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Oracle geht mit SL150-Tape-Library gegen Quantum

Erweiterungsmodule der »StorageTek SL150« (Bild: Oracle)
Erweiterungsmodule der »StorageTek SL150« (Bild: Oracle)
In den Einstiegs-Tape-Library-Markt kommt wieder Bewegung. Oracle kündigt die LTO-5-Tape-Library »StorageTek SL150« an, die sich vor allem für kleinere und mittelständische Unternehmen (KMUs) eignet. Das neue Modell ist extrem skalierbar: von 30 bis 300 Cartridge-Slots, und von einem bis zu 20 LTO-5-Laufwerken. Aus diesem Grund löst es auch gleich drei Tape-Librarys bei Oracle ab: die Einstiegsmodelle SL24 und SL48 sowie das Midrange-Modell SL500.

Das neue Gerät ist das erste vollkommen selbst entwickelte Tape-Projekt, seit Oracle in 2009 Sun Microsystems übernahm. »Wir waren alle die Jahre gut unterwegs im Highend, aber jetzt wurde es Zeit, die Einstiegslinien kräftig zu überarbeiten«, erklärt Tom Wultich, Director of Tape Systems Product Management bei Oracle gegenüber speicherguide.de. »Unser Ziel war ein System, das extrem stark skalierbar, und trotzdem sehr einfach zu bedienen ist.«

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Software und GUI basiert auf Oracle-Fusion-Middleware

Neue Bedieneroberfläche der »StorageTek SL150« (Bild: Oracle)
Neue Bedieneroberfläche der »StorageTek SL150« (Bild: Oracle)
Während die Hardware klar die Handschrift der Storagetek-Entwickler trägt, ist die Software deutlich Oracle-näher geworden: sie läuft nämlich auf einer Oracle-Fusion-Middleware-Software. Dies resultiert allerdings einer sehr übersichtlichen Bedieneroberfläche, die überdies via Ethernet auch von einem Web-Browser bedient werden kann. Aber bereits das Display am Gerät lässt keine Wünsche offen, hier kommt jetzt sogar ein Touch-Panel zum Einsatz.

Auch die Preisliste für Erweiterungen ist erstaunlich einfach. »Es gibt keine Lizenzschlüssel, wenn es um neue Kapazitäten oder andere Features geht. Alles ist im Standardpreis mit drin«, erläutert Wultich. »Es muss lediglich für die Hardware an neuen Erweiterungsslots oder Laufwerken bezahlt werden – das war’s.«

Bereit für Tiered-Storage inklusive Archivierung

Die Architektur sei so angelegt, dass es auch Tiered-Storage erlaube. Nach Meinung von Wultich sei das Preis-Leistungs-Verhältnis so günstig, dass damit auch Anwender angesprochen werden können, die gemachte Tape-Backups in die Archivierung überführen wollen.

Seiner Erkenntnis nach gebe es zunehmend Bereitschaft vor allem bei KMUs, keine separaten Archivierungslösungen mehr anzuschaffen, sondern die Backup-Medien gleich der Archivierung zuzuführen. Dies liegt sogar im Trend mit einer Studie von Gartner, die Administratoren empfiehlt, sich mit integrierten Backup- und Archivierungslösungen zu befassen.

Frontalangriff auf Quantum, und teilweise auf BDT

Mit der neuen Library geht Oracle frontal gegen Quantum und deren Entry-Level-Modelle Scalar i40 und i500. In zweiter Linie nennt Wultich als Hauptkonkurrenten den deutschen Tape-Autoloader-Hersteller BDT, der auf OEM-Basis für viele IT-Unternehmen wie IBM, Dell, HP oder Fujitsu Entry-Level-Tape-Lösungen herstellt.

Wultich betont, dass sich die SL150 »in weniger als 30 Minuten installieren« lässt. Weitere Kapazität könne mithilfe des USB-basierten Selbsterkennungssystems für neue Erweiterungs-Module schnell hinzugefügt werden. Preise wurden keine angegeben, sie sollen aber »aggressiv« sein.

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