Suse steigt mit Ceph in Software-defined Storage ein
Minimalanforderungen für einen Storage- und einen Monitor-Node von »Suse Enterprise Storage 1.0« (Quelle: suse.com)»Ceph« nennt sich ein Open-Source-Cluster-Dateisystem, mit dem sich Standard-Server-Hardware zu Storage-Clustern verbinden lassen. Und auf Ceph basiert nun auch eine Lösung vom Linux-Spezialisten Suse, die sich »Suse Enterprise Storage 1.0« (SES) nennt. Für Suse ist es der Einstieg in das sich gerade öffnende Marktsegment des Software-defined Storage (SDS). Suse hatte das Produkt letztes Jahr avisiert, und für das erste Halbjahr 2015 angekündigt. speicherguide.de berichtete bereits letzte Woche, dass die offizielle Ankündigung wohl unmittelbar bevorsteht – nun ist es soweit.
Die neue Storage-Lösung setzt allerdings nicht auf der aktuellen Ceph-Version 0.87 (»Giant«) vom Oktober 2014 letzten Jahres auf, sondern auf der Version 0.8 (»Firefly«). Das Basis-Betriebssystem ist Suse Linux Enterprise 12. Aufgrund der integrierten Redundanz von Ceph ist auch die Suse-Storage-Lösung hochverfügbar und beliebig erweiterbar. Das Management gilt als sehr einfach, weil die Daten automatisch verteilt werden.
Suse kalkuliert bei »Enterprise Storage 1.0« mit Kosten von 0,1 US-Cent pro GByte pro Monat
Das hauptsächlich schlagende Argument für eine Open-Source-basierende Storage-Lösung ist deren enormer Kostenvorteil, da die Software auf Standard-x86-Server-Hardware aufsetzt. Suse rechnet Kosten von 0,1 US-Cent pro GByte pro Monat für ihre Lösung vor. Bei der Suse-Lösung erhält man dafür Features wie Cache-Tiering, Thin-Provisioning, Copy-on-Write-Clones, Erasure Coding, parallelen Objekt- und Block-Zugriff, OpenStack-Integration, Software-Updates sowie das Erhöhen von Knotenzahl und Kapazität im laufenden Betrieb.
Suse Enterprise Storage 1.0 ist erhältlich als Stand-alone-Lösung, oder als Option für die bereits erhältliche »Suse OpenStack Cloud«-Plattform. In den USA werden Preise beginnen bei 10.000 US-Dollar für das SES-Starting-Bundle aufgeworfen. Es beinhaltet die SES-Software sowie den »Suse Linux Enterprise Server« (SLES); damit sich vier Storage-Nodes (mit ein bis zwei CPU-Sockel), drei bis fünf Monitor- und ein Management-Knoten aufsetzen. Fertige Lösungs-Bundles mit (Server-)Hardware-Herstellern sind anscheinend in Planung.
Es tut sich was bei Ceph
Nachdem sich Ceph letztes Jahr auf einmal einen Namen machte, wurde die dahinter stehende Entwicklerfirma Inktank vergangenen Mai von Red Hat gekauft. Auch Red Hat hat bereits eine Storage-Lösung basierend auf Ceph herausgebracht. Zusätzlich wurde Ceph noch von Fujitsu entdeckt, die letztes Jahr ihr darauf basierendes brandneues Storage-System »Eternus CD10000« herausbrachten. Fujitsu stülpte allerdings eine eigene Management-Softwareschicht drüber, da Ceph alleine vom Administrator doch allerhand Konfigurationsarbeit abverlangt.