Thunderbolt-Systeme sind lieferbar – aber ohne Kabel
Alle Thunderbolt-Geräte wurden und werden sogar ganz offiziell ohne Kabel ausgeliefert. »Das ist im Lizenzvertrag mit Apple so vorgesehen«, erklärt Rainer Thieme, Presales Manager des Storage-Systemeherstellers Promise. Und auch LaCie, das nun die Verfügbarkeit ihrer Thunderbolt-Systeme »Little Big Disk Thunderbolt« ankündigt, teilt bei der Vorstellung ganz trocken mit: »Ein Thunderbolt-Kabel gehört nicht zum Lieferumfang.«
Thunderbolt-Kabel mit zwei Meter kostet 49 Euro
Auf der Kundenveranstaltung wurde erstmals in Europa eine professionelle LTO-5-Tape-Library via »SANLink« an einem »MacBook Pro« betrieben. Sanlink ist ebenfalls eine Neuheit von Promise, die offiziell noch gar nicht angekündigt ist. Sanlink enthält in einem externen Gehäuse eine Schnittstellenkarte mit jeweils zwei Thunderbolt- und 4-Gbit/s-Fibre-Channel-Ports. Das Gerät wird voraussichtlich in der Promise-Preisliste für 799 Euro stehen. Es verbindet hochvolumigere FC-Speichersysteme eben mit Thunderbolt-Geräten.
Mit »SANLink« von Promise sind FC-Geräte angeschließbar
Auf der Kundenveranstaltung stellte das Sanlink-Gerät die Verbindung zwischen einem MacBook Pro mit Thunderbolt-Anschluß und einer mit Fibre-Channel ausgestatteten LTO-Library von Tandberg Data her. Angesprochen wurden die Geräte von der Backup-Software »PresSTORE P4 Backup« und »P4 Archive« von Archiware. Die ganze Konfiguration flutschte ohne weitere Treibersoftware. Durch die universelle Hardware-Kompatibilität von Presstore P4 lassen sich damit alle LTO-Laufwerke und Librarys an allen Thunderbolt-Rechnern betreiben.
»Wir wollten zeigen, welche neuen Möglichkeiten sich mit Thunderbolt ergeben und damit einen Denkanstoß geben, was das bedeuten kann«, erklärte Dr. Marc Batschkus, Business Development Manager von Archiware. »Ich denke, dass wir eine enorme Demokratisierung von Technologien erleben werden, die vorher Rechenzentren und Serverräumen vorbehalten waren. Anwender werden Multi-TByte-RAIDs und LTO-Laufwerke auf dem Schreibtisch betreiben. Jeder kann sich künftig eine SAN-Umgebung leisten.«
Zwei Thunderbolt-Ports können parallel 20 Gbit/s rausjagen
Thunderbolt ist eine bidirektionale Schnittstelle, die pro Kanal 10 Gbit/s ermöglicht. Damit ist sie rund doppelt so schnell wie USB 3.0. Besonderheit dabei: Wenn ein Gerät zwei Thunderbolt-Ports besitzt – wie beispielsweise der iMac von Apple –, dann lassen sich die Daten parallel auch über beide Kanäle rausjagen bzw. einlesen. In diesem Fall schafft Thunderbolt also 20 Gbit/s, bzw. ist viermal so schnell wie USB 3.0.
Die Thunderbolt-Schnittstelle ist bis zu sechsmal kaskadierbar. Hierbei muss freilich jedes Gerät zwei entsprechende Ports besitzen. Ein Gerät wie der Apple-Monitor mit nur einem Thunderbolt-Anschluss sollte also der letzte in der Kette sein.
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