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HGST überrascht mit Ethernet-Laufwerksarchitektur

Festplatte wird zum Server inklusive CPU und DRAM sowie Ethernet-Schnittstelle (Bild: HGST)
Festplatte wird zum Server inklusive CPU und DRAM sowie Ethernet-Schnittstelle (Bild: HGST)
Der Festplattenhersteller HGST hat auf dem »OpenStack Summit« vom 12. bis 16. Mai 2014 in Atlanta eine Überraschung parat: Nach Seagate und deren »Kinetic«-Plattform wird auch HGST auf eine Ethernet-Laufwerksarchitektur einschwenken. Im Falle HGST erhält jede Festplatte einen kleinen Linux-Server, über den das Laufwerk ansprechbar ist. Bei Kinetic wird die Festplatte über eine von Seagate definierte Software-Schnittstelle (API) angesprochen.

Wie in der Präsentation gezeigt werden soll, laufen SDS-Lösungen (Software-Defined Storage) wie »OpenStack Object Storage« (Codename »Swift«), »Ceph« und »Red Hat Storage Server« (alias Gluster) ohne Modifizierung in der offenen Architektur. »Wir schätzen, dass existierende Storage-Management-Lösungen und Filesysteme, die für Linux geschrieben wurden, voraussichtlich für unsere neue Architektur recompiliert werden«, erläutert Manfred Berger, Spezialist für Cloud & Mobility EMEA bei HGST, im Gespräch mit speicherguide.de.

Festplatte ist nun kein Block-Storage-Gerät mehr

Man geht bei HGST davon aus, dass der offene Ansatz mit Linux den Entwicklern mehr Flexibilität gibt, statt ihre Software an eine anbieterspezifische API und Architektur anpassen zu müssen. »Dadurch, dass die Festplatte auf Linux basiert, kann sie frei konfiguriert werden«, sagt Berger. »Die Platte wird zu einem kleinen Server inklusive CPU und DRAM und Ethernet-Schnittstelle. Die Platte ist nun kein Block-Storage-Gerät mehr.«

Mehrere Festplatten lassen sich zu einem größeren Server verbinden. Und Entwickler können der Festplatte gleich Storage-Management- oder -Monitoring-Software mitgeben. Damit sind nach Meinung von Berger diese Laufwerke für die zukunftsweisende Verarbeitung von Big Data, Analysen, Suchanfragen und andere Anwendungen, welche die langfristige Aufbewahrung aktiver Daten erfordern, bestens geeignet.

»OpenStack Summit«-Demo mit 4U-Rack mit 60 der neuartigen Ethernet-Drives

Auf dem Summit in Atlanta wird ein 4U-Rack mit 60 dieser neuartigen Festplatten demonstriert. Zum Einsatz kommen 4-TByte-Drives, wodurch sich eine Gesamtkapazität von 240 TByte ergibt. Die Skalierungs- und Storage-Management-Fähigkeiten erscheinen enorm. Deshalb ist Berger auch der Meinung, dass sich diese neuartige Storage-Plattform vor allem für Cloud-Hosting-Unternehmen eignet – interessanterweise zeichnet sich dies auch bei der Kinetic-Konkurrenzentwicklung ab. »Auf einer Platte könnten beispielsweise mehrere Web-Server parallel laufen«, erläutert Berger.

Darüber hinaus kündigt HGST auf dem Summit auch die Unterstützung für eine Initiative an, mit der ein öffentlich zugänglicher Community-Test-Cluster für »OpenStack Object Storage« umgesetzt werden soll. Hierbei soll dann auch heliumgefüllte Festplatte vom Typ »Ultrastar He6« mit 6 TByte eingesetzt werden.

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