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EMC: weitere Generation von Xtrem-PCIe-Flash-Boards

»XtremSF«-PCIe-Flash-Board (EMC)
»XtremSF«-PCIe-Flash-Board (EMC)
Auf dem Segment der PCIe-Flash-Karten, die zur IOPS-Steigerung direkt in den Server eingebaut werden, ist EMC mit ihrer »Xtrem«-Produktlinie (bisher: VFCache) schon eine ganze Weile unterwegs. Die Serie wird nun mit den »XtremSF«-PCIe-Flash-Boards erweitert, für die EMC Durchsatzraten von 1,13 Millionen IOPS spezifiziert. Außerdem sollen sie die CPU-Last um bis zu 50 Prozent reduzieren. Weiterhin sollen die Karten – im Vergleich zu anderen Lösungen – die Gesamtbetriebskosten um 58 Prozent verringern. – Nun, das lassen wir mal so stehen, solche Angaben können wir nicht verifizieren.

Die Neuankündigung zeigt aber auch eines: EMC war mit dem Markterfolg der bisherigen PCIe-Boards offensichtlich nicht ganz glücklich. Die bisherigen Modelle waren wohl OEM-Versionen von LSI bzw. Micron. Und die jetzige XtremSF ist Brancheninsidern zufolge erneut ein OEM-Produkt; in diesem Fall von Virident, die kürzlich stark mit dem Festplattenhersteller Seagate anbandelten. Von »Thunder«, einem Flash-Cache-Produkt für Server, ist in der EMC-Ankündigung übrigens nicht mehr die Rede; es wird anscheinend nicht mehr fortgeführt.

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XtremSW: Software-Suite für Flash-Technologien

Wie auch immer – die XtremSF-Flash-Karten gibt es als eMLC (Enterprise Multi Layered Cell) mit 550 GByte oder 2,2 TByte sowie als SLC (Single-Level Cell) mit wahlweise 350 oder 700 GByte Speicherkapazität. Im Zusammenhang mit der – ebenfalls neu vorgestellten – »XtremSW«-Cache-Software (bisher »VFCache«) können die Karten auch als Caching-Lösung eingesetzt werden, die die Performance von Applikationen beschleunigen und gleichzeitig den Schutz der Daten bei Anwendungen wie zum Beispiel Oracle, Microsoft-SQL oder Microsoft-Exchange gewährleisten soll.

Mit der XtremSW-Suite will EMC in Zukunft eine hardwareunabhängige Software-Suite für Flash-Technologien im Portfolio einführen. Diese Suite soll neben verbesserten Daten-Services für Flash als Memory und Flash als Direct-Attached-Storage (DAS) auch erweiterte Caching-Möglichkeiten bieten. Kunden sollen damit erweiterte Funktionen wie Pooling, Cache-Kohärenz, verbesserte Integration in die EMC-Storage-Arrays sowie spezifische Erweiterungen für Umgebungen erhalten, die mit VMware virtualisiert sind.

»XtremIO«: Flash-Storage-Arrays für extreme IOPS-Raten

Neben den XtremSF-Boards und der XtremSW-Suite stellt EMC weiterhin die »XtremIO«-Flash-Storage-Arrays (bisher bekannt als »Project X«) vor, die auf der letztjährigen Übernahme des israelischen Startups XtremIO basieren. Die Lösung wurde von Grund auf neu entwickelt, um die Leistungsfähigkeit und Vorteile der Flash-Technologie – im Vergleich zu Festplatten – optimal zu nutzen. XtremIO steht laut EMC für einzigartige Performance, reduzierten Verwaltungsaufwand und entscheidend verbesserte Datendienste.

Die XtremIO-Scale-Out-Architektur liefere höhere »funktionelle« IOPS für Anwendungen, die ein zufälliges, schwer vorhersehbares Lese-Schreib-Verhalten besitzen, wie zum Beispiel OLTP-Datenbanken, virtualisierte Server oder eine Virtual-Desktop-Infrastructure (VDI). Funktionelle IOPS seien dabei unter realen Betriebsbedingungen von anspruchsvollen Produktionsumgebungen gemessen werden. Dabei seien alle Datendienste aktiviert und der Betrieb laufe bei nahezu vollständiger Speicherauslastung an der Kapazitätsgrenze.

EMC-Einsatzbeispiel für funktionelle IOPS

EMC liefert solch ein Beispiel gleich mit. Unter diesen Bedingungen überschreitet das XtremIO-System 150K funktionelle IOPS in gemischtem Lese-/Schreib-Betrieb bei einer Blockgröße von 4 kByte je »X-Brick«, wobei die X-Bricks die Scale-Out-Bausteine eines XtremIO-Arrays darstellen. Wenn das XtremIO-System zu einem Cluster von acht X-Bricks zusammengeführt wird, ermögliche es über 1,2 Millionen funktionelle 4K-Lese-/Schreib-IOPS, und zwei Million 4K-Lese-IOPS.

Diese Leistung erreiche XtremIO bei Reaktionszeiten im Sub-Millisekunden-Bereich. Wobei gleichzeitig das reichhaltige Angebot an Flash-optimierten Datendiensten genutzt wird, einschließlich Datenschutz, Thin-Provisioning, globale Inline-Deduplizierung und Vmware VAAI (vStorage APIs for Array Integration) beschleunigte Provisionierung sowie beschreibbare Snapshots.

Und was ist mit den 9,6 Millionen IOPS von Fusion-io?

Was die Ankündigung mit den XtremSF-PCIe-Flash-Boards und den Durchsatzraten von 1,13 Millionen IOPS betrifft – hier hat Konkurrent Fusion-io vorgestern marketingmäßig sehr geschickt die Luft aus den EMC-Segeln herausgenommen. Fusion-io proklamiert nämlich, in einer Testumgebung mit ihrer »ioDrive2«-PCIe-Flash-Karte sogar 9,6 Millionen IOPS zu schaffen. In zweieinhalb Wochen, am 26. März 2013, will man das in einem Webcast demonstrieren. Die Ankündigung wäre vermutlich erst etwas später erfolgt – aber in der Branche weiß man ja ungefähr, wer wann was vorhat, und so wurde es wohl frech vorgezogen.

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