EMC mischt mit »Native Hybrid Cloud« bei Cloud-Infrastruktur mit
Komponenten der neuen »Native Hybrid Cloud«-Plattform (Bild: EMC)Die Unternehmen sind landauf, landab auf dem Weg in die Cloud. Mal schneller, mal langsamer. Aber der Weg ist vorgezeichnet. Mit dem neuen »Native Hybrid Cloud«-Angebot (NHC), das EMC – demnächst Dell Technologies – Anfang des Monats auf der »EMC World 2016« in Las Vegas vorstellte, wird eine schlüsselfertige Plattform für das Entwickeln und Bereitstellen Cloud-nativer Anwendungen positioniert. Die Lösung soll unter anderem auch die Zusammenarbeit zwischen IT-Abteilungen und Entwicklern (»DevOps«) erleichtern, da sie außer schnellem Entwickeln und Bereitstellen auch ein hohes Maß an Sicherheit, Kontrolle und Transparenz ermöglicht.
Die neue Native Hybrid Cloud wurde mit Pivotal- und VMware-Technik entwickelt. »So macht sie den Unternehmen den Wechsel in die Cloud ganz besonders einfach«, sagte David Goulden, CEO von EMCs Information Infrastructure Management Division bei der Vorstellung in Las Vegas. Seinen Angaben zufolge verkürze die schlüsselfertige Plattform die Vorlaufzeit bei der Inbetriebnahme von IaaS-Umgebungen auf bis zu zwei Tage, und unterstütze so unter anderem das Einführen von DevOps als Vorstufe zu weiterführenden Digitalisierungs-Projekten. (Ob DevOps wirklich so viele Vorteile bringt, ist allerdings nicht ganz sicher. Unser speicherguide.de-Kolumnist Doc. tec. Storage vertritt da schon länger eine ziemlich skeptische Meinung.)
EMC forciert »Cloud Infrastructure«-Trend
In der wandelbaren, digital geprägten Wirtschaft von heute werden schnelles Entwickeln und kurze Release-Zyklen zur Norm. DevOps – ein Ansatz zur Verschmelzung von Entwicklung und IT mittels kontinuierlicher Bereitstellung und Integration – soll in diesem Umfeld Wettbewerbsvorteile schaffen. Doch der Übergang zu DevOps erfordert entsprechende Entwicklungsplattformen und -werkzeuge.
»Cloud-native«-Plattformen können dieser Erfordernis entsprechen. Der Begriff bezeichnet Software-Architekturen, die agile Anwendungsentwicklung nach Cloud-nativen Prinzipien ermöglichen – beispielsweise durch Nutzung von Container-Abstraktionen und Microservices statt monolithischer App-Stacks.
Viele Unternehmen haben Monate oder sogar Jahre damit zugebracht, eigene Cloud-native Stacks aufzubauen. Dabei haben sie erfahren müssen, wie schwierig die Bereitstellung sein kann, oder wie fordernd die Aufrechterhaltung des laufenden Betriebs mit allen »day-two«-Operationen (Updates, Wartung, Reporting und Support). Einige haben zudem ganze Scharen von Cloud-native-Entwicklern kommen und wieder gehen sehen – Letzteres oft mit der Folge, dass Pilotprojekte nicht fertiggestellt und deshalb unbrauchbar wurden.
EMC ist sich sicher, dass mit ihrer kommenden Native Hybrid Cloud all diese Hürden beseitigt werden: Die Plattform unterstütze Unternehmen bei der Realisierung von DevOps und dem Erstellen von Anwendungen und biete dabei die für Clouddienst-übliche »Hier-funktioniert-schon-alles«-Benutzererfahrung.
Die Features bzw. Komponenten der EMC Native Hybrid Cloud im Überblick
► Eine »Continuos Innovation Cloud-Native Platform«: NHC nutzt die Cloud-native Plattform »Pivotal Cloud Foundry«. Sie liefert Plattform-Ressourcen, die die Produktivität von Entwicklern steigern und Sicherheit, Skalierbarkeit, Hochverfügbarkeit und operative Kontrolle auf Enterprise-Niveau sicherstellen sollen. Entwickler können damit laut EMC Cloud-native Anwendungen schneller entwerfen, programmieren und bereitstellen. Außerdem sind mit Pivotal Cloud Foundry entwickelte Anwendungen portabel und in jeder Art von Private- oder Public-Cloud lauffähig.
► Entwickler- und IT-Ops-Services: NHC bietet Entwicklern eine Reihe von Diensten zum Bereitstellen, Skalieren und Managen von Anwendungen und Anwendungs-Lebenszyklen. Gleichzeitig bietet die Plattform auch IT-Verantwortlichen Werkzeuge, mit denen diese Einblicke in Entwicklungs- und Bereitstellungsabläufe erhalten, diese managen und die damit verbundenen Kosten im Blick behalten können. Dazu gehören Features wie Logging, Monitoring und Reporting, »Showback«, Anwendungsleistung, Big-Data-Analytics oder -Management sowie Automation per offener APIs. Großunternehmen, die Echtzeit-Resultate benötigen, können zudem einen speziellen, optionalen Big-Data-Werkzeugsatz für NHC erwerben, der speziell für Data-Scientists entwickelt wurde.
► Schlüsselfertige, aber flexible Konfiguration: NHC bietet eine Reihe von on-premise- und off-premise-IaaS-Optionen. Die Plattform baut auf dem ebenfalls auf der EMC World vorgestellten VCE »VxRack System 1000« auf; dies ist eine hyperkonvergente Rack-Scale-Appliance, die als schlüsselfertige vorkonfigurierte Grundlage für IaaS-Umgebungen fungiert. Das VxRack-System erlaubt Anwendern, zwischen einer Reihe von Cloud-Stacks zu wählen: Etwa VMware vSphere mit FLEX-Nodes für Anwender, die auf das bauen wollen, was sie bereits kennen. Oder eine vorkonfigurierte OpenStack-Lösung für Kunden, die OpenStack zusammen mit den ebenfalls neu vorgestellten »Neutrino«-Nodes nutzen wollen. Künftig sollen weitere Optionen hinzu kommen, etwa eine Neutrino-Nodes-Konfiguration mit Unterstützung für Vmwares »Photon Platform«; für diese werden dann auch Data-Fabric-Optionen etwa für Apache Hadoop verfügbar sein. Das VxRack System mit Neutrino-Nodes biete einfaches Rack-Scale-Mangement sowie Orchestrierungs-Features für Cloud-native IaaS-Stacks – beide sollen day-two-Arbeitsabläufe oder das bedarfsgerechte Skalieren von Infrastruktur ganz erheblich vereinfachen.
► Unterstützung für führende Public-Clouds: Für Kunden, die eine off-premise-IaaS-Option benötigen, hat EMC die NHC-Plattform von vorneherein auf das Zusammenspiel mit führenden Public-Clouds vorbereitet. So unterstützt NHC etwa Virtustream Enterprise Cloud, Vmware vCloud Air, Amazon Web Services (AWS) oder Microsoft Azure.
Open-Source-Version für OpenStack-Umgebungen
Die NHC-Plattform eigne sich vor allem für Großkunden mit agiler Softwareentwicklung, da sie eine schlüsselfertige Entwicklungsplattform darstellt. Weil sie überdies als ein Produkt bereitgestellt wird, das durchgängig von EMC unterstützt wird und zudem innerhalb weniger Tage implementiert werden kann, spart sie Großunternehmen Kosten, Zeit und Risiken beim Einführen einer Cloud-native-Lösung und dem Übergang zu DevOps.
Für Anwender, die zunächst einfach ein Cloud-natives IaaS-System suchen, stellt dagegen das VxRack System mit Neutrino- und FLEX-Nodes für Cloud-native IaaS eine gute Option dar: Die Appliance verkürzt die Bereitstellung von Ressourcen auf weniger als eine Stunde und nutzt dafür Open-Source-Technologien.
»Wir beobachten derzeit eine radikale Veränderung der Art und Weise, auf die Unternehmens-IT und Entwickler zusammenarbeiten. Eine neue Art von DevOps entsteht, weil die Geschwindigkeit, mit der Cloud-native Anwendungen entwickelt und bereitgestellt werden, sich beständig erhöht«, sagt Brian Gracely, Lead Cloud Computing Analyst bei Wikibon. »EMCs Native Hybrid Cloud ist die richtige Lösung für die Implementierung dieses neuen Stils – sie verschafft Großunternehmen den Wettbewerbsvorteil, den diese brauchen, um in der neuen, digitalen Zeit zu bestehen.«
Die EMC Native Hybrid Cloud mit VxRack System mit Neutrino- und FLEX-Nodes soll ab dem dritten Quartal 2016 verfügbar sein.
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