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Dell: Reines Software-Angebot für Object Storage

Nach nur drei Jahren trennt sich Hersteller Dell von der »DX6000«-Plattform, ein Bundle aus Software- und Hardware für Object-Storage. Das Bundle bestand aus einem Cluster- und/oder Speicherknoten sowie der Caringo-Software, die letztlich die Funktionalität des Object-Storage ausmacht. Letztere ist nun als reines Software-Angebot im Digital-Download-Store des Herstellers zu finden. Dieses Umdenken wirft unter anderem die Frage auf, ob Dell dem Ruf eines ernstzunehmenden Rechenzentrumsanbieters gerecht werden kann.

»Wir sehen diese Entscheidung weder als Rückschritt noch als Nachteil für die Kunden«, betont André M. Braun, Germany Sales Director IDM & Storage for Public & Large Enterprise bei Dell. »Viel mehr können wir mit dem Software-Angebot die starren Limits der vorherigen Offerte umgehen und bieten dem Kunden weitaus mehr Flexibilität. Es kann nun andere Dell-Hardware zum Einsatz kommen, um beispielsweise bessere Speicherdichte zu erreichen. Zertifiziert ist die Lösung für jeden Server, was eine große Auswahl zulässt.«

Der Sales-Direktor bestätigt zudem, dass die Plattform zuvor gut ankam, dass Engineering der steigenden Nachfrage aber kaum noch nachkam. »Somit gibt das neue Angebot auch uns mehr Flexibilität. Obwohl es ein Download ist, läuft der Vertriebsprozess wie gehab ab: Es gibt einen Lead, dem nachgegangen wird, dann erfolgt eine Konfiguration und das Sizing. Und vor allem beim Sizing können wir effizienter arbeiten.«

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Weiterhin Support und Service für DX6000-Plattform

Das Unternehmen bietet natürlich in erster Linie seine eigene Hardware an, allerdings ist auch der Einsatz von Systemen anderer Hersteller möglich. »Natürlich lässt sich die Software auch in Nicht-Dell-Umgebungen einsetzen«, sagt Braun. »Allerdings leisten wir für diese dann natürlich keinen Support. Die Zertifizierung auf Dritt-Hardware erfolgt in unserem eigenen Labor, um dem Kunden technisch wirklich ein Optimum im Zusammenspiel von Hard- und Software zu gewährleisten.« Darüber hinaus lässt sich die Caringo-Software auch in bereits bestehende Dell-Umgebungen integrieren, die bislang noch kein Object-Storage nutzen.

Braun unterstrich, dass natürlich auch alle Kunden der DX6000-Plattform nach wie vor Support und Service erhalten. »Natürlich vergessen wir unsere Bestandskunden nicht«, macht er im Gespräch mit speicherguide.de deutlich. »Wir sehen nur, dass ein reines Software-Angebot weitaus mehr Vorteile für den Kunden und uns bringt. Wir können unsere Lösung je nach Server optimal an die Kundenvorgaben und Workloads anpassen, sei es bei der Performance, oder der Speicherdichte.«

Wie die Bestandskunden der DX6000-Systeme das sehen, ist uns unbekannt. Allerdings zeigt diese Entscheidung, dass Dell gewillt ist, schnelle Strategieänderungen zu treffen, wenn es der Marge verlangt. Die Object-Storage-Plattform wurde noch unter der Ägide von Darren Thomas ins Leben gerufen, der Ende 2012 Dell verließ. Es bleibt abzuwarten, ob diese Software-Offerte auch dem Kunden als Enterprise-Angebot erscheint, wie es Dell derzeit propagiert.

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