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Nach dem NSA-Schock: Cloud-Strategien werden überdacht

Auswirkungen der Snowden-Enthüllungen auf die Cloud (Quelle: NTT Com)
Auswirkungen der Snowden-Enthüllungen auf die Cloud (Quelle: NTT Com)
Nahezu neun Zehntel (88 Prozent) der IT-Verantwortlichen haben aufgrund des NSA-Internet-Spionageaffäre ihr Einkaufsverhalten bei Cloud-Diensten geäündert – oder haben dies bereits getan. Davon hat über ein Drittel (38 Prozent) die Bestimmungen für die Beschaffung dieser Dienste bei Cloud-Anbietern verschärft. Dies ergab eine internationale Studie zum Cloud-Verhalten von NTT Communications (NTT Com) nach dem NSA-Schock.

Die Untersuchung befasst sich mit dem Thema: »NSA-Nachwehen: Wie Snowden die Einstellung der IT-Entscheidungsträger zur Cloud verändert hat«. Befragt wurden rund 1.000 ICT-Entscheidungsträger aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Hongkong und den USA. Fakt scheint zu sein: Die ICT-Entscheidungsträger reagieren mit einer deutlichen Änderung ihres Cloud-Einkaufsverhaltens – und zwar als direkte Folge der von Edward Snowden erhobenen Vorwürfe zu der großangelegten heimlichen Netzspionage.

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Cloud-Speicherort spielt mittlerweile bedeutende Rolle

Die Studie zeigt die Aspekte auf, die Unternehmen zu einem Umdenken bei der Nutzung von Cloud-Computing bewegen. So gehen nur noch fünf Prozent der Befragten davon aus, dass der Speicherort beim Aufbewahren der Unternehmensdaten keine Rolle spielt. Immerhin verlagern mittlerweile 31 Prozent der IT-Entscheider Daten zu Standorten hin, von denen sie wissen, dass sie dort sicher sind. Rund 62 Prozent derjenigen, die derzeit nicht auf die Cloud setzen, sind der Überzeugung, dass die Enthüllungen sie von einer Verlagerung ihrer Daten in die Cloud abgehalten haben.

IT-Verantwortliche bevorzugen jetzt einen Cloud-Dienst, der sich in ihrer Region befindet. Die allerhöchste Zustimmungsrate hierzu kommt aus der EU mit 97 Prozent, gefolgt von Entscheidern aus den USA (92 Prozent). Auch werden Cloud-Anbieter weitaus genauer also vorher geprüft, immerhin knapp über die Hälfte der Befragten (52 Prozent) verfährt nun so. Und 16 Prozent verschiebt oder kündigt sogar derzeit Verträge mit Cloud-Service-Anbietern.

Doch man kann auch mehr tun, als zu kündigen. Mehr als vier Fünftel (84 Prozent) sind der Meinung, sie benötigen nun mehr Schulung im Bereich Datenschutz. Und immernin 82 Prozent aller ICT-Entscheidungsträger weltweit stimmt den Vorschlägen von Angela Merkel zu, Datennetzwerke zu trennen.

Verschlüsselung wird verstärkt eingesetzt

»Die Ergebnisse zeigen, dass die ICT-Entscheidungsträger aufgrund der NSA-Vorwürfe eine kritischere Einstellung gegenüber der Cloud einnehmen. Dies wirkt sich zum einen auf deren Beschaffungspolitik aus, zum anderen führt das zu einer eingehenderen Prüfung möglicher Lieferanten bzw. des Speicherorts«, sagt Jens Leuchters, Regional General Manager Central & East bei NTT Europe. »Trotz des Skandals und der weltweiten Sicherheitsbedrohung dürfen Manager aber nicht aus den Augen verlieren, dass Cloud-Plattformen die Agilität und technologische Innovation von Unternehmen fördern – selbst in den risikobewusstesten Organisationen. ICT-Entscheidungsträger arbeiten hart, um Wege zu finden, auch künftig von solchen Vorteilen zu profitieren und gleichzeitig die Organisation vor jedweder Gefährdung zu schützen. Wir sind optimistisch, dass die Branche diese Herausforderungen meistern wird, indem Datenbewegungen limitiert werden und Verschlüsselungstechnologie zum Einsatz kommt.«

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