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HP zündete nächste »Converged Storage«-Stufe

Vom Midrange bis Highend: neue 3PAR-StoreServ-Familie (Bild: HP)
Vom Midrange bis Highend: neue 3PAR-StoreServ-Familie (Bild: HP)
Vor knapp eineinhalb Jahren kündigte Hewlett-Packard ihre Philosophie des »Converged Storage« an. Erste Produkte gab es auch schon. Aber auf HPs derzeit in Frankfurt tagender EMEA-Kundenkonferenz »HP Discover« legt der Konzern nun kräftig mit einer neuen Architektur von polymorphem Speicher nach. Die neue Speicherarchitektur ist Basis aller HP-3PAR-Speichersysteme. Angekündigt wurden auch darauf basierende 3PAR-Midrange-Systeme, das preiswerteste beginnt nun bei rund 20.000 US-Dollar.

Allerdings bedeutet eine neue Architektur auch einen Technologiewechsel, bzw. sogar einen gewissen Technologiebruch mit früheren Architekturen. David Scott, Senior Vice President und General Manager, Storage Division von HP, betonte, dass praktisch alle derzeitigen monolithischen Storage-Architekturen zehn bis 15, teilweise sogar bis zu 25 Jahre alt sind. Aber die heutigen virtualisierten Rechenzentren stellten vollkommen neue Anforderungen, die mit diesen Storage-Systemen nur mehr unzureichend erfüllt werden könnten.

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HP Converged Storage für Block-, Object- und File-Anwendungen

»Anbieter herkömmlicher Speicherarchitekturen sind nicht in der Lage, Unternehmen dabei zu helfen, auf neue Arbeitslasten zu reagieren – und neue Funktionen in alte Architekturen zu integrieren hat zu einem Alptraum geführt«, sagte Scott. HPs Converged Storage als neues Speicher-Konzept ermöglicht deshalb eine einheitliche System-Architektur für Block-, Object- und File-Anwendungen in verschiedenen Formen und Größen für kleine, mittlere und große Unternehmen.

»Herkömmliche Speicherarchitekturen« gibt es freilich auch bei HP, wie beispielsweise die EVA-Serie. Es wurde zwar in Frankfurt nicht direkt angesprochen, aber EVA scheint nun deshalb das Ende der Fahnenstange erreicht zu haben. Man hörte Floskeln, dass die neue 3PAR-Generation sozusagen die »next generation EVA« sei. Auf jeden Fall wurde eine Migrationsmöglichkeit vorgestellt, um einen Online-Import von EVA-Systemen zu den neuen 3PAR-Systemen via »EVA Command View« zu ermöglichen. »Die EVA-DNA ist in den 3PAR-Systemen enthalten«, süffisierte Scott.

Was braucht die VM? Viel Storage? Oder hohe I/Os?

Was allen neuen HP-Speichersystemen gemeinsam ist, ist extremste Skalierbarkeit. »Früher«, erläutert Guido Klenner, Senior Business Manager Online Storage bei HP, »wuchsen Storage-Systeme mit den Anforderungen des Servers. Lag beispielsweise eine Datenbank auf dem Server, gab es Möglichkeiten für den Administrator, das dazugehörige Speichersystem dafür zu optimieren.«

Mit virtualisierten Servern sei das heute komplett anders. Wenn ein Anwender eine Virtuelle Maschine (VM) aufsetzt, weiß der Administrator noch gar nicht, was darauf läuft. Ist es eine Anwendung, die hohe Kapazitäten braucht? Oder hohe I/O-Anforderungen hat? Klenner nennt dies die »Ära des Unvorhersagbaren«.

Jede VM bekommt ihr spezielles virtuelles Array

Und so wie ein physikalischer Server auf einmal 20 VMs mit unterschiedlichsten Anforderungen an die Storage-Systeme hostet, so lasse sich ein 3PAR-System in bis zu 1.024 virtuelle Storage-Arrays aufteilen. »Und jedes Array ist anderes definierbar«, betont Klenner gegenüber speicherguide.de. »Wir haben hier jetzt echte Virtualisierung wie auf der Server-Seite.« Also jede VM bekommt das explizit darauf zugeschnittene virtuelle Array.

HP hängte deshalb die Neuvorstellung auch ziemlich hoch auf. Es sei die bedeutendste Storage-Ankündigung seitens HP seit über einem Jahrzehnt, heißt es in Frankfurt. Keiner der Mitbewerber – angefangen von EMC, IBM, NetApp bis hin zu HDS oder Dell – habe etwas Vergleichbares zu bieten. HP-Manager Scott schoss sich regelrecht vor allem auf EMC ein, und betonte mehrfach deren mehr als zehn Storage-Architekturen bzw. Storage-Betriebssysteme.

Die HP-Neunkündigungen im Einzelnen:

? »HP 3PAR StoreServ 7000 Storage«: Dieses Vier-Controller-System auf Grundlage der 3PAR-Plattform bietet Hochverfügbarkeit und Service-Qualität von Tier-1-Systemen zum Preis eines Midrange-Systems ab 20.000 Euro. Die Storeserv-Systeme unterstützen Block- und File-Services sowie konventionelle Festplatten und SSDs. In der SSD-Konfiguration ermöglicht das System bis zu 320.000 IOPS. Das sei 2,4-mal mehr als das schnellste Wettbewerbs-Array. Damit eignet sich das System vor allem für Anwendungen, die eine sehr geringe Reaktionszeit oder Latenz benötigen – beispielsweise Datenbanken. Außerdem nutzt das System eine Reihe an nativ implementierten Thin-Technologien, zum Beispiel automatische Thin-Reglemation und Thin-Provisioning. Damit senkt HP die Brutto-Kapazitätsanforderungen um bis zu 50 Prozent. Das garantiert HP mit dem Vertriebsprogramm »Get Thin Guarantee«. Die Lösung »HP 3PAR SmartStart« reduziere die Installation auf fünf Schritte und wenige Minuten. HP-EVA-Anwender können die neue Software »HP 3PAR Online Import« nutzen, um Daten von EVA auf 3PAR Storeserv zu verschieben.
? »HP StoreAll Storage«: Diese hochskalierbare Plattform bietet Platz für bis zu 16 PByte Daten. Unterstützt werden Milliarden Objekte und Daten in einem Namensraum (»single namespace« Das ermögliche Kunden, ohne zusätzlichen Administrationsaufwand Big-Data-Archive und Cloud-Speicher auf einer Plattform bereitzustellen. Das System beinhaltet auch die Datenbank-Technologie für Metadaten »HP StoreAll Express Query«. Sie beschleunige die Dateifindung und die Analyse um das 100.000-fache gegenüber konventionellen Suchmethoden. Dadurch sollen Kunden PByte an Daten innerhalb von Sekunden oder Minuten anstelle von Stunden oder Tagen durchsuchen können. Ein IDOL-Connector ermöglicht die Verknüpfung mit der HP-Datenanalyse-Engine »Autonomy Intelligent Data Operating Layer« (IDOL). Das beschleunige die Verarbeitung von dynamischen Inhalten über große Datensätze hinweg. Die neue Plattform verringere die Administrationszeit, indem Administratoren File- und Object-Storage auf einer Plattform speichern und über ein einzelnes Interface verwalten können. Außerdem ist StoreAll Storage vorkonfiguriert und soll sich dadurch innerhalb von zehn Minuten in Betrieb nehmen lassen.
? »HP StoreOnce 2000 Backup« und »HP StoreOnce 4000 Backup«: Mit diesen beiden neuen Modellen weitet HP das bestehende Storeonce-Portfolio mit Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen aus. Beide Systeme arbeiten mit der Software »HP StoreOnce Catalyst«. Sie sollen Backups bis zu zweimal schneller und bis zu 35 Prozent günstiger vornehmen als das leistungsfähigste Wettbewerbssystem. HP hat Storeonce Catalyst im Juni für die Storeonce-6000er-Serie vorgestellt. Mit der Software bietet HP einen durchgängigen Deduplizierungsalgorithmus vom Client über Anwendungs- oder Backup-Server in Außenstellen bis zum zentralen Rechenzentrum. Um Daten schnell wiederherstellen zu können, speichert die Software lokale Kopien der Backups. Dafür ist keine zusätzliche Hardware nötig. Die Software ermögliche einen Durchsatz von bis zu 100 TByte pro Stunde und eine zentrale Verwaltung.

Die Preise für das Speichersystem 3PAR StoreServ 7200 beginnen bei 20.000 Euro. Das für vier Controller ausgelegte System 3PAR StoreServ 7400 beginnt bei 32.000 Euro. Beide Systeme sollen ab dem 14. Dezember auch über Channel-Partner erhältlich sein. HP StoreAll Storage sei ab dem 20. Dezember weltweit erhältlich. Der Preis beginnt bei 0,91 Euro pro GByte. Der Preis umfasst alle Software-Funktionen wie Tiering, Snapshots, Continious-Remote-Replication, Express-Query, WORM, Data-Retention und Constant-Validation. Die Preise für StoreOnce 2000 und 4000 Backup beginnen bei 10.000 bzw. 25.000 Euro. Storeonce 6200 Backup soll weltweit ab einem Listenpreis von 220.000 Euro erhältlich sein. Der »StoreOnce Replication Manager« ist ab sofort als kostenloser Download erhältlich.

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