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IBM sieht »Smarter Storage« als Motor für Big Data

»Storwize V7000« als Vier-Wege-Cluster mit acht Controllern (Bild: IBM)
»Storwize V7000« als Vier-Wege-Cluster mit acht Controllern (Bild: IBM)
Eine wahre Salve an neuen Produkten und Produktverbesserungen kündigte IBM gestern an. Die große Klammer bei den meisten Neuvorstellungen sind eine verbesserte Storage-Effizienz und ein höherer Automatisierungsgrad. Und da alles für den Administrator auch deutlich einfacher werden soll, nähern sich viele Bedieneroberflächen nun dem des bekannten »XIV«-Storage-Systems an. Im Endeffekt erweitert IBM ihre bekannte Smarter-Computing-Initiative um einen Smarter-Storage-Ansatz – und dies soll schließlich einer der Motoren von Big Data sein.

»Unternehmen haben es mit Datenmengen zu tun, die exponentiell steigen – sowohl in Größe als auch Komplexität«, sagt Rod Adkins, Senior Vice President der IBM Systems & Technology Group. »Die verbesserten Systeme und Storage-Lösungen, die wir ankündigen, besitzen die nötige Leistung, Effizienz und Intelligenz, um diese großen Datenmengen zu verarbeiten. Das ist Smarter-Computing im eigentlichen Sinn. Es ermöglicht unseren Kunden, ihre Daten so zu organisieren und zu analysieren, dass sie ihre eigenen Kunden besser verstehen und unterstützen können.«

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»Storwize V7000« kann nun Daten in Echtzeit komprimieren

Aber nun zu den Neuerungen bzw. Neuankündigungen. Zum Beispiel können nun das Midrange-Speichersystem »Storwize V7000« sowie der »System Storage SAN Volume Controller« (SVC) Daten in Echtzeit komprimieren. Hierbei können aktive Daten um bis zu 80 Prozent komprimiert werden – bzw. die effektive Speicherkapazität kann um bis zu fünf Mal erhöht werden. Zusätzlich zur Echtzeit-Komprimierung lässt sich mit V7000-Systemen nun ein Vier-Wege-Cluster (bzw. acht Knoten) aufbauen, das die maximale Systemkapazität auf bis zu 960 Laufwerke oder 1,4 PByte verdoppeln kann.

Ralf Colbus, Storage-Evangelist bei IBM, verweist auch auf die neue »Volume Mobility«. Damit lasse sich eine komplette Volume innerhalb eines Clusters leerräumen, beispielsweise für Wartungszwecke oder für Fehlerbehebungen. »Klingt einfach, ist es aber nicht«, betont Colbus. Vor allem lassen sich damit innerhalb der V7000- und SVC-Familie LUNs migrieren und verschieben, »ohne dass die I/Os unterbrochen werden«, sagt Colbus.

DS3500 und DCS3700 mit verbesserten FlashCopy-Fähigkeiten

Die Storage-Systeme DS3500 (für kleinere und mittelständische Unternehmen, KMUs) und DCS3700 (für High-Performance-Computing-Umgebungen) besitzen nun verbesserte »FlashCopy«-Fähigkeiten. Dies ermöglicht laut IBM bis zu 50 Prozent mehr Snapshots und beschleunigte Backups. Zudem wird dank Thin-Provisioning die Auslastung der Plattenspeicher gesteigert. Neu ist hier auch das Feature »Dynamic-Disk-Pooling«, ein laut Colbus RAID-6-ähnlicher Sicherheitslevel. Vorteil: Nach einem Plattenausfall sei der Rebuilt »wesentlich schneller« als in einer RAID-5- oder RAID-10-Konfiguration.

Ganz neu bei IBM ist die Software »Tape System Library Manager« (TSLM); sie soll die Nutzung von IBMs TS3500-Tape-Librarys erweitern und vereinfachen. Kunden erhalten eine einzige, konsolidierte Sicht auf mehrere Bibliotheken. TSLM arbeitet mit mehreren Generationen von Enterprise- und LTO-basierten Laufwerken und Medien, so dass alle Daten in einem einzigen Bandspeicher-Reservoir gesichert werden können. Dieses kann zentral über den »Tivoli Storage Manager« verwaltet werden.

IBM setzt bei LTO-5-Produkten nun ebenfalls auf LTFS

Nachdem die LTO-5-Generation nunmehr fast eineinhalb Jahre auf dem Markt ist, setzt sich das Feature »Linear Tape File System« (LTFS) immer mehr durch. IBM bringt jetzt die neue Software LTFS-Storage-Manager, die das Lifecycle-Management von Multimedia-Dateien, wie beispielsweise großen Video-Dateien, für Kunden mit IBMs LTO-5-Tape-Librarys und IBMs LTFS-Library-Edition ermöglicht.

Erweiterungen gibt es auch bei IBMs »Tivoli Storage Productivity Center«-Suite (TPC). Damit sollen sich Big-Data-Speicherumgebungen besser verwalten lassen können. Durch eine neue web-basierte Benutzeroberfläche verändere TPC die Art, wie IT-Manager ihre Speicherinfrastrukturen steuern können. Ebenfalls neu in TPC: Die Integration von IBM Cognos. Es ermöglicht eine intuitive Reporting- und Modellbildung, so dass Kunden maßgeschneiderte Ad-hoc-Berichte erhalten und so eine bessere Entscheidungsfindung ermöglicht wird. TPC wird in einer vereinfachten Paketlösung angeboten, die Management, Konfiguration und hohe Leistung mit einer einzigen Lizenz zur Verfügung stellt. Die GUI basiert jetzt auf der XIV-Oberfläche.

Überraschung bei IBM: neue VTLs

Zusätzlich zu diesen neuen Erweiterungen will IBM den Smarter-Storage-Ansatz zukünftig durch die Erweiterung der IBM-Easy-Tier-Funktionen für direct-attached, server-basierte SSDs weiter vorantreiben. Kunden soll dies beim Datentransfer zwischen ihren Disk-Systemen und Servern. Easy-Tier verschiebt Daten auf Basis von Policies und Aktivitäten automatisch auf den am besten geeigneten Speicherort innerhalb multipler Ebenen an Platten- und SSD-Speichern.

Nachdem man von VTLs (Virtual Tape Library) lange auf dem Storage-Markt nichts mehr gehört hat, bringt IBM nun gleich zwei neue Modelle: Das neue Entry-Gerät TS7620, und das Highend-Modell TS7650. Das Einsteigergerät umfasst in einem 2U-Gehäuse zwölf 2-TByte-SAS-Festplatten mit 8-Gbit/s-Fibre-Channel-Anschluss. Der Deduplizierungs-Algorithmus reduziert laut IBM die Volumes im Verhältnis 25:1. Neben den bekannten VTL- und OpenStorage-APIs (OST von Symantec) wird nun auch CIFS unterstützt. »Damit unterstützen wir jetzt die drei wichtigsten Schnittstellen im VTL-Bereich«, erklärt Colbus.

GPFS beinhaltet jetzt Active-File-Management-Software

Und last, but not least gibt es auch eine Neuerung bei IBMs »General Parallel File System« (GPFS R3.5): Es beinhaltet jetzt Active-File-Management-Software (AFM) für einen schnellen Zugriff auf unstrukturierte Daten, unabhängig wo sich diese befinden. GPFS läuft aufgrund seiner offenen Architektur zwar im Prinzip mit jeder Storage-Hardware. Aber da es sich um ein so genanntes Scale-Out-File-System handelt, sollte die Hardware natürlich auch ein Scale-Out-Speichersystem sein. IBM empfiehlt hier unter anderem das DCS3700-System.

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