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Amazon S3 Cloud: verdoppelte sich in drei Quartalen

Wachstum der Amazon-Cloud S3 (Bild: Amazon)
Wachstum der Amazon-Cloud S3 (Bild: Amazon)
Warnung vor dem Lesen dieses Artikels: Wenn Sie IT-Administrator sind, und denken, der von Ihnen betreute Speicherplatz ist schon sehr groß, und das Datenwachstum in Ihrem Rechenzentrum kann eigentlich woanders nicht höher sein – dann sollten Sie jetzt nicht weiterlesen. Denn es besteht die Gefahr, dass Sie vom (Storage)-Glauben abfallen.

Denn die neuesten Zahlen, die Amazon Web Services (AWS) für seine Cloud-Speicher-Lösung »Amazon Simple Storage Service« (Amazon S3) bekanntgegeben hat, sind schwer verdaulich. Danach umfasst Amazon S3 zum Ende des dritten Quartals 2011 rund 566 Milliarden Objekte und Prozesse, und kommt damit in Spitzenzeiten auf 370.000 Zugriffe pro Sekunde. Zum Ende des zweiten Quartals wurden bereits 449 Milliarden Objekte erreicht.

Im vierten Quartal 2010 waren es »nur« 262 Milliarden Objekte – heißt: innerhalb von drei Quartalen hat sich das Speicheraufkommen mehr als verdoppelt! Das jetzige Datenaufkommen entspricht, laut Einschätzungen der Weltbank, 82 gespeicherten Objekten pro Mensch auf der Erde. Da wird auch verständlich, warum Amazon den Kunden des neuen Tablet-PC »Kindle Fire« kostenlos beliebig viel Speicherplatz mitgeben kann (speicherguide.de berichtete) – es dürfte kaum noch ins Gewicht fallen.

European Space Agency verwaltet Forschungsdaten in der Cloud

Weltweit setzen derzeit Kunden in über 190 Ländern auf Amazon S3. Einer dieser Kunden ist beispielsweise die European Space Agency (ESA). Die internationale Weltraumorganisation mit Sitz in Paris ist federführend bei der Erforschung der Erde, des Universums und des Sonnensystems. Eines der wichtigsten ESA-Programme, das Data User Elements (DUE), sammelt Daten über Satellit und nutzt Amazon S3, um Bilder und Ergebnisse zu organisieren und zu speichern.

Durch Amazon S3 ist die ESA ebenfalls in der Lage, ihre Daten mit Wissenschaftlern, Behörden und privaten Organisationen auf der ganzen Welt zu teilen. Die Daten werden für eine Vielzahl von Zwecken, einschließlich der Überwachung der Umwelt, Verbesserung der Genauigkeit der Wetterdienste und zur Unterstützung der Katastrophenhilfe eingesetzt.

Immobilien-Website Zoopla bewältigt Datenaufkommen mit S3

Auch die Website Zoopla, die potenziellen Käufer von Immobilien und Grundbesitz fundierte Informationen und Tools zur Verfügung stellt, nutzt Amazon S3. Für den zur Berechnung von Immobilien- und Grundstücksschätzungen entwickelten Algorithmus wurden Millionen von Datenpunkten analysiert, die sich auf Grundstücks- und Immobilienverkäufe und Merkmale von Eigenheimen in ganz Großbritannien beziehen. Der Algorithmus vergleicht Verbindungen zwischen Eigenheimpreisen, Wirtschaftstrends und Immobilienkennzahlen in bestimmten geographischen Gebieten.

Die Schätzwerte werden anhand neuester verfügbarer Daten und mehrerer statistischer Methoden kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert, sodass die Informationen zu allen Häusern und Wohnungen stets auf dem aktuellsten Stand sind. Um diese großen Datenmengen bewältigen zu können, nutzt Zoopla Amazon S3. Des Weiteren speichert Amazon S3 alle Bilder und Daten der Benutzer und Anbieter von Zoopla.

Swisstopo liefert hochpräzise geografische Daten aus der Cloud

Ein weiterer europäischer Kunde von Amazon S3 ist Swisstopo, das Schweizer Bundesamt für Landestopografie. Swisstopo führt 40 Geografische-Informationssystem-Anwendungen (GIS) und Online-Kartenservices für Schweizer Bundesbehörden und andere Kunden mit Hilfe von Amazon S3 aus.

Da die Schweiz viele Berge und felsige Gebiete hat, sind präzise Karten und geografische Informationen sehr wichtig – sei es für Skifahrer oder Notdienste. Swisstopo bietet geografische Daten für bis zu 30.000 Einzelnutzer am Tag. Der Datentransfer pro Monat beläuft sich dabei auf 8 TByte, bis zu 1.300 Kartenkacheln werden pro Sekunde geliefert, und 250.000.000 vorgefertigte Kartenkacheln werden über Amazon S3 gespeichert.

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