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IDC-Speichersystememarkt in Europa war Q4/11 flach

EMEA-Markt für External-Disk-Storage-Systeme in Q4/11 (Quelle: IDC))
EMEA-Markt für External-Disk-Storage-Systeme in Q4/11 (Quelle: IDC))
Der Storage-Markt bleibt in Schwung, aber verhalten, zumindest in West-Europa. Um zwei Prozent auf 1,51 Milliarden US-Dollar kletterte nach Recherchen von IDC der Markt für External-Disk-Storage-Systeme (EDSS) im EMEA-Gebiet im vierten Quartal 2011. Sequentiell sieht es deutlich besser aus: Gegenüber Q3/11 wuchs der Markt um 22 Prozent. Allerdings, so bemerkt IDC, ist das etwas mauer als der sonstige Durchschnitt der saisonalen Erholung von Q3 auf Q4. Teilweise ist das auf den US-Dollar zurückzuführen, der in diesem Zeitraum um drei Prozentpunkte gegenüber der europäischen Währung stärker wurde.

Der Gesamt-EMEA-Markt für EDSS-Speichereinheiten wuchs in 2011 um 5,3 Prozent auf 5,34 Milliarden US-Dollar. Wie IDC in ihrem »EMEA Quarterly Disk Storage Systems Tracker« ausführt, war der Markt vor allem von Virtualisierungs-, Konsolidierungs und Optimierungs-Projekten gerieben. »Viele europäische Organisationen schauen jetzt nach Storage-Lösungen, die sehr schnell Cash-Flow-Ergebnisse liefern – am besten schon in Monaten messbar«, erklärt Donna Taylor, Resarch Director von IDCs European Storage Group.

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Thailand-Flut wirkte sich auf die Preise aus

Kunden wie Storage-Lieferanten haderten in 4Q/11 mit den Auswirkungen der Thailand-Flut und der Festplatten-Knappheit. Der USD/GByte-Preis stieg im beobachteten Zeitraum um immerhin zehn Prozent. IDC erwartet, dass die volle Produktionsaufnahme nicht vor Mitte 2012 wieder erreicht wird, und dass das erhöhte Preisgefüge wohl bis Ende 2012 anhalten werde.

Während der Midrange-Markt insgesamt eher flach war, konnten die Anbieter von Highend- und Einstiegssystemen eher eine gute bis sehr gute Nachfrage verzeichnen. Das wirkte sich bei den Anbietern unterschiedlich aus. Netapp verzeichnete das stärkste Wachstum im Jahresvergleich mit 21.6 Prozent. Im Quartalsvergleich belegte man indes nur einen Mittelplatz. Schuld daran war Frankreich – hier ging der Umsatz im vierten Quartal sogar leicht zurück, während er in 13 anderen europäischen Ländern stieg.

IBM »Storwize V7000« legte in Q4/11 massiv zu

Zweitgrößtes Wachstum konnte EMC im Jahresvergleich einfahren. Man verlor zwar etliche Midrange-Umsätze, dafür legte man laut IDC bei den Data Domain-Umsätzen sowie bei VNX- und VNXe-Systemen beachtlich zu. Das war’s dann mit Wachstum bei den anderen Herstellern. IBM, HP, HDS und Dell büßten alle im Jahresvergleich leicht ein.

Im Quartalsvergleich sieht die Sache schon wieder anders aus. Hier gewann IBM mit 60,5 Prozent Plus, da man viele Kunden hat, die traditionell stark im Jahresendquartal ordern. Der Order-Mix ist laut IDC durchwachsen: XIV verlor Marktanteile, DS8000 konnte in manchen europäischen Märkt stark gewinnen, aber in anderen verlor man sogar, wogegen »Storwize V7000« massiv zulegte, und jetzt rund 18 Prozent von IBMs EMEA-Geschäft ausmacht.

VSP-Systeme waren bei HDS der Renner

Auch Hitachi Data Systems (HDS) schaffte mit plus 40,4 Prozent ein beachtlich gutes viertes Quartal. Vor allem das VSP-System spülte IDC-Angaben zufolge Rekordaufträge in die Bücher. Dagegen knickte das Midrange-System AMS2000 mit fast -30 Prozent regelrecht ein. Hier scheint nach Meinung von IDC das Ende des Lebenszyklus anzustehen. HDS ist übrigens sogar heimlicher EMEA-Marktführer, wenn man laut IDC noch die Umsätze von HPs XP-Familie dazunähme, die HDS auf OEM-Basis an HP liefert.

Dell landete jeweils im Jahres- und im Quartalsvergleich im Mittelfeld. Midrange-Systeme waren überwiegend mau, während bei Dell vor allem die Einstiegssysteme boomten. Im Highend ist Dell gerade dabei, den Stecker aus der Verbindung mit EMC immer noch rauszuziehen, und parallel die Compellent-Systeme unter der Dell-Marke neu zu positionieren.

Ausblick: verhalten freundlich

Beim Ausblick hält sich IDC zurück: +2 Prozent bei den Umsätzen werden für 2012 erwartet. Teilweise, weil die Kunden sich zögerlich verhielten, teilweise wegen der Unsicherheiten auf dem Festplattenmarkt. Richtiges Wachstum wird erst wieder für 2015 und 2016 erwartet. Dann gebe es zum einen Refresh-Zyklus bei vielen Systemen, und zum anderen würde dann auch viele Private- und Public-Storage-Clouds gebaut.

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