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EMC schickt Data-Domain-Serie auf Archivierungskurs

Neue Data-Domain-Systeme für Backup und Archivierung (Bild: EMC)
Neue Data-Domain-Systeme für Backup und Archivierung (Bild: EMC)
Der Storage-Spezialist EMC hat sein Angebot an Hardware- und Softwareprodukten im Backup-Bereich kräftig aufgemöbelt. Die Linien »Data Domain«, »Avamar«, »Networker« und »Mozy« bekamen neue Familienmitglieder bzw. größere Updates mit vielen neuen Features. Teilweise werden sie sogar etwas enger verzahnt, sodass EMC dafür eine neue »Protection Storage Architecture« ausruft.

Hintergrund der Neuentwicklung ist, dass sich Backup-Systemadministratoren einem wachsenden Druck ausgesetzt sehen, Anforderungen von unterschiedlichsten Interessengruppen zu erfüllen. Dazu gehören Anwender ebenso wie Administratoren von virtuellen Umgebungen oder Speicher- und Serveradministratoren. Viele von ihnen wünschen sich mehr Kontrollmöglichkeiten und Transparenz für die von ihnen verwalteten Umgebungen und haben daher ihre eigenen Lösungen implementiert. Das Ergebnis ist eine heterogene Infrastruktur, die aus teilweise fragmentierten Datenschutzprozessen und weiteren Infrastruktursilos besteht, bei denen oftmals die Frage der Zuständigkeit nicht eindeutig geklärt ist.

Hier möchte EMC mit seinen neuen Produkten ansetzen. Sicherlich wird man Backup- bzw. Storage-Systemadministratoren nicht dazu bringen, in Richtung einer homogenen Infrastruktur zu gehen. Aber man hofft nun, Lösungen für Backup-Teams zu haben, die das vorhandene Chaos in heterogenen Infrastrukturen zumindest etwas beheben.

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EMCs Protection-Storage-Architecture kennzeichnet drei Eckpunkte

? »Protection Storage«: Die Kerninfrastruktur besteht aus kosten- und leistungsoptimiertem Speichersystemen und liefert Disaster-Recovery, Backup und Archivierung.
? »Data Source Integration«: Nutzt Datenflüsse und Benutzeroberflächen von Datenquellen, inklusive des Hypervisor, sowie von Anwendungen und Speicher, um unternehmensinternen Nutzern die geforderte Leistung und Transparenz zur Verfügung zu stellen.
? »Data Management Services«: Erstellt Kataloge aller Datenkopien mit Berichten und Analysen zur Nachverfolgung, um Compliance-Vorgaben zu erfüllen.

Neue Midrange Data Domain-Systeme

Neue Data-Domain-Systeme DD2500, DD4200, DD4500 und DD720 im Midrange (Bild: EMC)
Neue Data-Domain-Systeme DD2500, DD4200, DD4500 und DD720 im Midrange (Bild: EMC)
Neu angekündigt wurden die Data-Domain-Systeme DD2500, DD4200, DD4500 und DD7200, die wohl die aktuellen Systeme DD640, DD670, DD6800 und DD890 ersetzen sollen. Bedeutendste Änderung in der Positionierung dabei seitens EMC: Die neuen Systeme werden nicht nur als Gesamt-Backup-Lösung, sondern auch als Archivierungslösung angepriesen. Die neuen Systeme basieren intern auf Intel-Sandy-Bridge-Prozessoren, wodurch sie rund viermal schneller als ihre Vorgänger sein sollen.

Laut EMC sollen sie auch zehnmal skalierbarer als die bisherigen Data-Domain-Systeme sein, die sie ersetzen. Die neuen Modelle unterstützen mehr als 540 Datenstromtypen. Das sind dreimal mehr Typen als bisher, was die weitere Konsolidierung von Backup- und/oder Archivdaten ermöglicht. Die neuen Systeme bringen EMC-Angaben zufolge Kostenersparnisse von bis zu 38 Prozent pro GByte.

Die neuen Data-Domain-Systeme unterstützen überdies nun direkte Backups von »SAP HANA Studio« mittels NFS. Weiterhin unterstützt »DD Boost für Oracle RMAN« die Oracle-Exadata-Lösungen sowie SAP auf Oracle. Datenbankadministratoren erhalten damit schnellere und effizientere Backup- sowie Disaster Recovery-Optionen. Um den Support von mehr Speicherumgebungen zu gewährleisten, integrieren die neuen Data-Domain-Systeme Speicheranwendungen von OpenText, IBM und Dell. Dank dieser Erweiterung sind Data Domain-Systeme zusammen mit mehr als 20 Produkten für Daten-, E-Mail-, Microsoft-Sharepoint-, Content-Management- und Datenbank-Archivierungen einsetzbar.

Neue Data-Protection-Suite »EMC Avamar 7«

Auch das Backup- und Recovery-Paket »Avamar« erfuhr in der neuen Version 7 ein ganzes Bündel an Neurungen. So beherrscht es nun auch Dateisystem- und NAS/NDMP-Backups. Damit unterstützt es alle wichtigen Workloads in Rechenzentren, die über Data-Domain-Systeme laufen; dies ist bereits ein Schritt in Richtung Protection-Storage-Architecture.

Avamar eignet sich nun auch besser für virtuelle Umgebungen dank einem neuen schnelleren VM-Zugang. Virtuelle Maschinen können laut EMC von einem Data-Domain-System in unter zwei Minuten gebootet und in Betrieb genommen werden. Und der neue »VMware vSphere«-Webclient ermöglicht VMware-Administratoren, Backups und Wiederherstellung mit Avamar aus der gewohnten Umgebung heraus zu steuern – ein weiterer Schritt in Richtung Protection-Storage-Architecture.

Neue Data-Protection-Suite »EMC NetWorker 8.1«

Lange nichts mehr gehört von Networker? Doch, die Suite gibt es noch. In der neuen Version 8.1 verfügt das Paket nun über ein Tool zum Verwalten von Snapshots mit einer assistenten-basierten Oberfläche, Autodiscovery und intelligenter Zuweisung von Speicherplatz für Snapshots. Dank der engeren Integration mit den Data-Domain-Systemen und dem »DD Boost Support« via Fibre-Channel sollen die Backups 50 Prozent sein, und die Wiederherstellung 2,5-mal schneller verglichen mit VTL-basierten Konfigurationen.

Und, jetzt, Achtung: Der Vmware-Support von Networker wurde komplett überarbeitet, und nutzt nun Avamar-Technologien. Was heißt das für die Zukunft? Könnte dieser Hinweis seitens EMC dazu dienen, das Ende von Networker zugunsten von Avamar einzuläuten? Zwei relativ ähnliche Backup- und Recovery-Pakete parallel zu fahren und zu supporten, ist selbst für ein Großunternehmen wie EMC eine Herausforderung. Vielleicht will EMC die nach wie vor existierende Networker-Anwenderschar langsam mit der Avamar-Technologie vertraut machen, um den Umstieg in einigen Jahren schmackhafter zu gestalten.

Neuerungen beim Cloud-Backup-Service Mozy

Der Cloud-Backup-Service »Mozy« erhielt ein paar neue Funktionalitäten. So können Cloud-Backups nun besser skaliert werden. Außerdem gibt es eine neue Active-Directory-Integration; sie soll den administrativen Aufwand und die Betriebskosten verringern, da Nutzer-Accounts nicht mehr separat eingerichtet werden müssen. Überdies wurden die Self-Service-Optionen verbessert.

Auch das Speichermanagement sei durch die Einführung neuer Speicherpools weiter vereinfacht worden. Die Mozy-Speicherpools sparen laut EMC Zeit, da das Einhalten von Speicherquoten nicht mehr für jedes Gerät einzeln kontrolliert werden muss. Dank einer schlüssellosen Aktivierung werde zudem der Bereitstellungsprozess für neue Nutzer beschleunigt.

Alle EMC-Neuheiten sollen im Laufe des dritten Quartals 2013 verfügbar sein. Preise nannte EMC noch nicht. Die Neuheiten werden auch Bestandteil der »VSPEX Proven Infrastructures«, womit die Protection-Storage-Architecture erneut grüßen lässt.

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