern Informationen von Herstellern, Endkunden und der SNIA Europe geboten sowie eine offene Diskussionsrunde zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch. Mit etwas Fein-Tuning ist dies sicher ein Ansatz, den es weiterzuverfolgen gilt.

Auch der Tape-Summit war eigentlich ein guter Gedanke. Dieser schien den Veranstaltern allerdings relativ spät gekommen zu sein. Ansonsten hätte man eher damit beginnen müssen, diesen Programmpunkt zu bewerben. Auch schien es so, als ob der Mittwochnachmittag nicht der ideale Zeitpunkt war, denn da war schon ein wenig die Luft raus aus der Veranstaltung. Teilnehmer, die bereits am Dienstag vor Ort waren machten sich da schon auf die Rückreise. Wie gesagt: interessant, aber sehr ausbaufähig.

SNW Europe (Powering the Cloud) 2013

Ein weiterer Kritikpunkt an der SNW ist die gewählte Zeit an sich. Sicher kann man nie allen gerecht werden, aber die KW 44 gehört mit zur Ferienzeit. Die SNW Europe 2013 ist auf den 29. und 30. Oktober terminiert und fällt damit ähnlich unglücklich. Wobei es die SNW ja eigentlich gar nicht mehr gibt, denn die Veranstaltung heißt seit heuer »Powering the Cloud«. Wusste nur quasi keiner – und der Rest wollte es nicht wissen.

Die wichtigste Storage-Messe Europas versucht sich zunehmend von ihrem Image als Storage-Messe zu lösen. Der Versuch sich breiter aufzustellen und auch die Themen Security und Data Center abzubilden ist sicher begrüßenswert. Trotzdem bleibt es eine Speichermesse. Wir können der Veranstaltung nur raten seine Wurzeln nicht zu vernachlässigen.

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