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IBM pocht auf Storage-Dreieinigkeit: Appliance, Software, Cloud

IBMs Storage Evangelist Ralf Colbus mit Flash-Modulen des »FlashSystem V9000« (Bild: speicherguide.de)IBMs Storage Evangelist Ralf Colbus mit Flash-Modulen des »FlashSystem V9000« (Bild: speicherguide.de)Bei IBM tat sich zuletzt sehr viel im Bereich Storage. Auffälligstes Merkmal nach außen: Praktisch alle Storage-Produktfamilien erfuhren ein Rebranding unter der neuen »Storage Spectrum«-Dachmarke. Doch dabei wird es nicht bleiben. Alle Storage-Produkte gibt es, bzw. wird es gemäß dem Trend zu Software-definded Storage (SDS) und zur Hybrid-Cloud zukünftig in drei Ausprägungen geben: Als Appliance, als Software-only On-Premise-Lösung, und als Cloud-Service. Ralf Colbus, Storage Evangelist bei IBM Deutschland und Mitglied des weltweiten »IBM Storage CTO Team«, nennt das im Hintergrundgespräch mit speicherguide.de »unsere neue Storage-Dreieinigkeit«.

Wobei – wenn wir gerade von »allen« Storage-Produkten schrieben – eine Ausnahme wird es geben: die Highend-Disk-Array-Familie »DS 8000«. Hier ist die Software mit der Hardware laut Colbus so eng verzahnt, dass sich eine Produkt-Dreifaltigkeit nicht realisieren lässt.

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IBM betont: Storage-Hardware ist und bleibt unser Thema

Die letztes Jahr neu formierte »IBM Spectrum Storage«-Familie (Bild/Quelle: IBM)Die letztes Jahr neu formierte »IBM Spectrum Storage«-Familie (Bild/Quelle: IBM)Generell betont Colbus, dass die DS-8000-Serie weiter fortgeführt wird: »Storage-Hardware ist und bleibt unser Thema, auch wenn unsere Marktbegleiter da gerne mal andere Gerüchte streuen.« Colbus verweist in diesem Zusammenhang auch auf den jüngsten Aktionärsbrief von IBMs CEO Virginia M. Rometty, in dem sie betont, dass Infrastrukturtechnologie kritisch für die neuen Herausforderungen einer Hybrid-Cloud ist: »Wir werden weiterhin marktführende Server, Storage und Software für eine hybride Cloud-Welt designen, entwickeln und vermarkten«, heißt es im IBM-Aktionärsbrief zum Geschäftsbereicht 2015. Ein großer Fokus liege dabei 2016 auf Objekt-Speicher und Flash.

Mit dem Kauf von Cleversafe ist IBM erst letztes Jahr in den Object-Storage-Markt eingestiegen. Es ist laut Colbus das prägnante Beispiel für die Produkt-Dreieinigkeit: Cleversafe gibt es als reine Softwarelösung, als Cloud-Service für Rechenzentren, und eingegossen in Appliances als klassische Storage-Hardware. »Womit wir wieder bei unserem Versprechen zu Storage-Hardware wären«, grinst Colbus.

Flash ist ganz großer Fokus von IBM

Und noch ein klares Storage-Hardware-Versprechen gibt es seitens IBM: Flash. Die Umsätze mit Flash-basierten Storage-Lösungen würden laut Colbus schon seit einiger Zeit »rapide anziehen«. Vor allem das vor rund einem Jahr vorgestellte »FlashSystem V9000«, das die Vorteile von softwaredefiniertem Speicher mit der Geschwindigkeit von Flash verbindet, hat Colbus-Angaben zufolge regelrecht eingeschlagen auf dem Markt: »Es steht jetzt bereits für rund 25 Prozent all unserer Umsätze mit Flash-Produkten.« V9000 virtualisiert auch angeschlossene externe Storage-Systeme, eben auch die von Fremdherstellern.

Colbus betont, dass IBM bei Flash auch Zugriff auf Grundlagentechnologien habe: »Wir haben Joint-Development-Abkommen mit allen Flash-Chiplieferanten.« Das könne der Mitwettbewerb bei Flash-Systemen nicht vorweisen. So gehören die Flash-Systeme der 2012 übernommenen Firma Texas Memory Systems, die seit letztes Jahr als »FlashSystem« vermarktet werden, zu den ganz wenigen All-Flash-Systemen auf dem Markt, die mit eigens entwickelten Flash-Modulen operierten. Auf diese Art und Weise werde noch mehr Performance herausgekitzelt als bei auf Standard-SSDs basierenden All-Flash-Systemen. (Mit eigenen Flash-Modulen operiert noch Violin Memory, und auch EMC kündigte kürzlich ihr erstes entsprechendes Flash-System »DSSD« an.)

Und aufgrund des großen Fokus’ auf Flash wagt Colbus die Prognose, dass man eine Flash-Nachfolgetechnologie wie PCM (Phase Change Memory) »noch nicht so schnell auf dem Markt« sehen werde. Zwar halte IBM Ausschau nach neuen Halbleiterspeichertechnologien – IBM ist hierbei mit der »Race Track«-Technologie unterwegs –, aber die neue 3D-NAND-Flash-Technologie sei so vielversprechend, dass in den nächsten Jahren »keine Flash-Ablösung in Sicht« sei.

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