Green-Storage und Green-IT geistert schon lange durch die Gazetten. Aber so richtig als konkrete Vorgabe wollte das noch niemand anpacken. Das war jetzt bei dem Hildener Finanzdienstleister Versiko anders, denn ökologisch orientierte Vermögensanlage ist der Geschäftszweck. Und als die hauseigene Storage-Infrastruktur ihre Kapazitätsgrenzen erreichte, lautete deshalb die Vorgabe bei der Erneuerung der IT-Infrastruktur an den Kölner Cloud-Computing-Spezialisten Pironet NDH: energiesparende Systeme, so energiesparend wie möglich.

Und Öko lässt sich in diesem Fall auch mir höherer Power erreichen. Obwohl die neuen Systeme mehr Datendurchsatz und Rechenleistung bieten, konnte Pironet NDH eigenen Angaben zufolgen den Stromverbrauch der Hochleistungsumgebung um 60 Prozent senken. Ein neues Leistungsniveau erreiche die Infrastruktur auch in punkto Hochverfügbarkeit: Wartungen lassen sich jetzt völlig unterbrechungsfrei durchführen, und bei einem Ausfall des Hauptrechenzentrums könne Versiko einen Zweitstandort kurzfristig in Betrieb nehmen.

HP-Server flogen raus, rein kamen Cisco-Rechner

»Die Technologie für Storage-Systeme und Rechenzentren entwickelt sich derart schnell«, erklärt Katharina Gülpen, Geschäftsführerin der Pironet NDH Enterprise Solutions, »dass sich schon nach drei bis vier Jahren eine grundlegende Modernisierung der Infrastruktur sowohl aus Kostengründen als auch aus ökologischen Gesichtspunkten lohnen kann.«

Fundament der modernisierten Infrastruktur bildet ein 10-GbE-Netzwerk auf Basis der Cisco »Nexus«-Familie, das deutlich höhere Übertragungsraten ermöglicht als die bisherige 1-GbE-Technologie. Bei den Servern ist Versiko von Hewlett-Packard ebenfalls auf Cisco umgestiegen. »Das Zusammenspiel zwischen Netzwerk, Servern und Storage funktioniert bestens«, sagt Melanie Willms, Abteilungsleiterin Informationstechnik bei Versiko, »und unsere Anwender haben schon nach wenigen Tagen die deutlich schnelleren Antwortzeiten gelobt.«

Virtualisierung senkte Hardwareeinsatz deutlich

Durch die vollständige Virtualisierung ihrer IT-Infrastruktur habe die Vermögensberatung zudem ihren Bedarf an Server-Hardware und Verkabelung im eigenen Rechenzentrum reduzieren können. Mit dem geringeren Hardwareeinsatz sank der Stromverbrauch. Zusätzlich habe sich die vereinfachte Verkabelung positiv ausgewirkt.

»Ohne den bisher vorhandenen Hitzestau müssen wir unsere Hochleistungssysteme jetzt deutlich weniger kühlen. Insgesamt konnten wir durch die Modernisierung mehr als jede zweite Kilowattstunde im Rechenzentrum einsparen«, sagt Versiko-Vorstandsvorsitzender Alfred Platow. »Ein Aspekt, der für uns als ökologisch ausgerichtetes Unternehmen eine wichtige Rolle spielt.«

Jetzt ungewohnte Kälte im Serverraum

Das Ausmaß der Ersparnis habe beim IT-Personal kurz nach der Umstellung trotzdem für Überraschung gesorgt. »Als wir morgens den Serverraum betraten, wunderten wir uns über die ungewohnte Kälte«, erinnert sich Willms. »Die Klimaanlage hatte über Nacht mit gewohnter Kraft gearbeitet, aber die neuen Systeme hatten kaum mehr Abwärme erzeugt. So war der Fortschritt sogar körperlich spürbar.«

Auch beim Thema Storage geht Versiko neue Wege: Im Produktivsystem nutzt der nachhaltige Finanzpionier die »vFiler«-Technologie von NetApp. Dabei wird das Storage-System in mehrere unabhängige Einheiten, so genannte vFiler, aufgeteilt, die sich einzelnen Anwendungen, internen Abteilungen oder Kunden zuordnen lassen. Der Vorteil: Ist ein Filer defekt oder muss gewartet werden, lassen sich die Daten auf andere Speichereinheiten verschieben, so dass der laufende Betrieb nicht mehr unterbrochen werden muss.

Bei der Datensicherung hat Versiko seine Tapes durch ein Festplatten-basiertes virtualisiertes Datensicherungssystem von Netapp ersetzt. Dieses betreibt der Dienstleister in einem rund fünf Kilometer entfernten externen Rechenzentrum in Düsseldorf.

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