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»Virtustream Storage Cloud« verspricht enorme Hochverfügbarkeit

Rodney Rogers, Chief Executive Officer bei Virtustream, positioniert die Neuheit »Virtustream Storage Cloud« (Bild: speicherguide.de)Rodney Rogers, Chief Executive Officer bei Virtustream, positioniert die Neuheit »Virtustream Storage Cloud« (Bild: speicherguide.de)Auch EMC geht nun in die Cloud, aber das jetzt dafür richtig. Von der Tochter Virtustream kommt die »Virtustream Storage Cloud« (VCS), die in dieser Woche in den USA und Europa life gehen soll. Der auf der »EMC World 2016« letzte Woche vorgestellte Service sei die »erste echte Enterprise-Storage-Cloud«. Mehrfach betonten Sprecher, dass es für richtig unternehmenskritische Daten konzipiert worden. Und deshalb könne man erstmals eine Hochverfügbarkeit von 99,99999999999 Prozent garantieren. (Sie müssen nicht nachzählen: es sind 13 Neuner.)

VCS ist eine Object-Storage-Cloud-Plattform, mit der sich EMC an Service-Provider und große Unternehmen richtet, die eine Cloud-Architektur für ihre Backup- oder Archivdaten aufbauen und nutzen wollen. EMC-eigene Systeme wie VMAX, Isilon, Data Protection Suite, Data Domain, VNX und die ebenfalls in Las Vegas vorgestellte All-Flash-Lösung »Unity« können bereits an VCS andocken, und ihre Daten – wenn gewünscht – in diese hochsichere Cloud verschieben. Neben den EMC-eigenen Storage-Lösungen können auch diverse Storage-Systeme von Drittherstellern über ein S3-kompatibles Rest-API drauf zugreifen.

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Nicht nur Isilon-Anwender können »kalte« Daten künftig in der Cloud archivieren

Vor allem für Isilon-Anwender könnte diese Cloud-Variante sehr interessant sein. Denn sie können »kalte« Daten künftig in der Cloud archivieren. Steuern können sie den Vorgang mit Isilons »CloudPools«-Policies – diese können dazu genutzt werden, die Verlagerung und Speicherung von Dateien auf VCS zu regeln.

Nach Ansicht von Jeremy Burton, President Products und Marketing von EMC, ist VCS von der Philosophie her eher mit Apples iCloud als mit S3 bzw. »Glacier« von Amazon AWS vergleichbar. Auch wenn in der Cloud-Neuheit nun vier Jahre Entwicklungsarbeiten stecken, glaubt Burton, dass man noch lange nicht dem Markt hinterherlaufe. Denn erst jetzt zeichne sich der Trend ab, dass es fast schon ein Muss ist, dass sich ein modernes Datacenter übergangslos in die Cloud erweitern lasse: »Deshalb machen wir Cloud-Konnektivität und Cloud-Tiering zu einem Kernbestandteil aller unserer Produkte. Mit ‚Virtustream Storage Cloud’ und den Cloud-Features unserer Speicher-Produkte können wir Kunden jetzt noch mehr Auswahl anbieten: Sie können Daten in einer Managed-Public-Cloud von EMC speichern, in einer EMC-Private-Cloud oder in der Public-Cloud eines Anbieters ihrer Wahl.«

»Virtustream Storage Cloud« speichert jetzt schon 1,78 Exabyte an Daten

Und auch wenn VCS erst jetzt für die Allgemeinheit freigeschaltet wird – sie wurde bereits vorher entsprechend umfänglich getestet: Ihre Kernbestandteile laufen Burton zufolge bereits seit mehreren Jahren als Objektspeicher-Plattform der Produktiv-Umgebungen ausgewählter EMC-Kunden. Diese verwalten und überwachen zusammen 1,78 Exabyte an Daten und mehrere hundert Milliarden Objekte; das Monitoring-System, das sie dafür nutzen, verzeichne etwa 35 Milliarden Ereignisse pro Tag.

Die Cloud-Lösung wird unter anderem bereits von der früheren EMC-Tochter Syncplicity genutzt und umfassend getestet. Syncplicity ist Anbieter einer Enterprise File Sync & Share-Lösung (EFSS), für die sich Siemens entschied. Das Siemens-Projekt mit Syncplicity umfasst die Konsolidierung von ca. 3 PByte Daten in vier globalen Rechenzentren, und erstreckt sich auf 330.000 Mitarbeiter. Auch darüber gab es einen vielbeachteten Präsentationsbeitrag von Siemens auf der EMC World.

speicherguide.de-Fazit: Virtustream unter Erfolgsdruck

Engelbert Hörmannsdorfer war für speicherguide.de auf der »EMC World« in Las Vegas vor OrtEngelbert Hörmannsdorfer war für speicherguide.de auf der »EMC World« in Las Vegas vor OrtMit Virtustream erweitert EMC sein Cloud-Angebot massiv, zu dem unter anderem auch die Lösung »Pivotal Cloud Foundry« gehört. Man gewann auf der EMC World den Eindruck, dass hier das Wachstum der zukünftigen Dell Technologies generiert werden soll, das aus der klassischen On-premise-IT nicht mehr kommt. Also muss man sich einzigartig positionieren, beispielsweise mit den 13 Neunern. Denn wenn man eine Me-too-Cloud offeriert, die nur vom Preis her gegen Amazon AWS und Glacier anstinkt, dann würde man auch mit VMware vCloud Air konkurrieren. Und das will man natürlich unbedingt vermeiden.

Die Chance ist da, denn Virtustream dürfte von ihrem Know-how ihres bereits bestehenden Infrastructure-as-a-Service-Angebots (IaaS) profitieren. Hier sind richtige Performance-fordernde Dickschiffe angelandet, wie beispielsweise SAP und Oracle, und die – wie etliche Kundenpräsentationen zeigten – zur vollsten Zufriedenheit der Anwender laufen. EMC will via Virtustream anscheinend die gesamten Hybrid-Cloud-Infrastruktur und -Services nebst höchstperformanter Storage-Cloud aus einer Hand bieten – ein interessanter Schachzug, wo wir freilich erst später sehen, ob er aufgegangen ist. Keine Frage: »Cloud Infrastructure matters«, und EMC nimmt gerade Fahrt auf.

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