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Seagate schwenkt mit Virident auf PCIe-Flash-Kurs ein

Begehrt: PCIe-Flash-Karte »FlashMAX II« (Bild: Virident)
Begehrt: PCIe-Flash-Karte »FlashMAX II« (Bild: Virident)
Die Flash-/SSD-Strategie des Festplattenherstellers Seagate war bislang nicht von großartigem Erfolg gekrönt. SSDs vor allem für Server – hier hat Seagate die »Pulsar«-Linie im Programm – werden derzeit, bevor sie überhaupt richtig abheben können, bereits von PCIe-Flash-Karten bedrängt. Auf diese Boards kann die CPU über den PCIe-Bus direkt wie auf ein RAM zugreifen. PCIe-Flash-Karten umgehen damit die Standard-Speicherschicht der Betriebssysteme sowie den Overhead von Festplatten-/SSD-basierenden Protokollen – und erreichen so annähernd DRAM-Geschwindigkeit mit ihren Flash-Speichern.

Um in diesem Markt endlich richtig mitspielen zu können, hat Seagate ein Kooperationsabkommen mit dem jungen Unternehmen Virident geschlossen, das sich unter anderem auf PCIe-Flash-Boards spezialisiert hat. Top-Produkt ist derzeit die Modellfamilie »FlashMAX II«, die Kapazitäten von 550 GByte bis 2,2 TByte ermöglicht. Es werden Lesegeschwindigkeiten von bis zu 2,7 GByte/s spezifiziert. Die Transaktionsraten beim Lesen werden mit bis zu 325.000 IOPS angegeben.

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Der Markt für »Storage Class Memory« (SCM) wird derzeit verteilt

»Storage Class Memory« (SCM) wirbelt alte Server-Storage-Architekturen durcheinander (Bild: IBM)
»Storage Class Memory« (SCM) wirbelt alte Server-Storage-Architekturen durcheinander (Bild: IBM)
Flash im Server ist eine neue Storage-Klasse, hierfür bürgert sich langsam die Bezeichnung »Storage Class Memory« (SCM) ein. Und neben diversen Technologien kämpfen auch allerhand Firmen um diesen riesigen Boom-Markt. Neben Virident wären hier in erster Linie Fusion-io, Violin Memory und STEC zu nennen. Weitere Marktmitspieler sind Intel, Micron, SanDisk, LSI und die von IBM übernommene Texas Memory Systems. Fusion-io beliefert beispielsweise den Großkunden Facebook, der extrem hohe I/O-Anforderungen hat.

Vor fast genau zwei Jahren kündigten Seagate und LSI eine Kooperation bei PCIe-SSDs an – die Kooperation scheint aber nicht erfolgreich gewesen zu sein. Entsprechende Produkte sucht man bislang vergebens. Mitte vergangenen Jahres investierte Seagate in den SSD-Controller-Spezialisten Densbits. Auch hier ist bislang unklar, ob und in welche Produkte dieses Know-how einfließt. Es gab auch letzten Sommer ein Gerücht, dass Seagate am SSD-Spezialisten OCZ interessiert sein könnte – dieses dürfte nun endgültig ad acta gelegt werden.

Angeblich investiert Seagate in Virident 40 Mio. US-Dollar

Seagate investiert auch in Virident, eigenen Angaben zufolge ist es eine »strategische Beteiligung«. Über die Höhe machte Seagate keine Angaben. Etliche US-News-Websites berichten indes von einer Investitionshöhe von 40 Millionen US-Dollar.

Im Rahmen der Kooperation mit Virident will Seagate die Virident-Produkte ab sofort ihren OEM-Kunden anbieten. Kommende Produkte sollen sehr eng zusammen entwickelt werden.

Den PCIe-Flash-Board-Markt hat übrigens nicht nur Seagate verschlafen. Auch von den Festplattengrößen Western Digital und Toshiba ist hier nichts zu hören und zu sehen. SSDs haben sie wohl alle im Programm, die zwar auch I/O-intensive Applikationen beschleunigen – aber nicht so deutlich wie PCIe-Flash-Karten.

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