Sandisk: ZetaScale kitzelt noch mehr Performance aus SSDs heraus
Zetascale ersetzt wie eine Middleware die Disk-basierten I/O-Befehle (Bild: Sandisk)Die soeben angekündigte »ZetaScale«-Software vom Flash-Spezialisten SanDisk löst den festplattenbasierten I/O-Zugriff auf SSDs durch Object-Storage auf. Dadurch beschleunigt sich die Performance von SSDs nochmals erheblich. Vorteile ergeben sich auch bei Applikationen, die DRAM als Cache für Hot-Data verwenden.
Werden Festplatten durch SSDs ersetzt, beschleunigen sich die entsprechenden Applikationen bereits deutlich. Aber es gibt immer noch einen Flaschenhals: der Zugriff erfolgt über festplattenbasierte I/O-Befehle auf Block-Level. Hier setzt jetzt Zetascale als eine Art Middleware auf Object-Storage-Basis an. Dies beschleunigt nicht nur SSDs, sondern auch In-Memory-Anwendungen, die typischerweise neuerdings immer öfters auf Flash zugreifen.
Zetascale beschleunigt NoSQL-Anwendungen deutlich
Sandisk gibt dafür folgende Beispiele an:
► NoSQL-Datenbanken wie »Cassandra« können eine viermal höhere Leistung erreichen, wenn sie SSDs anstatt Festplatten verwenden – doch in Kombination mit Zetascale erzielen NoSQL-Anwendungen mit SSDs sogar eine bis zu neunmal höhere Leistung.
► Ähnlich bei »MongoDB«: Anwendungen beschleunigen sich um den Faktor 3, wenn Festplatten durch SSDs ersetzt werden – mit Zetascale soll es indes einen Leistungssprung um den Faktor 20 geben.
»Die Flash-Technologie ermöglicht erstaunliche Leistungssteigerungen für Unternehmens- und Cloud-Anwendungen, ohne dass Kunden dafür Änderungen an ihren bereits bestehenden Rechenzentren vornehmen müssen. Jedoch sind viele der heutigen Analyse-, Datenbank- und In-Memory-Computing-Anwendungen noch nicht für Flash-Speicher optimiert«, sagt John Scaramuzzo, Senior Vice President und General Manager für Enterprise Storage Solutions bei Sandisk. »ZetaScale stellt einen bedeutsamen Schritt vorwärts für unsere Vision eines Rechenzentrums dar, das durch Flash-Technologie geprägt ist. Die Flash-Technologie erlaubt es Software Entwicklern, Anwendungen sowohl zu skalieren als auch zu optimieren, damit sie die aktuellen Anforderungen an Big Data und Echtzeit-Analysen erfüllen und gleichzeitig den TCO senken.«
In-Memory-Computing-Anwendungen können TByte an Flash adressieren
Die Zetascale-Software schließt nach Meinung von Sandisk auch eine Lücke zwischen DRAM und Flash-Speicher für In-Memory-Computing-Anwendungen wie Fraud-Detection, Supply-Chain-Optimierung und Risikoanalysen. Denn die gerade bearbeiteten Datensätze seien nicht länger allein auf DRAM angewiesen, sondern können auch TByte an preisgünstigerem Flash-Speicher nutzen. Dies verringere die Kosten der Transaktionen pro Sekunde (TPS) bis hin zum Faktor vier.
Parallel zur Zetascale-Vorstellung kündigen Sandisk und der Partner GigaSpaces Technologies auch »GigaSpaces XAP MemoryXtend« an. Diese Lösung verbindet In-Memory-Anwendungen mittels der Zetascale-Technologie mit dem Flash-Speicher eines Systems. Kunden sollen damit größere Datensätze beinahe in Echtzeit zur verarbeiten können.
Zetascale soll übrigens nicht nur auf Sandisk-Flash-Lösungen beschränkt sein, sondern kompatibel mit allen Flash-Speichermedien für PCIe, SAS, SATA, DIMM oder NVMe sein. Für Entwickler gibt es ein Software-Development-Kit (SDK) von Zetascale.
- Mehr Infos über Zetascale von Sandisk
- Ganz aktuell: Sandisk-SSD mit 480 GByte derzeit bei Media Markt für 199 Euro
- Sandisk übernimmt Flash-Spezialist Fusion-io für 1,1 Mrd. US-Dollar
- Sandisk setzt mit X300s-Modellserie auf selbstverschlüsselnde SSDs
- Sandisk Ventures beteiligt sich an Nexenta Systems
- Avnet vertreibt Sandisk-Lösungen nun weltweit
- speicherguide.de-Testbericht über die Sandisk-SSD »Ultra Plus«
- Mehr über Flash und SSDs (Solid-State-Drives) im speicherguide.de-Schwerpunkt