Zwei Unternehmen mit ehemals großem Fokus auf Tape-Technologien, Overland Storage und Tandberg Data, sollen fusionieren. Aber nicht, weil es die Unternehmen wollen. Zu dem Deal drängen vor allem größere Investoren. In erster Linie ist es die Investmentgesellschaft Cyrus Capital Partners L.P. mit ihrem Chef Stephen C. Freidheim, die stärker in Overland investiert ist. Mit Cyrus ist auch die Investmentgesellschaft FBC Holdings Sarl verbandelt, die in Tandberg investiert ist.

Der Fusionsvorschlag wurde nun mit Datum 15. Mai 2013 von Overland bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC offiziell eingereicht, da Overland an der US-Börse Nasdaq börsennotiert ist. Die Idee, Overland und Tandberg zu fusionieren, wurde anscheinend schon länger durchdiskutiert.

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Overland-Investoren drängen

Laut dem von Cyrus eingereichten Dokument gab es bereits Due-Dilligence-Prüfungen sowie wechselseitige Einsichtnahme in Finanzunterlagen. Außerdem fordern die Investoren eine Stellungnahme des Overland-Vorstands und Aufsichtsrats bis zum morgigen 18. Mai 2013.

Dem Vorschlag zufolge wäre es ein Merger unter Gleichen. Federführend bei dem Deal wäre Overland, die formal Tandberg übernehmen würden. Sollte das Vorhaben von den Investoren wie geplant durchgeführt werden, lägen anschließend 50 Prozent der Anteile des »neuen Overland«-Unternehmens bei Tandberg-Anteilseignern. Für Overland-Investoren könnte es evtl. noch eine kleinere Cash-Komponente geben.

Overland und Tandberg: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Beide Unternehmen – Overland und Tandberg – sind in sehr ähnlichen Storage-Geschäftszweigen unterwegs. Beide waren früher mal reine Tape-Firmen, erweiterten aber ihr Geschäft mit NAS- und RAID-Systemen. Beide Unternehmen setzen überdies auf die RDX-Wechselfestplattentechnologie. Während Overland alle Systeme von OEMs bezieht, blickt Tandberg auf eine eigene Fertigungsniederlassung in China. Overland ist als US-Firma zwangsläufig stärker auf dem US-Markt unterwegs, während Tandberg mit Hauptquartier in Dortmund eine stärkere Präsenz in Europa aufweist.

Overland und Tandberg plagen rückläufige Geschäfte

Tandberg setzte im Kalenderjahr 2012 rund 67 Millionen US-Dollar um, heißt es in dem SEC-Papier (ohne Hinweise auf Gewinne oder Verluste). Overland soll im laufenden Fiskaljahr 2012/13 (endet Ende Juni 2013) 53,7 (i.V. 59,6) Millionen US-Dollar erlösen, wobei Analysten Verluste von 56 (66) Cent je Aktie erwarten. Beide Unternehmen haben noch vor wenigen Jahren dreistellige Umsatzzahlen eingefahren.