Amazon tütelt Mega-Cloud-Deal mit CIA, NSA, FBI & Co ein
Cloud von Amazon Web Services AWS (Bild: Amazon)Vermutlich jeder, der im Internet unterwegs ist, hat schon mal bei Amazon eingekauft. Nun hat der Online-Versandhändler einen neuen Kunden: Die United States Intelligence Community (IC). Dies ist ein Zusammenschluss aus 17 US-Nachrichtendiensten, unter anderem NSA, DEA, CIA, FBI & Co. Und die IC kauft bei Amazon nun Technologie für 600 Millionen US-Dollar ein, um künftig auf riesige Datenmengen gemeinsam in der Cloud zugreifen zu können.
Allerdings ist es nicht nur ein Einkauf. Vielmehr soll die Cloud-Technologietochter Amazon Web Services (AWS) zu diesem Zweck eine Mega-Cloud für die Geheimdienste entwickeln. Wie das US-amerikanische Onlineportal »Defense One« schreibt, sehen die Geheimdienste darin eine Chance, die bislang separat geführten Informationen und Archive in einer Super-Cloud einfacher zusammenzuführen. »Eine neue Ära der Zusammenarbeit« nennt dies Defense One.
Geheimdienste sparen Geld mit der Amazon-Cloud
Der Amazon-Deal soll den Geheimdienst-Behörden sogar dabei helfen, Geld zu sparen. Da alle notwendigen Programme in der Cloud gespeichert sind, würden die Investitionen für Software, Installation, Updates und Wartung entfallen. Gezahlt werde auch für die Super-Cloud nur für tatsächlich in Anspruch genommene Dienste und Informationen.
Kenner der Geheimdienstszene werten den Amazon-Deal als radikalen Neuanfang für die US-Geheimdienste. Denn noch nie sei ein solcher Auftrag an ein Unternehmen aus der Privatwirtschaft gegangen. Außerdem hätten die IT-Spezialisten der Geheimdienste eine solche Cloud auch selber entwickeln können. Aber wie es scheint, hätte dies vermutlich länger gedauert, und wäre wahrscheinlich auch teurer geworden. IC soll im letzten Jahr laut Defense One rund acht Milliarden US-Dollar für neueste IT-Ausrüstung ausgegeben haben.
Datensicherheit in der Amazon-Cloud höher als in den Data-Center der Intelligence Community
»Jeder kann ein Data-Center bauen, aber wir wollten mehr«, erläuterte ein ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter zu Defense One. Man wollte vielmehr eine echte Innovation, also das Beste vom Besten. Und angeblich sei die Datensicherheit sogar besser als in den derzeitigen Data-Center der Intelligence Community. – Wohl ein kleiner Seitenhieb auf den Whistleblower Edward Snowden und dessen Dokumentendiebstahl bei der NSA.
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