EMC kündigt langerwartetes All-Flash-Array XtremIO an
Das Analystenhaus IDC schätzt derzeit, dass der All-Flash-Markt bis 2015 auf 1,2 Milliarden US-Dollar Umsatz steigen wird. Der anscheinend extrem boomende Markt zog bereits allerhand Startups an, die vor allem EMC und ihre Disk-Arrays im Visier haben. Dazu gehören in erster Linie unter anderem Pure Storage, Violin Memory« und Solidfire. (Einen Übersichtsartikel über derzeitige All-Flash-Arrays-Angebote mit einer Kurzbeschreibung der Systeme finden Sie im aktuellen speicherguide.de-Special 4/2013 »Einkaufsführer Storage«.)
Flash-Array mit neuer Scale-Out Multi-Controller-Architektur
EMC hebt bei ihrem neuen System vor allem neue Flash-Funktionen hervor: eine Scale-Out Multi-Controller-Architektur, eine ständig verfügbare On- und Inline-Deduplizierung sowie eine Datenschutzfunktion, die sechsfach effizienter und viermal schneller sein soll als herkömmliche Lösungen. Dies komme durch vier aufeinander abgestimmte Technologieverfahren, die parallel arbeiten, zustande: die Content-Based Datenvermittlung, eine zweistufige Metadaten-Engine, Xtremio-Datenschutz (XDP) sowie geteilte In-Memory Metadaten.
All-Flash-Array-Lösungen sind vor allem für Workloads gedacht, die konsistent eine niedrige Reaktionszeit benötigen. Zudem werden sie in Umgebungen eingesetzt, die sich häufig ändern und aktualisiert werden. Hierbei handelt es sich vorrangig um VDI-Umgebungen (Virtual Desktop Infrastructures), virtualisierte Server, massiv-konsolidierte Datenbanken sowie Test- und Entwicklungsumgebungen.
Vier Kernpunkte gegenüber anderen All-Flash-Arrays
EMC hat vier Kernpunkte identifiziert, wonach sich ihre Xtremio-Lösung von anderen All-Flash-Arrays unterscheidet:
? »Content-Based Data Placement« laste das Array innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde über alle SSDs und Array-Controller gleichmäßig aus. Zudem sollen doppelte Daten direkt bei der Übertragung entdeckt und gelöscht werden können.
? »Dual-Stage Metadata Engine« ermögliche dem Array, den Arbeitsspeicher vollständig auszuschöpfen und die Daten überall auf dem Array zu verteilen, jedoch ohne ein Back-End-Cleaning (auch bekannt als Garbage-Cleaning). Damit lasse sich der bis zu 50-prozentige Leistungseinbruch in IOPS vermeiden sowie die Latenzzeit um 1.000 Prozent verringern. Zudem werde die zehnfache Reduzierung der Flash-Lebensdauer, im Vergleich zu anderen Flash-Arrays mit Garbage-Collection, vermieden.
? »XtremIO Data Protection« (XDP) ist ein flash-optimierter Algorithmus, der vor SSD-Fehlern schützt soll, während das Sechsfache an nutzbarer Kapazität verglichen mit einem herkömmlichen RAID-Arrays bereitstellt wird. XDP stelle Nutzern bis zu 40 Prozent mehr Kapazität zur Verfügung ohne dabei den Leistungsumfang zu beeinflussen – nahezu 100 Prozent mit Xtremio, verglichen zu 60 bis 80 Prozent bei anderen All-Flash-Arrays. In Datenzentren, in denen sich die Bedingungen über Jahre hinweg nicht verändern, erziele der XDP-Algorithmus eine bis zu viermal bessere Leistung und Lebensdauer des Flashs.
? »Shared In-Memory Metadata« ermögliche Bestleistungen des Arrays. Informationen sollen sich bereits im Array klonen lassen, so dass herkömmliche Aufgaben, wie beispielweise der Einsatz von virtuellen Maschinen, beschleunigt werden. Geklonte virtuelle Maschinen seien bis zu 20 Mal schneller als die Netzwerkbandbreite zwischen dem Host und dem Array. Dies geschehe um einiges schneller und mit geringerem Aufwand als bei der Erstellung virtueller Maschinen mit anderen All-Flash-Arrays.
EMCs Scale-Out-Array basiert auf »X-Bricks«-Bausteinen
Xtremio wird von EMC als Scale-Out-Array positioniert, das auf sogenannten »X-Bricks«-Bausteinen basiert. Jeder X-Brick hat eine Kapazität von 10 TByte. Bis Anfang nächsten Jahres soll sich die Größe noch auf 20 TByte erhöhen. Xtremio-Arrays sollen bis zu eine Million Fully-Random-IOPS liefern mit mehr als 250 TByte effektiver Kapazität in einem einzigen Xtremio-Cluster mit Inline-Deduplizierung. Ein einzelnes Xtremio-Cluster fasst zwischen zwei und acht Controller und bis zu 128 Cores, die die Nutzung jeglicher OLTP-Datenbanken, virtueller Server und VDI-Anwendungen ermöglichen sollen.
Xtremio ist in das EMC-Ecosystem integriert Dazu gehören auch die VCE Vblock-Lösungen. Auf Xtremio-All-Flash-Arrays basiert nun das neue »VCE Vblock Specialized System for Extreme Applications, das laut EMC eine einzigartige VDI-Computerleistung zu einem geringen Preis pro virtuellem Desktop biete. Bestellungen hierfür werden Ende des Jahres 2013 entgegengenommen.
EMC-Flash-Array flutscht natürlich bestens mit Vmware
Zu dem neuen Flash-Array gehört auch das neue »XtremIO Array Management«, das natürlich bestens in VMware vSphere integriert ist, und durch Vmware-VAAI-Storage-APIs beschleunigt wird. Außerdem wird das Array von EMC-Technologien wie VPLEX, PowerPath und Secure-Remote-Support (ESRS) unterstützt.
»Was mich am meisten an Xtremio überzeugt hat, ist die einzigartige Architektur. Kernfunktionen wie granulares Metadaten-Processing, Shared-In-Memory-Metadata-Handling und Content-Based-Data-Placement ermöglichen beeindruckend langanhaltende IOPS-Metrics und bieten zudem Kerndienste an – wie Deduplizierung und Datenkopierdienste«, urteilt Laura Dubois, Research VP of Storage bei IDC. »Es gibt andere All-Flash-Arrays mit beeindruckender Leistung, jedoch nicht dauerhaft einsetzbar. Ein weiteres Highlight dieses Systems sind die Inline-Deduplizierung, In-Memory-Metadata-Only-Copy und die Scale-Out-Architektur. Diese Funktionen bieten nicht alle All-Flash-Array-Systeme auf dem heutigen Markt.«
Was Preiskonfigurationen für das Xtremio-Flash-Array anbelangt, hält sich EMC noch bedeckt.
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